Regelkunde Teil 3: Heute Behinderung

Behinderung/Interference
Referee Mark Lemelin
IIHF World Championship 2017
©Puckfans.at/Andreas Robanser

Im heutigen kleinen Sommer Regel ABC beschäftigen wir uns mit Interference oder Behinderung. Die Strafe gehört zu den meist ausgesprochen Strafen im Eishockey.

Nachdem wohl wichtigsten Ding im Eishockey – dem Spielfeld und der Regelauslegung des Handpass geht es im heutigen dritten Teil um Interference.

Regel 150 des IIHF Rule Book: Interference – Behinderung
Die Regel wird zur Anwendung gebracht, wenn ein Spieler, einen Gegner, der den Puck nicht führt, davon abhält, sich fortzubewegen, einen Pass anzunehmen oder sich frei am Eis zu bewegen.

i.
Ein Spieler, der einen Gegner leicht behindert, ist mit einer kleinen Bankstrafe zu bestrafen.

ii.
Behinderung während des Spielgeschehens kann folgendermaßen aussehen:
1. Ein Spieler hindert einen Gegenspieler daran, das Eis zu betreten
2. Ein Spieler hindert einen Gegenspieler daran, sich frei in die Angriffszone zu bewegen, speziell dann, wenn er den Gegner zwingt, ihn zu umfahren, wenn er die Hüfte für einen Check nutzen möchte
3. Ein Spieler, der einen Gegner daran hindert, einen Teamkollegen zu checken, der gerade im Puckbesitz ist oder der sich dem Gegner in den weg stellt, ohne eine aufrechte Körperposition zu haben
4. Ein Spieler, der einen Gegner davon abhält, in die Position zu kommen, um einen Pass anzunehmen
5. Ein Spieler, der das Face-off gewinnt, aber seinen Gegner davon abhält, sich in Richtung des Pucks zu bewegen (faceoff interference)
6. Ein Spieler, der auf der Spielerbank oder in der Penalty Box sitzt und durch Körperteile oder Stock die Bewegung des Pucks oder des Gegenspielers beeinflusst
7. Ein Spieler, der sich seitwärts bewegt, ohne die korrekte Körperhaltung einzunehmen
8. Ein Spieler, der einen Gegner davon abhält, einen Ausrüstungsteil vom Eis aufzuheben (Handschuh, Stock oder Helm), indem er es vom Gegner wegschiebt

iii.
Spieler, die sich vor dem Tor bewegen, haben einen kleinen Handlungsspielraum für Vergehen zur Verfügung, wie zum Beispiel Behinderung, Cross-Checking, Haken, Halten, Bein stellen oder Stockschlag, der solange gilt, solange sich der Positionskampf vor dem Torraum in fairen Bahnen bewegt. Vergehen in diesem Bereich umfassen das Umwerfen eines Gegners, der nicht im Besitz der Scheibe ist, das Ziehen de Gegners am Trikot, den eigenen Stock wie einen Korkenzieher zwischen den Beinen des Gegners zu platzieren, heftige Cross-checks sowie ein Stockschlag auf die Hinterseite der Beine des Gegners.

iv.
Situationen, die nicht al Behinderung eingestuft werden sind:
1. Ein Spieler darf das Eis, auf dem er sich bewegt, behaupten, wenn er seine Geschwindigkeit und Körperhaltung beibehält, um den freien Puck zu erreichen. Wenn er sein Tempo verlangsamt, riskiert er die Behinderung seines Gegenspielers.
2. Ein Spieler ist berechtigt, seine Standfläche zu behaupten und muss nicht ausweichen, wenn ein Gegenspieler diesen Bereich passieren möchte.
3. Ein Spieler darf seinen Gegner blockieren, solange er sich vor ihm befindet und sich in dieselbe Richtung bewegt.
4. Ein Spieler kann seine Körperposition benutzen, um einen Gegner zu zwingen, einen Umweg in Richtung Puck zu nehmen, solange er nicht die Hand oder den Arm benutzt, um den Gegner zu halten.

v.
Ein Spieler, der einen Gegner checkt, der nicht im Besitz der Scheibe ist, ist mit einer kleinen Bankstrafe für Behinderung zu bestrafen
vi.
Zwei Spieler, die gegeneinander drängen, um den freien Puck zu erreichen, befinden sich innerhalb ihrer Rechte. Wenn jedoch einer der beiden seinen Arm, Stock oder Schuh benutzt, um den Gegner am Erreichen des Pucks zu hindern, ist das mit einer kleinen Bankstrafe zu ahnden.

vii.
Ein Spieler, der seinen Gegenspieler verletzt oder durch Behinderung rücksichtslos gefährdet, ist mit einer großen Bankstrafe und automatisch folgender Spieldauer- oder sogar einer Matchstrafe zu bestrafen.

(Verwendete Quelle: IIHF Regelbuch)