Juho Olkinuora: Ein lange übersehener Star

MVP Juho Olkinuora, IIHF Ice Hockey World Championship 2022
Nokia Arena, Tampere © Puckfans.at/Andreas Robanser
Der diesjährige MVP der Weltmeisterschaft Juho Olkinuora war in Finnland nicht wirklich bekannt. Erst in den letzten beiden Jahren spielte er sich richtig in den Mittelpunkt.

Erstmals seit Pekka Rinne im Jahr 2014 wurde am vergangenen Wochenende mit dem Finnen Juho Olkinuora wieder ein Tormann zum MVP an einer Weltmeisterschaft ernannt. Seit 1999 wo erstmals dieser Titel an Weltmeisterschaften vergeben wurde ist Olkinuora erst der vierte Tormann der diese Auszeichnung erhielt. Neben seinem Landsmann Rinne gelang dies Dennis Endras 2010 und dem Schweden Viktor Fasth 2011.
Mit einem Schnitt von einmal gerade 1,1 Gegentore pro Spiel und gleich vier Shutouts ist dieser MVP Titel für Juho Olkinuora auch mehr als gerechtfertigt.

Juho Olkinuora #45, JYP Jyväskylä Champions Hockey League
©Puckfans.at/Andreas Robanser

Der Finne selbst galt in den letzten Jahren in seiner Heimat aber nie als der ganz große Star. So wurde der heute 31-Jährige erst vor zwei Jahren so richtig bekannt als er als er neben Kevin Lankinen und Veine Vehvilainen erstmals an einer Weltmeisterschaft teilnahm. Als Back Up bestritt er dabei aber gerade einmal ein Spiel aber am Ende durfte sich Juho Olkinuora ebenfalls über den Weltmeistertitel jubeln.
Dabei hatte „Olki“ bereits in Finnland Erfolge zu verzeichnen. So zeigte er schon gute Leistungen bei den Pelikans und mit JYP konnte er 2018 ein Jahr zuvor sogar den Titel in der Champions Hockey League gewinnen.
Im Sommer 2019 verließ Juho Olkinuora Finnland und wechselte zu den Vladivostok Admirals wo er gleich bei 13 der nur insgesamt 26 erfolgreichen Admiral Spiele auf dem Eis stand. Dies führte dazu das der Finne nach dieser Saison zu Metallurg Magnitogorsk wechselte.
In Magnitogorsk erfüllte er seine Erwartungen auch und mit einem Schnitt von 1,9 Gegentoren gehörte er sofort zum Spitzenfeld der KHL Torhüter.

Dynamo Moscow -Metallurg Magnitogorsk
Juho Olkinuora #45, Ivan Igumnov #56
VTB Arena, Moscow
© Puckfans.at/Andreas Robanser

Damit rechnete man mit dem Finnen endlich einen verlässlichen Tormann für die nächsten Jahre gefunden zu haben.
In der vergangenen Saison zeigte Juho Olkinuora nicht so konstante Leistungen bei Metallurg wie in der Saison 2020 – 2021 doch dies war wohl auch daraus beschultet das der Tormann unter anderem auch an den olympischen Spielen in Peking teilnahm und Gold gewinnen konnte auch in den meisten Turnieren der Finnen im laufe der Saison teilnahm.

Olympic Games: 2022, Hockey Tournament Men Group C FIN – SWE
Fredrik Olofsson #8, Petteri Lindbohm #40, Juho Olkinuora #45
National Indoor Stadium, Beijing © Andreas Robanser

Mit einer Quote von 91,7% blieb der Finne vor Vasili Koshechkin aber weiter klar die Nummer 1 im Metallurg Tor.
Nach dem abrupten Ende seines Russland Gastspiels nach dem Ausbruch der Ukraine Krise erreichte Metallurg Magnitogorsk auch noch das Gagarin Cup Finale. Da Metallurg Legende Koshechkin eine tolle Playoff spielte wird es also immer nur Spekulation ob Juho Olkinuora in diesem Jahr auch diesen Pokal stemmen hätte können.

Bei der Heimweltmeisterschaft in Tampere schlug dann die ganz große Stunde für Juho Olkinuora. So feierte er gleich in seinem ersten Spiel gegen Norwegen mit dem 5:0 Sieg sein erstes Shutout. Dies gelang ihm auch in den Spielen gegen Großbritannien und Österreich und auch zum Abschluss der Gruppenphase ließ „Olki“ gegen Tschechien keinen Gegentreffer zu.

Juho Olkinuora #45, IIHF Ice Hockey World Championship 2022
Nokia Arena, Tampere © Puckfans.at/Andreas Robanser

Am Ende ging es am vergangenen Sonntag erneut gegen Kanada um WM Gold und dies schien nach 55 Minuten beim Spielstand von 3:1 für die Löwen als recht gesichert. Doch Kanada konnte in den letzten drei Minuten eine Overtime erzwingen. Der Finne gab zu nach diesen beiden Toren frustriert gewesen zu sein wusste er doch über die Gefahren eines Overtime: „Die Verlängerungschargen sind klein. Man muss wach sein. Normalerweise enden die Überstunden in den ersten zehn Minuten und so war es auch“; resümierte Olkinuora nach dem Spiel.
Nachdem Siegestreffer war er richtig verwirrt und erstmals erschöpft, war das Löwen Team doch bereits seit sieben Wochen zusammen.

IIHF Ice Hockey World Championship 2022, Final FIN – CAN
Juho Olkinuora #45, Josh Anderson #77
Nokia Arena, Tampere © Puckfans.at/Andreas Robanser

„Der Fluch des Heimturniers ist endlich gebrochen. Es war ein großartige Team, das glücklicherweise die Auszeichnung des WM Titels erhalten hat. Es gab alles im Finale. Kanada war eine gute Mannschaft und kam noch zum Ausgleich, aber das zählt jetzt nicht mehr.“
Nachdem erfolgreichen Spiel und der zweiten Goldmedaille innerhalb von nur vier Monaten wurde dann Juho Olkinuora auch noch zum besten Torhüter des Turniers und zum MVP ernannt.
Im Herbst geht es für den Finnen nun in die Schweiz wo er für die kommende Spielzeit einen Vertrag mit dem EHC Biel-Bienne unterzeichnete.