Wir müssen Eishockey spielen nicht arbeiten

IIHF Ice Hockey World Championship,
David Kickert #30, Hannes Björninen #24, Bernd Wolf 32
© Puckfans.at/Andreas Robanser
Bern Wolf und das ÖEHV Team treffen heute im ersten Viertelfinale seit 1994 für Österreich auf die Schweiz. Der Schweiz Legionär des EHC Kloten freut sich auf dieses spezielle Spiel.

Erstmals seit 1994 bestreitet heute das österreichische Nationalteam wieder ein Viertelfinalspiel. Das dieses Spiel auch noch gegen die Schweiz sein wird gibt diesem Spiel noch eine zusätzliche Note. Neben dem Schweizer Teamchef auf der ÖEHV Spielerbank Roger Bader stehen auch zahlreiche Österreicher die in der Schweiz den Puck hinterher jagen.
Einer von ihnen ist Bernd Wolf. Den gebürtige Wiener zog es bereits 2011 in die Schweiz. 2018 legte der damals 21-Jährige einen Stop beim EC VSV ein bevor es 2020 wieder zurück in die Schweiz ging. Seit 2024 spielt der Verteidiger für den EHC Kloten. Bernd Wolf ist in diesem heutigen Duell gegen die Schweiz auch der einzige Akteur des Züricher Flughafenklubs. „Das ich der einzige Kloten Spieler hier bin ist etwas spezielles das beweist das der Schritt nach Kloten zu gegen der richtige war. ich habe Verantwortung bekommen. Ich konnte mich in einem Jahr, besonders im Spiel mit der Scheibe schon extrem weiterentwickeln.“
Auch seine Familie fühlt sich in der Klubumgebung sehr wohl. Dies sei ebenfalls ein wichtiger Punkt, wurde der gebürtige Wiener doch auch im letzten Jahr Vater.
Den EHC Kloten vergleicht Bernd Wolf auch mit der derzeitigen Situation im Nationalteam. So sei der Zusammenhalt im Team ebenfalls sehr gut. Dies ist für den Verteidiger einer der wichtigsten Punkte.
Nach dem erreichen des Viertelfinale bekam er auch von der Klubleitung Gratulationen und nun hofft er ein wenig das der eine oder andere ein bisschen mehr für unserer Seite sein wird.

Bernd Wolf #32, Mikko Rantanen #96,  © Puckfans.at / Andreas Robanser

Das heutige Spiel gegen die Schweiz ist natürlich für Bernd Wolf etwas besonderes. So wird dieses Spiel sicher zu den Top3 Spielen seiner Karriere gehören. „Natürlich ist die Schweiz der klare Favorit. Ich glaube das die Schweiz im Gegensatz zur letzten WM noch mal ein besseres Team hat. Sie haben viel gute Qualität, besonders im Angriff und sie sind ein Kandidat für eine Medaille. Es heißt einfach den Moment genießen einfach das Spiel spielen und nicht über das Resultaten nachdenken wir geben alles und dann schauen wir was am Ende des Tages rauskommt.“
Auch vor den großen Namen wie Kevin Fiala, Nino Niederreiter, Janis Moser und Timo Meier um nur vier zu nennen hat der Verteidiger nicht mehr einen so großen Respekt. „Wir haben in den letzten Wochen unter anderem auch gegen Kanada gespielt wo Nathan MacKinnon oder Sidney Crosby spielten. Man schaut schon mal rüber und denkst sich Ehh das ist Sidney Crosby, vielleicht denkt ja auch er Ahhh das ist der Wolf aber das glaube ich eher nicht. Es macht die Sache aber schon cooler gegen solche Spieler auf dem Eis zu stehen am Ende geht es aber darum wer den nächsten Zweikampf gewinnt“, so Bernd Wolf über die großen Namen im Eishockey.

Sidney CROSBY (CAN) & Janis SPRUKTS (LAT), © Puckfans.at / Werner Krainbucher

Den Unterschied zum letzten Jahr wo der Sprung in das Viertelfinale knapp nicht gelang sieht Bernd Wolf darin das man heuer von Beginn an Bereiter war. „Gegen Schweden oder Kanada erwartete sich niemand Punkte von uns, obwohl wir gegen Schweden bis zwei Minuten vor dem Ende geführt haben.“
Das schlechteste Spiel der Österreicher sieht Bernd Wolf das Spiel gegen die Slowakei an. So hieß es nach dem ersten starken Drittel nur noch im Kopf wir müssen verteidigen – wir müssen verteidigen. Die letzten Minuten gegen die Letten waren das etwas ganz spezielles. Für die Zukunft sieht Bernd Wolf aber noch nicht das Ende der Reise: „Ich glaube wir haben sehr viel Potenzial in der Mannschaft, überhaupt die jungen Spieler. Wir können glaube ich noch mehr aus der Mannschaft holen aber ich glaub das ist das schöne aber wir wissen auch das es kein Selbstläufer ist. Es wird auf dieser Bühne von einem so viel abverlangt, du kannst gegen jeden Gegner verlieren.“

Nun will Bernd Wolf und das ÖEHV Team erneut zeigen das in Österreich auch gutes Eishockey gespielt wird. Damit könne man auch den Stellenwert in Österreich an diesem Sport weiter heben und dazu seine Resultate an Weltmeisterschaften sehr wichtig. Eines darf man dabei aber nicht vergessen meinte Bernd Wolf:
„Wir dürfen heute nicht auf das Resultat schauen. Wir spielen Eishockey und wir dürfen es nicht arbeiten sondern spielen nennen.“