Als ungeschlagenes Team gewann das Team USA ihren 6. World Juniors Titel. Gleich vier US Spieler holten mehr als 10 Scorerpunkte. Ein Rückblick auf das abgelaufene Turnier.

Am Samstag gingen in Göteborg die 48. World Juniors zu ende. Dabei krönte sich Team USA zum 6. Mal nach 2004, 2010, 2013, 2017 und 2021 zum U20 Weltmeister. Das US Team zeigte sich bei diesem Turnier als die konstanteste Mannschaft und so gewann man auch ohne einer Niederlage dieses Turnier am Ende verdient. Bei den US Boys gelang es Cutter Gauthier sowie Gavin Brindley und Gabe Perreault gleich drei Spieler mehr als 10 Scorerpunkte für ihr Team zu erzielen.

Besonders auffaltend dabei war Goalie Trey Augustine, dieser bestritt am Freitag sein bereits drittes Finale gegen Schweden. War der US Goalie sowie 10 weitere US Spieler doch bereits bei der 2:3 Overtime Niederlage 2022 gegen Schweden dabei. Im vergangenen April revanchierte Trey Augustine und das U18 Team im Finale in Basel ihrerseits mit einem 3:2 Sieg nach Verlängerung.
Damit war dies für den US Goalie zugleich auch die zweite Goldmedaille nach der U18 Weltmeisterschaft im April 2023.
Mit einer Fangquote von 93,64 überragte der US Amerikaner alle anderen Goalies dieser Weltmeisterschaft klar. All Star Goalie Hugo Hävelid brachte es in der selben Statistik nur auf 91,74% knapp vor dem Slowaken Adam Gajan mit 91,6%. Augustine ließ auch die wenigsten Treffer in diesem Turnier zu.

Trey Augustine war an diesem Turnier aber wie alle anderen Tormänner nicht fehlerfrei und so kassierte auch er ein mehr als vermeidbares Tor. Doch auch seine Torhüter Kollegen ließen für World Juniors viele ungewöhnliche Fehler zu und so kann man wohl sagen das dieses Turnier ohne dessen Leitungen herabsetzten zu wollen nicht ein Turnier der absoluten Top Tormänner war.
Gastgeber Schweden hatte bei diesem Turnier mit dem WM Titel spekuliert doch nach einer starken Gruppenphase und einem makellosen Hugo Hävelid im Tor, der in seinen drei Spielen keinen Treffer zuließ wackelte das Tre-Kronor Team bereits im Viertelfinale gegen die Schweiz gewaltig. Erst mit tatkräftiger Unterstützung der Referees gelang am Ende der Halbfinaleinzug mit einem 3:2 Overtime Sieg. Im Halbfinale tat sich der Turniergastgeber dann gegen Tschechien etwas einfacher und gewann mit klaren Vorteilen mit 5:2.

Mit Turnier MVP Jonathan Lekkerimäki stellte wieder einmal die Heimnation. Der Schwede belegte in der Scorerwertung mit 10 (7+3) Punkten zwar nur Platz 4 doch war Lekkerimäki mit sieben Toren der beste Torschütze des Turniers.
Neben den beiden Finalisten drückte aber auch Tschechien dem Turnier einen klaren Stempel auf. So konnten sich mit Jiro Kulich 12 (6+6) Punkte der auch diese Wertung für sich entschied sowie Matyáš Melovský 12 (1+11) und Ondrej Becher 10 (3+7) Punkte neben vier US Spieler auch drei Tschechen unter die Top 10 Scorer dieser World Juniors setzten.

Die Tschechen mussten in ihrer Gruppenphase zum Start gegen die Slowakei gleich eine verdiente 2:6 Niederlage hinnehmen. Dabei war man den Slowaken nur über Phase des ersten Abschnitts wirklich ebenbürtig. Gegen den späteren Weltmeister errangen die Tschechen zwar eine Overtime und ein Penaltyschießen. Trotzdem musste man am Ende mit zwei Niederlagen in die Playoff Phase wo mit viel Einsatz und Kampfgeist Kanada mit 3:2 geschlagen werden. Dabei gab man eine 2:0 Führung aus der Hand und erst weniger Sekunden vor dem Ende gab es die Erlösung. Damit gelang die Revanche für das letztjährige verlorene Finale und der jubel war Weltmeister würdig. Dies nahm dem Team für das Halbfinale wohl ein wenig den Fokus und so setzte es gegen Schweden eine 2:5 Niederlage. Diese Niederlage brachte die Tschechen aber zurück auf die Schienen und gegen Finnland zeigte man erneut Moral und Kampfgeist und so drehte man dieses Mal mit fünf Toren im Schlussdrittel und dem verbundenen neuen Rekord von vier Toren in 50 Spielsekunden das Spiel noch zu einem 8:5 Erfolg und so endete für den Vorjahresfinalist diese World Juniors zumindest auf Platz 3.
Finnland hatte in diesen Turnier Tiefs und Hochs zu verzeichnen. So musste man sich zum Turnierstart gleich einmal Deutschland geschlagen geben. Das Viertelfinalticket löste man dann aber ausgerechnet mit einem Sieg 5:4 Shootout Sieg über Schweden.
Dort nutzte man die Unentschlossenheit der Slowaken aus um sich doch noch für das Semifinale zu qualifizieren.

Verlierer des Turniers war sicher der entthronte Weltmeister Kanada. Die knapp 4000 mitgereisten Fans aus Kanada mussten sich aber bereits im Viertelfinale von ihrem Team verabschieden. Dies kam trotz allem alles andere als überraschend. So musste Head Coach Alan Letang gleich auf einige Top Spieler verzichten und dieses Manko konnte nicht ausgeglichen werden. So gab es nur gegen Lettland eine wirklich tadellose Vorstellung des Team Canada. Gegen Finnland konnte man noch überzeugen doch Schweden zeigte mit dem 2:0 Sieg die Grenzen dieses heurigen kanadischen Teams auf. Im Abschlussspiel mussten die Kanadier sogar gegen Deutschland lange gegen eine Blamage ankämpfen um am Ende noch einen 6:3 Sieg einfahren zu können. So findet sich mit Macklin Celebrini der erste kanadische Stürmer in der Scorerwertung mit 8 (4+4) Punkte erst auf Platz 16.
Neben dem Team Canada waren es auch die Slowaken die ihr Ziel nicht erreichen konnten. Zum Start gab es noch einen bereits verdienten 6:2 Sieg über Schweden und auch die zwei weiteren Gruppenspiele gegen die Schweiz und Dänemark konnte man recht einfach gewinnen. Zum Abschluss der Gruppe brach die Mannschaft von Head Coach Ivan Fenes aber völlig ein und so musste man nach einem 2:2 nach 40 Minuten im Schlussabschnitt fünf Gegentore hinnehmen wobei beide eingesetzten Goalies alles andere als Selbstvertrauen tanken konnten.
Im Viertelfinale gegen die Finnen war man zwar das bessere Team nur konnte man dies in dieser Begegnung nicht umsetzten. Zusätzlich geriet die Slowakei immer wieder in Rückstand. In diesen Phasen spielten sie die Finnen dann phasenweise an die Wand doch mit dem Ausgleich stoppte dieser Spielstil wieder und so wurde man nach wenige Sekunden in der Overtime aus dem Medaillentraum gerissen.

Die Schweiz galt als fixer Viertelteilnehmer und dies bewies man vor allem im Spiel gegen Aufsteiger Norwegen wo man trotz Rückstand nie den Fokus verlor und sich so am Ende mit einem 6:2 Sieg sicher und ohne wirklich in Gefahr zu kommen für das Viertelfinale qualifizieren konnte. Das Ziel von Head Coach Marcel Jenni der mit dieser Mannschaft einen Schritt weiter machen wollte war gelungen und dies bestätigten das Team um Kapitän Jonas Taibel dann auch im Viertelfinale wo man erst nach fragwürdigen Schiedsrichter Endscheidungen mit 2:3 in der Overtime an Gastgeber Schweden scheiterte.
Für Lettland galt das Erreichen des Viertelfinales hingegen als Rettung vor dem Relegationsspiel. Zeigten die Letten eine eher schwache Vorstellung in der Gruppenphase. Diese Rettung erarbeitete sich Lettland nachdem man in den drei Spielen zuvor keinen einzigen Treffer erzielen konnte und 20 Tore erhielt dank eines 6:2 Sieg über Deutschland. Dies war zugleich auch das mit abstand schwächste Spiel dieser gesamten U20 Weltmeisterschaft.

Für das DEB Team die neben Lettland und Aufsteiger Norwegen bereist vor dem Turnier als die Anwärter für den Abstieg galten hieß es damit in das einzige Relegationsspiel gegen Norweger zu müssen.
Dies entschieden die Deutschen mit ihren Kampfgeist mit 5:4 in der Overtime. Mit dem ersten Sieg eines DEB Teams an einer World Juniors und dem Gruppen Abschlussspiel wo man Kanada am Rande einer Niederlage brachte zeigte die Mannschaft am Ende eine gute Weltmeisterschaft und den damit verdienten Klassenerhalt.
Für Norwegen hingegen geht es nach einem Turnier wieder bereits in die Division 1A. Dabei gehörte Norwegen, verglichen mit den letzten Aufsteigern als eines der besten Mannschaften. Besonders die Defensive hielt immer wieder gegen die Top Teams gut doch trotzdem konnte die fehlende World Juniors Erfahrung am Ende nicht wett gemacht werden.

Nach diesem Turnier in Schweden geht es für die World Juniors 2025 wieder zurück nach Kanada wo von 26.12.2024 bis zum 5.1.2025 das Turnier in Ottawa stattfinden wird.
Gruppe A (Canadian Tire Centre): USA, Finnland, Kanada, Lettland, Deutschland
Groupe B (TD Place Arena): Schweden, Tschechien, Slowakei, Schweiz, Kasachstan