Das Nachmittagsspiel der Gruppe A zwischen Lettland und Finnland war trotz einseitigem 0:4 Torverhältnis spannend. Die Finnen dürfen sich auf ihre Leistung nichts einbilden.
An dieser Weltmeisterschaft gab es bereits Spiele, die nach 10 Minuten entschieden waren. So zum Beispiel das gestrige Spiel der USA gegen die Schweiz. Im heutigen Spiel der beiden bisher Punktlosen Teams Finnland und Lettland hätte man erwarten können, dass die Finnen sehr früh in Führung und dem Spiel den Stempel aufdrücken würden. Doch weit gefehlt.
Der finnischen Auswahl gelang lange nichts. Powerplay? Inexistent. Zug zum Tor? Fehlanzeige! Gefährlich Schüsse aus dem Slot? Wenige! Erst in der 15. Minute gelang den Finnen im Powerplay den Führungstreffer. Ein Abpraller der lettischen Schlussmannes Devis Rolovs konnte Jerre Lassila zur Führung verwerten. Eine Minute später doppelte Jesse Pulkkinen nach. Würde dies den bekannten Knoten lösen?
Die Antwort zu dieser Frage lautet Nein. Denn Finnland spielte zu kompliziert, suchte den Abschluss zu wenig. Die Schussstatistik spricht indes eine andere Sprache. Leider waren die Abschlüsse schwach oder Rolovs war auf der Hut und konnte diese unschädlich machen. Seine grosse Schwäche waren die Abpraller, die er und seine Verteidiger nicht unter Kontrolle bekommen konnten.
In der 29. Minute konnte Finnland wieder einer der Abpraller verwerten. Kasper Halttunen traf zur 3:0 Führung. In der Folge begannen die Finnen das Spiel zu kontrollieren. Gegen ein anderes Team wäre dies gefährlich gewesen. Doch gegen Lettland konnte sich das Team Suomi zurücklehnen. Nicht dass die Letten keine Chance gehabt hätten. Sie konnten sie nur gegen den Starken Schlussmann Noa Vali nicht verwerten.
Im letzten Drittel traf Oiva Keskinen in der 41. Minute zum 4:0 für die Finnen. Das Spiel war entschieden. Dennoch hielten die Letten weiter dagegen und riskierten in der 52. Minute eine zwei Minute Strafe, als Finnland zum vermeintlichen 5:0 traf. Nach einem kurzen Videostudium entschieden sich die Schiedsrichter auf kein Tor, das der lettische Schlussmann behindert wurde.
Zwei Minuten vor Schluss konnte Lettland mit zwei Mann mehr spielen. Nach einem guten Schuss von Dans Locmelis nahm Trainer Artis Abols ein Time-Out um sein Team noch einmal für die letzte Minute und dem Powerplay einzustimmen. Denn mit einem Tor für Lettland würde mit einem Punktegleichstand die Tordifferenz aller drei Teams entscheiden. Und damit der Einzug in die Viertelfinals für Lettland möglich machen. Am Ende war dies indes nur ein Traum und eine verpasste Chance für Lettland.
Mit dieser Niederlage haben die Letten seit vier Spielen keinen Treffer an der U20-Weltmeisterschaft erzielt. Diese Null steht zu lange. Werden sie dies im Letzten Spiel gegen Deutschland ändern können?