Bratislava Capitals überlegen Eintritt in die EBEL

Mag. Dusan Pasek, Präsident Bratislava Capitals, © Bratislava Capitals

Miteigentümer und Präsident der Bratislava Capitals, Mag. Dusan Pasek, erläutert das Vorhaben des Klubs zur Teilname an an der EBEL.

Im Rahmen des Meisterschaftsspieles in der slowakischen Hockeyliga, der zweithöchsten Liga in der Slowakei erklärte sich der Präsident und Miteigentümer des Klubs, Mag. Dusan Pasek, für ein Interview zu diesem Thema bereit:

 

Puckfans: Dusan, vielen Dank für Deine Zeit für dieses Interview. Wie Du Dir sicher vorstellen kannst, folgt nach der Nachricht „Bratislava Capitals“ in EBEL 2020-21 eine große Diskussion in Österreich. Also meine erste Frage, was ist wahres daran?

Dusan Pasek: Zuerst Danke, dass Du mir die Möglichkeit gibst, auf diesen Plan zu antworten. Nun, die EBEL ist eine hochqualitative Liga mit einem guten Marketing, exzellenten Teams und vielen Zuschauern in den Eishallen. Für uns ist die Möglichkeit daran teilzunehmen sehr interessant, deshalb werden wir versuchen, in dieser Liga zu spielen. In Bratislava haben wir im Moment nicht viele Zuschauer, wir denken, wir können sicher mehr zu den Spielen bringen. Das ist gut für Bratislava und das slowakische Eishockey, und das kann ein sehr guter Schritt für unseren Verein sein.“

PF: Zu Beginn der laufenden Saison hatten wir ein Gespräch und das war das Ziel: die slowakische Extra League. Ist die EBEL jetzt ein Plan „B“, falls der Plan „A“, Aufstieg in die Extra Liga nicht erfolgreich ist.

DP: „Im Moment ist in der Tat EBEL der Plan „A“, weil die Gründe sind, welche ich bereits erwähnt habe. Wir werden unser Bestes geben, um das Entrée im EBEL zu bekommen.“

PF: Einige Stimmen wurde laut, dass es eine „politische Entscheidung“ zwischen Slovan und den Capitals ist, in der EBEL zu spielen, und wie ist die allgemeine Beziehung zwischen Slovan und den Capitals? Sie spielen die Spiele und absolvieren das Training in der selben Arena.

DP: „Das Verhältnis ist gut, wir haben keine Probleme, sondern eine normale, professionelle Beziehung zu Slovan und es ist keine politische Lösung. Kehren wir kurz zum Anfang unserer Geschichte zurück: Als wir den ehemaligen Verein HC Bratislava kauften, sagte Slovan dass sie weiter der in der KHL spielen werden. Wir überlegten daher, dass Bratislava ein Team braucht, dass es ist gut für das Hockey in Bratislava ist und stellen ein Team in der slowakische Extra Liga. Aber danach hat sich die Situation geändert, und deshalb erkundigten wir uns nach dieser Option für die EBEL. Wir denken, diese Liga wird für das Hockey hier sein – Slovan spielt in der Extra League und die zweite Mannschaft in Bratislava, wir, die Bratislava Capitals, spielen in der EBEL.“

PF: Wenn die Aufnahme in die EBEL erfolgreich sein sollte, müssen  die Vereine vorher zustimmen. In der Vergangenheit gab es aufgrund der Finanzen mit Zagreb und Ljubljana Rückzüge aus der Liga. Sind die Sponsoren für die kommende Saison gesichert und ist das Budget garantiert?

DP: Die Situation in unserem Club ist wie folgt: neben mir haben die Bratislava-Capitals einen weiteren Besitzer. Dieser ist der Inhaber der Firma „iClinic“. Er ist auch der Hauptaktionär und Hauptsponsor des Clubs. Unsere finanzielle Situation ist also sehr stabil. Das kann ich sicher so sagen. „

PF: Mit Sebastian Piche und Matt Climie sind zwei ehemalige EBEL-Spieler im Team. Wären diese Spieler aufgrund ihrer Erfahrung hilfreich, um das EBEL zu bestehen? Auch mit starken Kanadiern Eric Selleck und Ryan Martinelli, den Slowaken Karol Sloboda, Goalie Hamrlik und Marek Slovak mit viel Erfahrung sind auch im Team zu finden oder wird da noch aufgerüstet.

DP: Es wird natürlich viele Gerüchte unter den Spielern geben, aber wir müssen zuerst mit unseren Spielern sprechen. Momentan spielen wir in der slowakischen Hockey League, es ist die 2. Liga in der Slowakei, und unser Ziel ist es, diese Liga zu gewinnen. Und ich denke, alle Spieler in unserem Team können von der spielerischen Qualität in der EBEL spielen.“

PF: Ich gehe jetzt ein Jahr zurück – letzte Saison spielte das Team als HC Bratislava auf der „Vladimir Dzirullu“ Eishalle in Ruzinov. Hat man sich durch diesen Wechsel nicht ein wenig den „Heimvorteil“ genommen?

DP: Ja möglich, aber die Eishalle in Ruzinov befindet sich in einem nicht sehr guten Zustand und müsste für die Extra League und vielleicht auch für EBEL renoviert werden. Der Qualitätsstandard in Ruzinov ist viel niedriger als in dieser Arena. Auch der Komfort ist für die Zuschauer, Auswärtsteams, Ausrüstungen usw. viel höher. Deshalb übersiedelten wir in die „Ondrej Nepla Arena“ und spielen hier unsere Spiele.“

PF: Du denkst, es werden zu den Spielen in der EBEL mehr Fans kommen als aktuell? Das Interesse des Publikums ist (leider) immer noch begrenzt (zwischen 300-600 Besuchern) obwohl die Spiele selbst sehr gut sind.

DP: Wir denken, dass es für die Eishockeyfans hier in Bratislava etwas Neues ist. Wir würden uns freuen, wenn wir Teams wie den KAC, die Vienna Capitals, RB Salzburg und die anderen Teams sehen können. Wir werden sehen, ob es uns gelingt und damit die Hockeyfans dafür zu interessieren.“

PF: Gibt es ein langfristiges Ziel für die Capitals? Ich bringe jetzt die KHL in die Diskussion, es wurde gemunkelt, oder ist das eine zu große Herausforderung?

DP: Nein, im Moment liegt der Fokus nur auf dem Eintritt in die EBEL. Wir denken nicht an die KHL, es ist zu teuer, definitiv nein.“

PF: In der laufenden Saison stehen die Capitals sicher an der Spitze der in der slowakischen Liga, Platz eins scheint sicher, was auch den Heimvorteil für die Play-offs bedeutet. Die Spiele gegen HK Martin und Topolcany waren meist enge Entscheidungen. Wird der Titel unter diesen „großen Drei“ ausgespielt oder gibt es noch einen geheimen Favoriten, der noch zu erwarten ist, denn die Play-Offs sind eine andere Geschichte.

DP: Ja, im Moment sind wir die Ersten, aber die Play-Offs sind wirklich eine andere Zeitrechnung. Es beginnt alles wieder bei null, doch wir denken wir haben ein gutes Team. Alle Spieler sind fit und spielen mit 100%, um diese Liga zu gewinnen. Zum Beispiel haben Martin und Topolcany neue Spieler geholt, bevor sie das Transferfenster geschlossen wurde. Das sind sehr starke Teams mit hoher Qualität, und wir werden unser Bestes geben, um als Champion in EBEL zu kommen.“

PF: Dusan, vielen Dank für Deine Zeit und alles Gute für den Rest der Saison und viel Glück für die EBEL.