U20 – Schweiz zu ungeduldig – Tschechien als Partykiller

IIHF World Juniors 2023 QF CZE – SUI
Petr Hauser #17, Marcel Marcel #16, Brian Zanetti #9,
Scotiabank Centre, Halifax © Puckfans.at / Andreas Robanser
Die Schweiz konnte nicht an die Leistungen der Vorrunde knüpfen. Die Spieler wollten zu viel. Und bezahlten dies Bitter. Am Ende gingen die Schweizer mit einer 9:1 Niederlage vom Eis.

Eigentlich wäre alle angerichtet gewesen für den grossen Sturm in das Halbfinale. Der Gegner? Perfekt. Das Team? Perfekt. Die Stimmung? Perfekt. Und dann kam Partykiller Tschechien. Dabei starteten die Schweizer perfekt in das Spiel. Nach 22 Sekunden führte das Team von Marco Bayer mit 1:0. Ein einfaches Spiel setzte die Tschechen Schachmatt. Durch die Beine von Tomas Suchanek traf Louis Robin zur Führung. Und was tat die Schweiz?
Mit einer Schwalbe nahm Brian Zanetti den Vorteil eines Powerplays gegen die Tschechen. Mit Martin Rysavy wäre ein Löwe auf der Strafbank gewesen und die Schweizer hätten die Chance zum 2:0 gehabt. Doch der Konjunktiv würde dieses Spiel noch so oft bestimmten. Mit hätte und wäre wurden aber bisher noch nie Spiele gewonnen.

IIHF World Juniors 2023 QF CZE – SUI
Matous Mencik #18, Lorenzo Canonica #14
Scotiabank Centre, Halifax © Puckfans.at / Andreas Robanser

So zum Beispiel das 1:1. Wäre die Defensive besser gestanden hätten die Tschechen dieses verflixte 1:1 nicht erzielt. Alle Verteidiger der Schweizer schauten dem Puck führenden Stanislav Svozil zu und deckten den Torschützen Jiri Kuchil nicht. Die Tschechen bedankten sich freundlich mit dem Tor.

Oder der Shorthander zum 2:1. Hätten die Schweizer die offensive blaue Linie besser abgedeckt, es hätte nicht zum Gegentreffer geführt. Als Randnotiz zu diesem Tor bleibt festzustellen, das Marcel Marcel zu seinem ersten Turnier Tor kam. Er, der erst im letzten Moment in die Mannschaft kam und oft als 13. Stürmer agierte.

IIHF World Juniors 2023 QF CZE – SUI
Kevin Pasche #30, Marcel Marcel #16
Scotiabank Centre, Halifax © Puckfans.at / Andreas Robanser

Was danach kam, war eine Demontage der Schweizer Mannschaft. Alles was bisher gelang, misslang, alles was man vermieden hatte, trat nun ein. War zu viel Druck auf den Schultern der jungen Schweizer? Oder wollte die Schweiz einfach zu viel? Es war wohl eine Mischung von beiden.

Als in der 21, Minute das 4:1 für Tschechien viel, musste auch Kevin Pasche das Tor räumen. Alessio Beglierei kam für den unglücklichen Pasche ins Spiel. Auch er musste sich nach nur wenigen Minuten seinen ersten Gegentreffer hinnehmen. Erneut war es Kulich der für die Tschechen traf.

IIHF World Juniors 2023 QF CZE – SUI
Luca Deussen #25, Jaroslav Chmelar #21, Alessio Beglieri #1, Nick Meile #5
Scotiabank Centre, Halifax © Puckfans.at / Andreas Robanser

Was danach geschah war ein zähes Spiel. Mit dem besseren Ende für die Tschechen. Das ausgerechnet im entscheidenden Spiel des Turniers die Schweiz verlor schmerzt. Dennoch sind diese Erfahrungen wichtig. Sie bringen die jungen Spieler weiter. Und dies ist wichtig. Nicht das Resultat, welches am Ende des Spieles auf der Resultatstafel war.

Und was bleibt für Trainer Marco Bayer übrig? Er muss sich nichts vorwerfen. Es war einfach ein schwarzer Abend der Nationalmannschaft. Nicht mehr. Aber auch nicht weniger.
Dieser zeigte sich nach dem Spiel sehr niedergeschlagen und suchte nach Worten:
„Ich bin sehr enttäuscht und wieder eine Lehrstunde von den Tschechen.
Mit der Gruppe hat es bis zum heutigen Spiel Spaß gemacht, das Team ist zusammengestanden. Heute sind wir ab dem zweiten Drittel nicht mehr als Team aufgetreten und das müssen wir analysieren. Die Endtäuschung, auch bei mir selber ist im Moment so groß, ich will mir jetzt auch nicht zu große Gedanken machen. Das Spiel müssen wir jetzt mal wegstecken und das andere hat jetzt Zeit.“

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