Nach dem Hlinka Gretzky Cup ist vor der IIHF U18-Weltmeisterschaft 2025. Wenn wir dieses Turnier als Massstab für die kommenden Titelspiele nehmen, stehen spannende Duelle an.
In Edmonton waren die Spiele teilweise hochstehend. Vor allem das Finale zwischen Kanada und den Tschechen war sehr gut und lange offen. Dies war vor allem ein Verdienst der beiden Torhüter Jack Invankovic und Ondrej Stebetak. Beide zeigten das Beste Spiel in diesem Finale. Nicht nur diese beiden Torhüter gaben ihre Visitenkarte bei den Scouts ab. Auch einige Feldspieler konnten in den Spielen überzeugen.
Der kanadische Goalie Jack Ivankovic nach dem gewonnen Finale: „Wir sind mit Volldampf aus der Kabine gekommen. Wir wussten, dass es ein hartes Spiel werden würde, bei dem es um eine Goldmedaille ging, aber wir haben einfach weitergearbeitet und es geschafft. „Die Hymne mit all den Jungs zu singen, ist eine Erinnerung, die wir nie vergessen werden.“
Es war an diesen Abend definitiv das Lieblingslied des kanadischen Goalies der das Turnier mit einer Fangquote von 96,7% und einen Gegentorschnitt von 0,75 beenden konnte.
Der beste Punktesammler dieses Turnier war Viktor Klingsell. Mit 4 Toren und 8 Assists kam der Schwede auf 12 Punkte in 5 Spielen. Dass die Mehrheit der Punkte im Spiel gegen die Schweiz zustande kamen interessiert am Ende niemanden mehr. In den Spielen gegen Kanada und Tschechien konnte er nur einen Punkt buchen. Die Zukunft wird aufzeigen, in welche Richtung er sich weitere entwickelt.
Das Gleiche kann für Adam Benak gesagt werden. Im Spiel gegen Deutschland kam er zu 3 Toren und 2 Assists. Im Spiel gegen Schweden und Kanada konnte er sich noch drei weitere Punkte gut schreiben lassen. Ist auch dies nur eine Momentaufnahme oder wird er sich in den kommenden Monaten gegen einfachere Gegner ins Rampenlicht spielen und gegen die besseren Gegner sich schwer tun?
Bei den Kanadiern konnten sich drei Spieler in das Schaufenster der Scouts spielen. Émile Guité und Cole Reschny werden in der kommenden Saison viele Augen auf sich gerichtet haben. Sie könnten sich durch eine gute Saison in den Rankings für den kommenden Draft nach oben Spielen und lange oben bleiben.
Gavin McKenna indes wird sich nächstes Jahr wieder zeigen können. Dann wird das Turnier wieder in der Slowakei und Tschechien stattfinden. Wie wird er sich auf den größeren Eisfeldern zurecht finden? Dies wird eine wichtige Herausforderung für ihn sein.
Wie aber waren die anderen Teams unterwegs? Die USA belegten den vierten Platz nach dem Sie gegen die Schweden verloren haben. Das Team USA wurde indes unter ihrem Wert geschlagen. Entscheidend war das erste Spiel gegen Tschechien. In diesem engen Spiel gelang es ihnen nicht ihre Überlegenheit auszuspielen.
Ein anderes Gesicht zeigten die Slowaken. Trotz ihres eher dünnen Kaders gelang es ihnen sich den fünften Platz zu erobern. Dass sie dabei auf den Aussenseiter Deutschland trafen war sicher auch Glück. Dennoch war, mit Ausnahme von Jan Chovan, kein Spieler in der Lage sich aufzudrängen. Deutschland auf der anderen Seite konnte nach ihrem Startsieg über Finnland das Spiel um Platz sechs sichern. Vor allem die Gebrüder Griva vermochten zu überzeugen.
Finnland fand den Weg in das Turnier nicht und konnte die Niederlage nach Verlängerung gegen Deutschland nie wett machen. Dies führte sie in das Spiel gegen die Schweiz um den siebten Platz. Erst in diesem vermochten sie das eine oder andere Zeichen zu setzten.
Die Schweiz belegte an diesem Turnier den letzten Platz. Dies kam nicht überraschend. Mit den Kanadiern und den Tschechen in der Gruppe hätten die Eisgenossen gegen die Slowakei einen Sieg holen müssen um in das Spiel um Platz fünf zu kommen. Doch die Niederlage nach Verlängerung besiegelte deren Gang gegen Finnland.
Gar nicht Glücklich mit diesem Abschneiden war der Neo-Trainer der U18-Nationalmannschaft der Schweiz, Fabio Schumacher. Auf die Frage was er zum Turnier meine, sagte er: „Wir haben neun Drittel gespielt aber nur eines davon war gut. Das letzte Drittel gegen die Slowaken war stark. Wir hatten viel Power drin, haben viel Druck ausgeübt und das Spiel auch mal bestimmen können. Am Schluss haben wir dann in der Overtime leider verloren. Das ist sehr ärgerlich, weil mit einem Sieg hätten wir die Slowaken überholt und um den fünften Platz spielen können.“
Vielleicht wird diese Erfahrung den Schweizern an der kommenden Weltmeisterschaft in Texas in ihrer Gruppe helfen. In dieser treffen sie auf die USA, Schweden, Tschechien und Erzrivale Deutschland. Dies jedenfalls scheint für Trainer Fabio Schumacher das Ziel zu sein. Auf die Frage, was er aus diesem Turnier mitnehmen wird meinte er: „Die Intensität, das Zweikampfverhalten, die Schnelligkeit und die Passqualität sind Punkte, die die grössten Unterschiede zu den Topnationen wie Schweden oder Kanada ausmachen. Wenn wir näher an diese Nationen herankommen wollen, müssen wir uns in diesen Punkten ganz klar verbessern.“