Eidgenossen weiterhin ungeschlagen

Die Schweiz setzt sich im Duell der bisher siegreichen Mannschaften gegen Team Canada  mit 6:3 durch.

Die beiden einzigen ungeschlagenen Mannschaften der Gruppe A trafen aufeinander, nur getrennt vom Torverhältnis. Kanada führte mit zwei Toren Vorsprung die Tabelle an. In der Scorerliste waren unter den ersten 30 zwei Schweizer (2. Denis Malgin {4,4-8} und 25. Pius Suter {1,4-5}) vertreten, sowie fünf Kanadier (6. Pierre-Luc Dubois {4,2-6}, 10. Josh Anderson {1,5-6}, 13. Dylan Cozens {3,2-5}, 17. Adam Lowry {2,3-5} und 25. Damon Severson {1,4-5}). Die Voraussetzungen für ein wahres Eishockeyfest waren gegeben. Das Stadion war in Schweizer Hand – von allen Seiten ertönten die Schweizer Anfeuerungsrufe!

Vor dem Spiel wurde noch Andres Ambühl (Schweiz) geehrt, der nun alleiniger Rekordinternationaler ist. Die Schweiz legte dann los, wie die Feuerwehr und in der 4. Spielminute leistete sich der Schweizer NHL Star Timo Meier einen Bandencheck und bekam 5 Strafminuten aufgebrummt. Trotzdem erarbeiteten sich die Alpenanrainer einige Torchancen, bei denen der kanadische Goalie Kopf und Kragen riskieren musste. Mit etwas Glück und viel Geschick verteidigten sie das 0:0. Kaum war die Strafe abgelaufen schalteten die Eidgenossen wieder auf Angriff, erzielten auch ein Tor durch Nico Hischier, das aber nach Studium der Aufzeichnung wieder aberkannt wurde – der Torhüter Logan Thompson war behindert wurden. Aber in der 12. Minute war es soweit – Kanada erzielte die Führung. Kent Johnson hatte eine Vorlage von Matt Barzal zur Führung genutzt. Doch die Freude der Kanadier währte nur 59 Sekunden, denn dann hämmerte Michael Fora eine Vorlage von Meier ins Netz (12:51).
Bei eigener Unterzahl war es dann Adam Lowry, der die Scheibe zur erneuten kanadischen Führung über die Linie brachte – er fuhr aufs Tor zu, täuschte einen Move an und die Scheibe rutschte an Leonardo Genoni vorbei ins Tor (14:11).

Das muntere Scheibenschießen in dieser sehr unterhaltsamen Partie ging weiter – Dean Kukan kam von der linken Seite und schoss den Puck mit einem Kunstschuss in Überzahl in den rechten Winkel – 2:2 (15:33). Die stoppte bei 19:03 als Drake Batherton einen Assist von Barzal zum 3:2 verwertete – trocken landete sein Schuss im Tor. Doch noch war das Drittel nicht zu Ende. Die Kanadier dachten wohl schon, dass das Drittel aus sei, denn ganze neun Sekunden vor Schluss war es dem Schweizer Defender Jonas Siegenthaler vorbehalten, die Scheibe mit einem gut platzierten Schuss zum 3:3 Ausgleich an Thompson vorbeizubringen.
Im Mittelabschnitt brauchten beide Teams 6:13 Minuten, bis der Puck wieder im Tor landete. Hischier hatte von der rechten Seite im Powerplay unter die Latte gezielt und Thompson war das vierte Mal geschlagen – 4:3 (26:13). Auf beiden Seiten waren großartige Aktionen zu bestaunen. Das Match hatte aber nicht mehr die gleiche offensive Begeisterung des ersten Abschnitts zu bieten. Wahrscheinlich hatten die Trainer neu ‚genordet‘. Team Canada versuchte nun mit aller Macht den Ausgleich zu erzielen, doch mehr als ein Lattenschuss (38:03) sprang dabei nicht heraus.

Der letzte Abschnitt begann etwas verhalten, aber mit leichten Vorteilen Seiten der Schweizer. In der 43. Minute musste Thompson im Tor einen tollen Reflex zeigen, um das fünfte Tor zu verhindern. Eine Minute später war er machtlos – 5:3. Pius Suter stürmte auf der linken Seite ins kanadische Drittel und versenkte die Scheibe aus fünf Metern rechts, halbhoch im Kasten. „Hopp Schwitz!“ hallte es durch die ausverkaufte Arena. Kanada versuchte alles, aber es wollte nichts mehr funktionieren. Knapp fünf Minuten waren noch zu absolvieren, als die Schweiz eine Strafzeit bekam, diese aber schadlos überstand. 2:13 waren noch zu spielen, Thompson wurde vom Eis genommen und Timo Meier schoss ins leere Tor. 6:3 für die Schweiz!