KHL Preview: Ak Bars – der klare Favorit im Osten

Ak Bars Kazan. KHL Season 2019-2020
Igor Ozhiganov #92, Kamil Fazylzyanov #85, Vladimir Tkachyov #55, Danis Zaripov #25
©Puckfans.at/Andreas Robanser
Ak Bars startet morgen als der klare Favorit der East Conference in die neue Saison. Die Mannschaft von Trainer Dmitri Kvartalnov hat auch das Zeug zum Gewinn des Gagarin Cup.

Ak Bars Kazan konnte praktisch den gesamten Stamm des vergangenen Jahres halten und mit nur einen Punkt Rückstand den Grunddurchgang 2019-2020 auf Platz 2 abschließen. Nachdem Titelgewinn 2018 folgte für Kazan ein schwieriges Jahr doch in der vergangenen Saison kehrte Ak Bars auch durch Trainer Dmitri Kvartalnov wieder an die Spitze heran. Mit Justin Azevedo, Stanislav Galiyev, Kirill Petrov sowie den beiden Defender Mikael Wikstrand und Albert Yarullin die Top 5 gehalten werden. Zusätzlich konnte im Angriff Stephane Da Costa und Nigel Dawes geholt werden. Auch in der Torhüter Position ist Kazan mit Adam Reideborn und Rekordhalter Timor Bilyalov weiter bestens aufgestellt, zusätzlich steht der russische U20 Team Tormann Amir Miftakhov im Hintergrund zu Verfügung.

Mit Avangard Omsk und Metallurg Magnitogorsk stehen hinter Ak Bars zwei Teams mit Ambitionen auf mehr. In der vergangenen Saison konnte Avangard die hohen Ansprüche nicht erfüllen und schied gegen Ufa auch in der ersten Playoff Runde aus. Dies führte dazu das Avangard in ihrem dritten Jahr im Exil der Balsashikta Arena einen recht großen Umbau im Team vornahm und das Team zugleich stark verjüngt wurde. So wurden die fünf Legionäre Franson, McMillan, Beck, Klinghammer sowie der Schweizer Andrighetto durch den letztjährigen Barys Topscorer Corban Knight sowie dem KHL erfahrenen Jiri Sekac ersätzt. Mit dem Finnen Oliwer Kaski und Reid Boucher kommen aber auch zwei Spieler zu den Falken die sich erst an das KHL Hockey gewöhnen müssen. Ein wenig verbessern konnte sich Avangard wohl im bezug der Torhüter Position. Absolvierte Igor Bobkov doch in der vergangenen Saison praktisch alle Spiele so sollte der im vergangenen Dezember aus Kazan zum Klub gestoßene Emil Garipov heuer eine größere Rolle spielen.

Andrei Loktionov #90, Sergei Mozyakin #10, Denis Parshin #73
Metallurg Magnitogorsk, KHL Season 2019-2020
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Mit Metallurg Magnitogorsk will eines der erfolgreichsten Teams der bisherigen KHL Geschichte wieder zurück an die Spitze. Nach der katastrophalen letzten Saison wo mit Platz 7 in der East Conference gerade noch die Playoffs erreicht wurden kehrte heuer wieder Ruhe in das Team von Trainer Ilya Vorobyov ein. Kapitän Sergei Mozyakin geht dabei in seine bereits 10. KHL und insgesamt 19. volle Profikarriere. Mit Andrej Nestrasil und Harri Pesonen stehen dem 39-Jährigen Kapitän zwei verlässlichen Spieler weiter zur Seite. Mit Taylor Beck kommt aber auch ein KHL erfahrener Kanadier zum Team, der bei Kunlun und zuletzt bei Avangard seine Scorer Qualitäten unter Beweis stellen konnte. Eine wichtige Rolle wird aber auch Nikolai Prokhorkin im Angriff übernehmen. Nach einer Saison bei den Los Angeles Kings kehrt der 26-Jährige zurück nach Russland. Mit diesem sehr stabilen Trainer und Kader hat Metallurg Magnitogorsk heuer sicher wieder das Zeug sich an der East Conference Spitze zu orientieren.

Avtomobilist, Salavat Yulaev, Barys Nur-Sultan, Sibir und Traktor haben wohl im Osten die Möglichkeit die Rolle des aus Aussenseiters zu übernehmen. Mit Linus Omark wanderte der Topscorer des Teams in die Schweiz ab.
Salavat Yulaev hat vor wenigen Tagen zwar erfahren das mit Rosneft ein Hauptsponsor verloren ging, dies sollte die kommende Spielzeit aber nicht beeinflussen. Mit dem Finnen Markus Granlund sollte dieses Loch aber ausgeglichen werden. Mit 61 NHL Toren aus den letzten sieben Jahren liegt aber auch der Druck klar auf der Seite des 27-Jährigen.
Sibir Novosibirsk legte mit den meisten Niederlagen in Serie 2018-2019 ein schwarzes Jahr zurück. Im letzten Jahr stabilisierte sich die Situation und Trainer Nikolai Zavarukhin führte das Team im vergangenen Frühjahr in die zweite Playoff Runde wo durch Corona aber das abrupte Liga Ende folgte. Ein Punkt dafür war auch Tormann Harri Säteri der im Sommer 2019 aus Nordamerika nach Europa geholt wurde und so Back-Up Alexei Krasikov wieder die Sicherheit zurück gab. Nun wurde bei Sibir mit Anton Krasotkin ein weiterer junger Tormann mit Potential in das Team geholt.

Joni Ortio #31, Vityaz Podolsk, KHL Season 2018-2019
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Barys absolvierte in der vergangenen Saison ihre beste KHL doch dies zu wiederholen wird schwierig werden. So verließen Topscorer Corban Knight und der finnische Verteidiger Atte Ohtamaa den Klub und auch Starting Goalie Eddie Pascquale zog es zu einem anderen KHL Team. Mit Ex-Vityaz Golaie Joni Ortio, der aus der Schweiz in die KHL zurück kehrt konnte die Tormann Position gut nachbesetzt werden und auch im Angriff sollte matt Frattin sowie der Schwede Jakob Lilja der vom NHL Klub Columbus nach Kasachstan wechselte noch gut aufgestellt sein. In der Defensive wird Barys aber wohl nicht mehr so sicher sein wie zuletzt.
Traktor Chelyabinsk sprach vor der letzten Saison sogar vom Gagarin Cup, davon war das Team aber in der Folge weit entfernt und beendete die Saison gerade einmal auf den 11 Platz der East Conference. Heuer gibt man sich mit realistischen Zielen zufrieden, die mit einem fixen Playoff Platz wohl abgetan sind.
Avtomobilist kann hingegen mit etwas mehr Ampitionen in die neue Saison starten. Das Team des deutschen Stürmers Brooks Macek hat mit Trainer Bill Peters einen erfahrenen und anerkannten verpflichten können. Der Kanadier musste seine NHL Karriere aber wegen rassistischer Äusserungen und angeblicher Gewalt gegen Spieler beenden. Man wird sehen wie Peters die Aufgabe KHL ernst nimmt. Mit einer Einstellung wie Craig McTavish zuletzt wird wohl auch Avtomobilist mit einen kanadischen Trainer scheidern. Wenn er aber an die Sache wie Bob Hartley im ersten Jahr bei Avangard an die Sache herangeht kann man von dem Team um Pavel datsyuk aber einiges erwarten.

CSKA Moscow – Torpedo Nizhny Novgorod
Torpedo Head Coach David Nemirovsky
Conference 1/4Finals Game 2, KHL Playoffs 2020
CSKA Arena, Moscow
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Für Torpedo Nizhny Novgorod, Neftekhimik Nizhnekamsk, Amur Chabarovsk und den Kunlun Red Star wird es hingegen nur um die mögliche Playoff Teilnahme gehen. Mit Verteidiger Chris Wideman und Stürmer Jordan Szwarz konnte man zwar Spieler aus NHL Teams nach Nishny Novgorod locken doch müssen diese Spieler die Umstellung in eine neue Umgebung erst einmal schaffen. Mit Andy Miele hat man aber auch einen verlässlichen Scorer zurück geholt. War der 32-Jährige doch in der Saison 18-19 der drittbeste Scorer des Teams. Mit David Nemirovsky steht aber dem Trio ein Trainer mit viel Nordamerika Erfahrung zur Seite.
Neftekhimik gelang im Frühjahr wie bereits 2016 und 2018 die Playoff Teilnahme. Mit einer erneuten Playoff Qualifizierung könnte man das Up and Down der letzten Jahre beenden. Dies wird aber schwierig. Konstantin Barulin bleibt zwar weiter im Tor doch ausser Pavel Poryadin verließen alle Top 5 Scorer der vergangenen Spielzeit den Klub und mit dem 35-jährigen Andrei Kostitsyn wurde nur ein wirklich nahmhafter Spieler verpflichtet.
Bei Amur Khabarovsk wird viel abhängen wie der ehemalige Amur Co-Trainer Pavel Torgayev sein Amt als neuer Head Coach meistern kann. Mit den Brüdern Hynek und Tomas Zohorna sowie dem Verteidiger Michal Jordan und Tormann Marek Langhammer kann sich der Trainerneuling auf alle Fälle auf seine tschechischen Legionäre verlassen. Zusätzlich bekam Amur über Tauschgeschäfte mit Nail Yakupov einen Spieler mit viel Klasse hinzu. Der 26-Jährige war in der Saison 2014-15 sechstbester scorer der Edmonton Oilers und vor zwei Jahren war Yakupov der beste Torschütze von SKA St.Petersburg.

Das ganz große Fragezeichen im Osten ist wohl Kunlun. Das chinesische KHL Team wird heuer nach der Zwangsübersiedlung nach Mytischi von Trainer Alexei Kovalev angeführt. Für den 47-Jährigen wird dies wohl zu einem sehr lehrreichen Jahr werden. So zeichnete sich erst in den letzten Tagen ein ungefährer Kader des chinesischen KHL Klubs ab. So wird das Tormanngespann aus Dmitri Shikin und Alexander Lazushin bestehen. Sonnst stehen einige Spieler im Kader die bis zuletzt noch auf Klubsuche waren. Mit Brandon Yip, Tyler Wong und Andrew Miller stehen die drei Topscorer des Teams zumindest heuer wieder zu Verfügung.