Der Slowake Martin Bakos ist seit vorigen Sommer für den chinesischen Klub Kunlun Red Star in der KHL tätig. Im Gespräch mit Puckfans spricht der Stürmer über Spiele vor einigen 100 Zuschauer und über das Leben in China.

Dem chinesischen KHL Klub Kunlun Red Stars gelang als Achtplatzierter der East Conference knapp und punktgleich mit dem Neunten Sibir Noosibirsk gleich iauf Anhieb der Sprung in die Playoffs. Dabei setzt Kunlun aber auf zahlreiche Legionäre. So spielen zehn Finnen, acht Russen vier Nordamerikaner sowie zwei Schweden und zwei Slowaken für die Red Stars. Mit einen der beiden Slowakischen Spieler unterhielt sich Punkfans.at vor einigen Tagen beim Slovakia Cup.

Martin Bakos spielt Eishockey in der KHL. Nicht aber irgendwo in der russischen Tundra sondern in Peking einer der größten Metropolen Chinas. Angesprochen darauf, dass China nicht gerade eine Eishockeydestination sei meinte er:  „Eishockey ist überall gleich. Wir sind alles Profis und da kommt es nicht so darauf wo man spielt. Klar am Anfang war es etwas speziell, sogar witzig in so einer großen Liga vor nur paar Hundert Zuschauer zu spielen. Es hatte sich ein bisschen wie zu Juniorenzeiten angefühlt. Aber jetzt spielen wir auch regelmäßig vor 5000-6000 Leuten.“ Das ist eine markante Steigerung, aber wenn man bedenkt, dass das LeSports Center in Peking 18000 Zuschauern Platz bietet, hat es noch viel Luft nach oben. „Wir müssen den Leuten hier noch für Eishockey begeistern. Der Klub macht auch viel in diese Richtung. Das war auch ein Anreiz, neben der Kultur, nach China zu gehen. Aber was das Tagesgeschäft angeht, ist es hier nicht anders als bei jedem KHL Klub.“, führt der Slowake weiter aus.

Auch den Alltag meistert er mittlerweile gut. Es gäbe ja auch genügend westliches in Peking, auch da sagt er wieder: „Es ist überall gleich.“ Nur dieses Mal meint er die Stadt und nicht das Eishockey. Man merkt Martin Bakos an, dass er ein Musterprofi ist und Eishockey sein Beruf ist. Fast kriegt man das Gefühl im Interview, er sei ein herzloser Söldner. Sieht man ihn aber auf den Eis wird schnell klar: Hier konnte jemand sein Hobby zum Beruf machen und hat sichtlich Spaß daran!

Zur Person: Der 26-jährige Stürmer Martin Bakos bestritt 47 der 60 Spiele für Kunlun, dabei brachte er es auf 11 Tore und 11 Assist. Zuvor war er für Liberec in der tschechischen Extraliga und für Slovan Bratislava absolvierte er die ersten beiden KHL Spielzeiten. Im vergangenen Mai war Bakos auch erstmals für das slowakische Nationalteam bei der WM in Russland im Einsatz.

Interview: Fabian Lehner