Die Bratislava Capitals holen mit der 5:6 OT Niederlage bei Dornbirn den nötigen Punkt für Platz 7. Graz verliert in der OT in Salzburg und holt somit 4 Bonuspunkte.
Beim letzten Spiel im Grunddurchgang der ICE Hockey League, vor dessen Beginn die Red Bulls bereits als Tabellenfünfter feststanden, fehlten neben den Rekonvaleszenten Taylor Chorney und Yannic Pilloni noch einmal einige weitere Arrivierte. Jack Skille und Paul Huber kamen aus der Verletzungspause zurück und mit Aljaz Predan und Paul Stapelfeldt durften sich einmal mehr zwei Spieler der Red Bull Hockey Juniors in der Top-Liga beweisen.
Die Red Bulls wurden kalt erwischt und lagen schon nach 34 Sekunden mit 0:1 zurück, Michael Latta überwand Salzburgs Torhüter Jean-Philippe Lamoureux mit einem verdeckten Flachschuss. Die Red Bulls hielten sich nicht lange damit auf und forcierten das Spiel in Richtung Grazer Tor. Mario Huber nahm in der 11. Minute den Pass von Rick Schofield direkt und traf aus dem halbhohen Slot zum Ausgleich. In der 15. Minute zog Nico Feldner von rechts allein aufs Tor zu, schoss aber zu zentral. Drei Minuten später schlug dafür Mario Huber erneut zu und bedankte sich für den optimalen Querpass von Peter Hochkofler mit seinem zweiten Treffer ins halbleere Tor, es waren bereits die Saisontore Nr. 6 und 7 für den Tiroler. Die 2:1-Führung nach 20 Minuten war hoch verdient.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs waren die Gäste voll da und spielten auf den Ausgleich. Aber die Salzburger übernahmen dann die Partie mehr und mehr und setzten die Grazer zunehmend unter Druck. Aber erst in der 38. Minute wurden die Red Bulls endlich für ihre Offensive belohnt, der 19-jährige Tim Harnisch traf aus Halbdistanz zur 3:1-Führung und fixierte seinen zweiten Saisontreffer. Die Gäste konnten sich bei ihrem Torhüter Felix Nußbacher, der viele gute Salzburger Möglichkeiten zunichtemachte, bedanken, dass es nach 40 Minuten nur 1:3 aus Grazer Sicht stand. Bei den Schüssen aus Grazer Entlastungsangriffen hatte JP Lamoureux keine Probleme, musste allerdings kurz vor der Pausensirene bei einem gefährlichen Gestocher vor seinem Tor kurz schwitzen.
Im Schlussdrittel drückten die Grazer ordentlich aufs Tempo und zwangen JP Lamoureux zu einigen Paraden. In der 44. Minute traf Graz‘ Erik Kirchschläger zum 2:3-Anschluss der Gäste. Die Grazer machten so weiter, ließen nun die Red Bulls immer seltener aus der Verteidigungszone und glichen tatsächlich aus. Matias Sointu verwertete seinen eigenen Rebound (50.) zum 3:3. In der 55. Minute gelang Paul Huber nach Rückpass von David McIntyre am kurzen Pfosten fast der Ausgleich. Die Gäste hatten aber deutlich mehr Möglichkeiten, touchierten in der Schlussphase auch noch einmal die Querstange und erzwangen nach 1:3-Rückstand schließlich die Verlängerung. Dort machte dann Dominique Heinrich in der 64. Minute den Sack doch noch zu, er traf im Powerplay aus kurzer Distanz ins Kreuzeck und rettete damit den zweiten Extra-Punkt. Die Red Bulls haben damit alle vier Saisonbegegnungen mit den Steirern für sich entschieden.
Die Gäste aus Bratislava waren in den ersten Minuten des Spiels gleich doppelt im Glück. Zum einen, weil nach 39 Sekunden ein Schuss von Saku Salmela nur die Latte küsste, zum anderen da der ansonsten souveräne Matt MacKenzie in der dritten Minute leichtfertig die Scheibe hergab. Milos Bubela konnte somit den Puck ideal zu Jakub Kover (3.) servieren, der trocken zur Führung einschoss. Das Glück war im ersten Abschnitt insgesamt fair verteilt. Oskar Östlund konnte einen Bratislava-Schuss nicht richtig bändigen, die Scheibe kullerte knapp an der Stange vorbei und Emilio Romig (6.) stellte im direkten Gegenzug auf 1:1. Dank eines deutlich verbesserten Überzahlspiels gelang Stefan Häußle (10./pp1) nach Macierzynski-Pass der 2:1-Führungstreffer in numerischer Überlegenheit. Mitchell Hults hätte wenig später ebenfalls im Powerplay auf 2:2 ausgleichen müssen, er setzte den Puck am leeren Tor vorbei – Glück für Dornbirn. Doch noch vor der Pause drückte Michal Mrazik (18.) die Scheibe dann tatsächlich zum Ausgleich über die Linie.
Während die Bulldogs die acht Bonuspunkte bereits vor der Partie sicher hatten, kämpfte Bratislava im Fernduell noch mit Graz um sechs begehrte Zähler. In diesem Kampf konnten die Vorarlberger das Zünglein an der Waage sein und so brachte Jannik Fröwis (25.) mit seinem vierten Saisontreffer die Hausherren wieder in Front. Zuvor ließ Macierzynski die Torumrandung zittern und Romig vergab aus zentraler Position. Zum vierten Mal musste BRC-Keeper Samuel Baros hinter sich greifen, als Anthony Luciani (32.) einen Kokkila-Schuss unhaltbar zum 4:2 abfälschte. Mit einem Abschluss direkt nach Bullygewinn in der Offensivzone kamen die Capitals durch Adam Bezak (33.) prompt zurück in die Partie.
Für eine spannende Schlussphase war somit alles angerichtet, schließlich sorgten die Parallelspiele nach zwei Dritteln für Punktegleichheit bei Bratislava, Graz und Innsbruck. In Minute 45. erzielte Anthony Luciani (45.) nach perfektem Zuspiel von William Rapuzzi den fünften DEC-Treffer des Abends. Die Gäste aus der Slowakei wollten sich nicht geschlagen geben, Kapitän David Buc (54./pp1) verschmälerte die Bulldogs-Führung in Überzahl. Etwas mehr als zwei Minuten vor Schluss jubelten die Gäste dann zum fünften Mal. Milos Bubela (58.) gelang es, die Scheibe nach Culkin-Zuspiel an Östlund vorbei ins Tor zu lenken. Zehn Treffer in regulärer Spielzeit sollten schließlich genug sein. Nach 26 Sekunden in Overtime entschied William Rapuzzi die Partie zu Gunsten der Dornbirner.