Villach beendet Wiener Serie

Der VSV gewinnt das Heimspiel gegen die Vienna Capitals mit 3:2 in der Overtime und stoppen damit den Siegeslauf der Wiener. Salzburg fertigt Linz ab und AV19 gewinnt gegen Bozen im Penaltyschießen.

Beide Teams schenkten sich von Beginn an nichts. Die Villacher Verteidigung hielt den Sturm der Hauptstädter gut in Schach und so konnten die Gäste ihr Spiel nicht entfalten. In der elften Minute trat Andreas Nödel für einen Bandencheck den Weg auf die Strafbank an. Im darauffolgenden Überzahlspiel sorgte Samuel Labrecque, nach Vorarbeit von Jeremie Blain, mit einem Kracher von der blauen Linie für das 1:0. Bei diesem Spielstand blieb es dann im ersten Drittel.
Der Mittelabschnitt begann ähnlich intensiv. In der 23. Minute vergaben Patrick Platzer und Mario Fischer gute Einschussmöglichkeiten. Nach einem Assist von MacGregor Sharp sorgte Andreas Nödl für den Ausgleich. Die folgenden acht Minuten wirkten die Adler etwas verunsichert. Doch dann lupfte Corey Locke den Puck über beide blauen Linien und Evan McGrath schnappte sich in voller Fahrt die Scheibe und netze eiskalt zum 2:1 ein. Mit diesem Zwischenstand ging es dann in die Kabinen.
Im Schlussdrittel setzten die Wiener Olivier Roy unter Dauerbeschuss, doch sie trafen nur auf ein blau-weißes Bollwerk. Die Adler hatten auch das nötige Glück, in Minute 50 traf Jerry Pollastrone nur auf Metall. Drei Sekunden vor Ende der Partie gelang Taylor Vause noch der Ausgleich. Aber Labrecque beendete mit seinem zweiten Treffer an diesen Abend die Overtime und so bezwang der VSV die Caps verdient mit 3:2. Die Wiener stellten mit einem Treffer in letzter Sekunde aber den Punkterekord vom EC Red Bull Salzburg aus der Vorsaison ein und können vom ersten Rang nach der ersten Phase des Grunddurchganges auch nicht mehr verdrängt werden. Für die Kärntner waren es wichtige Zähler im Playoff-Rennen.

Der Meister begann extrem druckvoll und überrannte den Gegner förmlich. Linz kam aufgrund des aggressiven Salzburger Forecheckings kaum aus dem eigenen Drittel. Dieses Auftreten wurde auch bereits in der sechsten Minute mit dem 1:0 belohnt. Zuerst traf Michael Schiechl nur die Stange, doch von da sprang der Puck zu Daniel Welser und dieser traf ins Tor. Nach elf Minuten bebte die ausverkaufte Salzburger Eisarena ein zweites Mal. Alexander Rauchenwald stürmte auf und davon und traf durch die Beine von Goalie Michael Ouzas zum 2:0. Wie aus dem Nichts kamen die Black Wings drei Minuten vor der Pause zum Anschlusstreffer. Daniel Sondell wurde vor dem eigenen Tor gehakt, die Scheibe kam zu Brian Lebler und der Linz-Kapitän bedanke sich. Die Referees gaben den Treffer und lautstarkem Protest der Salzburger Mannschaft und Fans.
Im Mittelabschnitt spielten die Red Bulls endgültig groß auf und ließen dem Gegner nicht den Hauch einer Chance. Den Torreigen eröffnete Bill Thomas mit einem rekordverdächtigen Doppelpack innerhalb von 34 Sekunden. Beim zweiten Tor netzte er nach einem gegnerischen Foul im Liegen ein. Nach einem Gerangel zwischen Hochkofler und Moderer spielten die Gastgeber in Überzahl und stellten auch prompt durch Herburger auf 5:1. Wenig später bediente Topscorer John Hughes Alexander Pallestrang ideal und dieser ließ Ouzas abermals keine Chance. Nach dem sechsten Gegentreffer verließ der Goalie entnervt das Tor und machte Platz für Backup Florian Janny. Doch auch dieser musste nach drei Minuten das erste Mal hinter sich greifen, nachdem Geburtstagskind Hughes nach tollem Konter mit Thomas Raffl traf. Die Gäste aus der Stahlstadt machten sich erst durch eine Chance von Piche in der 37. Minute bemerkbar.
42 Sekunden nach der Pause sorgte Fabio Hofer für den zweiten Gäste-Treffer. Die Red Bulls schalteten währenddessen mindestens einen Gang zurück und spielten die Zeit von der Uhr. So kamen die Black Wings zu der einen oder anderen Chance, doch Bullen-Goalie Luka Gracnar war nicht mehr zu bezwingen. Für den 8:2 Endstand sorgte schließlich Andreas Kristler mit einem Handgelenksschuss ins Kreuzeck (53.). Dieser Erfolg ist nicht nur der höchste Sieg über die Oberösterreicher in der Erste Bank Eishockey Liga, die Red Bulls eroberten damit auch Tabellenrang zwei zurück.

Das erste Drittel in Fehervar war noch nicht beendet, da stand der HCB schon als Playoff-Teilnehmer fest. Durch den Innsbrucker Sieg in Znojmo waren die Südtiroler nicht mehr aus den Top Sechs zu verdrängen. Die ersten 20 Minuten in Fehervar gehörten den Hausherren, die auf Csanad Erdely, Tamas Sarpatki und Danial Szabo verzichten mussten. Vor allem bei zwei Überzahl-Situationen waren die Ungarn zu ineffektiv, bei einem Maylan-Schuss rettete zudem die Stange für HCB-Schlussmann Melichercik. Kurz vor Drittelende vergab Metropolit die beste Chance der Gäste, nachdem auch Vas noch einmal scheiterte blieb es beim torlosen Unentschieden.
Die Ungarn hatten nach Wiederbeginn erneut mehr vom Spiel, kamen dem Tor in einigen Situationen sehr nahe. Ein Schuss von Drew Schiestel landete nur ein der Stange. Fehervar konnte aus zwei weiteren Überzahlspielen kein Kapital schlagen, Metropolit hatte sogar in Unterzahl die beste Möglichkeit, scheiterte aber an Hetenyi. Doch auch die Südtiroler taten sich im ersten Powerplay schwer, der von der Strafbank kommende Maylan vergab die letzte gute Chance des zweiten Abschnitts – 0:0 nach 40 Minuten.
In der 42. Minute durchbrach Chris Bodo die Torsperre und nur 30 Sekunden später hatten Vas und Maylan in einer Doppelchance sogar den nächsten Treffer am Schläger. In weiterer Folge blieben Überzahlspiele auf beiden Seiten ungenützt, bei gleicher Spielstärke jubelten dann aber die immer besser werdenden Gäste. Einen Gellert-Schuss fälschte Gander zum 1:1 ab. Die Füchse hatten nun die Kontrolle über das Spiel und nach einem gewonnenen Faceoff von Metropolit drehte Vallerand die Partie sogar. Das nächste Powerplay wussten die Hausherren aber zu nützen, Manavian erzwang eine Verlängerung. In dieser hatten beide Teams die Chance zur Entscheidung, Trefferwollte aber keiner fallen. Im Shootout war Hetenyi für die Gäste eine unüberwindbare Hürde, während Koger den Sieg Fehervars fixierte.