Die Vienna Capitals müssen ab sofort auf Riley Holzapfel verzichten, der heute sein Karriereende bekannt gab. Am Abend gewannen die Wiener in Salzburg mit 3:2 im Shootout.
Riley Holzapfel kehrte vor einigen Tagen nach Wien zurück, um seinen Vertrag persönlich aufzulösen und offiziell seine Karriere zu beenden. „Es war die schwierigste Entscheidung, die ich in meinem Leben treffen musste. Ich beende meine Karriere aus familiären Gründen. Die Corona-Pandemie brachte so viele Fragezeichen mit sich. Ich wäre mit einem unguten Gefühl in die Saison gegangen. Ich bin dankbar und zufrieden, wie meine Karriere verlaufen ist und es war immer mein Plan, einmal als Spieler der Capitals zurücktreten“, so der Kanadier zu seinem Schritt.
Der 32-jährige Stürmer der in der Capitals Meister-Saison 2016/2017 zu den Wienern gestoßen und gleich als Liga-MVP ausgezeichnet wurde bestritt vier Spielzeiten in der Bundeshauptstadt. Der Kanadier kann in dieser Zeit eine herausragende EBEL-Visitenkarte vorweisen. In seinen vier Jahren erreichte er jeweils mindestens 50 Scorerpunkte (2016/2017: 34 Tore, 42 Assists; 207/2018: 22 Tore, 28 Assists; 2018/2019: 22 Tore, 40 Assists). Nur zuletzt kam er „nur“ auf 48 Punkte 20 Tore und 22 Assist, ohne Corona Abbruch hätte der Kanadier die 50. Marke wohl erneut erreicht.
Damit starteten die Wiener auch ohne ihren kanadischen Legionär. Head Coach Dave Cameron änderte aber auch bei den aktiven Capitals ein wenig die Aufstellung. Julian Großlechner wurde wie Philippe Lakos geschont. Für Lakos kam Lukas Piff zum Einsatz. Im Tor begann aber wieder Bernhard Starkbaum.
Salzburg startete ohne Thomas Raffl, Derek Joslin und John Hughes, die noch einmal pausierten, so wie Rick Schofield und Taylor Chorney fehlten noch. Dafür bestritt Yannic Pilloni sein erstes Spiel der Pre-Season und mit ihm wieder etliche junge Spieler.
Zu Beginn tasteten sich beide Teams zunächst langsam vor, für die Salzburger war es erst der dritte Test, für Wien Spiel Nummer 2. Das Spiel nahm schnell Fahrt auf und getragen von der Stimmung der erstmals anwesenden 500 Fans, entstand alsbald ein abwechslungsreiches erstes Drittel, in dem die Red Bulls etwas mehr vom Spiel hatten. John Peterka hatte die vielleicht beste Möglichkeit im Powerplay, als sein harter Distanzschuss das Gehäuse von Wiens Schlussmann Bernhard Starkbaum knapp verfehlte.
In Drittel 2 legten die Wiener dann durch Patrick Peter vor. Dabei hatte bei dem Schuss des Wieners Salzburgs Goalie Jean-Philippe Lamoureux keine Sicht. Eine Minute später ärgerte sich John Peterka, der ein kurzes Solo nicht zum Ausgleich vollenden konnte. Die Vienna Capitals setzten nach und nutzten gleich durch Ty Loney ihr erstes Überzahlspiel (33.Min). Die beste Möglichkeit auf den Anschlusstreffer hatte dann zwei Minuten später Alexander Rauchenwald dessen Abschluss aber knapp am Wiener Tor vorbei ging.
Zu Beginn des dritten Abschnitts spielten die Bullen ein starkes Powerplay, doch sie scheiterten immer wieder an Torhüter Sebastian Wraneschitz, der wie schon gegen Bratislava zur Hälfte der Begegnung für Starkbaum zum Einsatz kam. Der Druck der Salzburger nahm zu und Paul Huber fixierte in der 46. Minute den 1:2 Anschlusstreffer und acht Minuten später war es Alexander Pallestrang der ein 5:3 Überzahl zum 2:2-Ausgleich mit einem Schuss unter die Latte abschloss.
Damit ging es in die Overtime, in der Florian Baltram die beste Sazburger Chance vorfand. Die Entscheidung fiel dann aber im Shootout wo nur Ty Loney traf und damit den Wienern einen 3:2 Sieg einbrachte.
Salzburgs Alexander Pallestrang: „Das war schon ein recht schnelles und hart umkämpftes Spiel. Nach gutem Beginn sind auch die Wiener besser ins Spiel gekommen und wir haben uns etwas schwergetan. Im Schlussdrittel haben wir uns gut zurückgekämpft und verdient ausgeglichen, auch wenn es am Ende nicht zum Sieg gereicht hat. Insgesamt war es aber ganz okay heute, man merkt natürlich noch, dass die Abstimmung und die Koordination noch nicht wie gewohnt funktionieren. Es war ja auch erst das dritte, für manche sogar erst das zweite Testspiel.“
Capitals Trainer Head Coach Dave Cameron: Natürlich ist es immer schön wenn man ein Spiel gewinnt. In der Pre-Season geht es aber primär darum, dass du dich von Spiel zu Spiel verbesserst. Das war heute der Fall. Mein Team hat wesentlich strukturierter als am Donnerstag gespielt. Meine Jungs hatten mehr ruhe am Puck aber typisch für ein Pre-Season Spiel schlichen sich immer wieder ein paar Schlampereien ein. Im Vergleich zu der Niederlage gegen Bratislava war dieses Spiel zufriedenstellender, es gibt aber noch viel zu verbessern.“