Gegen Russland gewann das Team Canada dank eines Blitzstarts am Ende knapp mit 5:4 und feiert nach 2009 wieder erstmals Gold.
Kanada gewinnt in einem packenden Spiel mit 5:4 gegen Russland. Die Grundlage für diesen Erfolg legte die Juniorennationalmannschaft in den ersten 180 Sekunden des Spieles. Russland versuchte zu reagieren, konnte aber am Ende das eine Tor nicht mehr wettmachen.
Der Druck auf dem Team Kanada war enorm. Nichts als der Titel wurde von Team Canada gefordert. Wie sagte es der Coach des SC Bern, Guy Boucher, vor dem Turnier zu Hockeyfans.ch:“ Es gibt nichts schwierigeres als im eigenen Land als Junior den Titel zu holen. Der Druck auf das Team durch die Medien und der Fans ist enorm. Kann das Team dem Druck standhalten, dann ist ein Titel möglich. Wenn nicht, dann werden die Spieler schon nach dem ersten Spiel durch die Medien zerrissen. Ich erlebte dies selber, als ich 2009 in Ottawa als Assistent von Pat Quinn amten durfte. Jeder der einem kannte und wusste das man mit dem Team Canada zusammen war, fragte einem immer wie es im Team geht, wie die Stimmung sei und ob man das Turnier gewinnen könne.“ Und diesen Maximalen Druck konnte Kanada dieses Jahr aushalten.
Bereits mit dem ersten Schuss gingen die Gastgeber mit 1:0 in Führung. Anthony Duclair traf über die Fanghand von Shestyrokin. Gut zwei Minuten später traf Nick Paul zum 2:0 und beendete damit die Arbeit von Shestyrokin. Diese musste Ilya Sorokin Platz machen. Und dies Massnahme schien den Russen Stabilität zu verschaffen. Noch in der gleichen Minute konnten die Gäste einen Pfostenschuss verzeichnen. Nun wurde das Spiel noch intensiver. Die einzelnen Akteure provozierten sich immer wieder und die Schiedsrichter hatten alle Hände voll zu tun, dass nicht schon zu Beginn eine Strafenflut einsetze.
In der 10. Minut traf Dmitri Yudin zum 2:1 Anschlusstreffer. Wieder drohte das Spiel aus den Fugen zu geraten. Aber die Schiedsrichter konnten immer wieder die Balance zwischen laufen lassen und bestrafen finden. Es dauerte seine Zeit bis das nächste Tor fiel. Nach einem wunderbaren und schnellen Konter schloss Connor McDavid diesen erfolgreich mit einem Tor ab. Um erneut nur zwei Minuten später Max Domi auf 4:1 zu erhöhen.
Der russische Headcoach Valerie Bragin entschloss sich ein Time-Out zu nehmen. Dies schien zuerst keine Wirkung z zeigen, konnte doch Kanada erneut durch Domi auf 5:1 erhöhen. Nun stellt Bragin die Linien um, nahm mehr Risiko und brachte dadurch viel Stabilität in das Team zurück.
Diees Massnahme half Russland. Und innerhalb von etwas mehr als einer Minute verkürzten die Russen auf 5:3. Nun war Kanada wieder gefordert. Aber die Gastgeber vermochten nicht zu reagieren. Ganz im Gegenteil. Noch vor der zweiten Pause kassieten die Kanadier den Anschlusstreffer zum 5:4.
Das letzte Drittel war danach eines der besten an den Juniorenweltmeisterschaften. Immer wieder zeichneten sich beide Torhüter durch gute Paraden aus. Oder warfen sich die Spieler in die Schüsse des Gegners. Oftmals fehlten nur wenige Millimeter zu einem Treffer. Es wollte indes keiner mehr fallen. Auch als Bragin 2:30 vor Ende des Spieles Sorokin durch einen sechsten Feldspieler ersetze, gelang den Russen der Ausgleich nicht mehr. Damit sicherte sich das Team Kanada zum 16. Mal in der Geschichte der Juniorenweltmeisterschaften die Goldene Auszeichnung.
Text: Urs Berger