Debakel für die Schweizer

CAN vs. SUI; Dario Allenspach (SUI),  Quinton BYFIELD #19 (Canada). © Werner Krainbucher / Puckfans.at
Wo steht eigentlich die Schweiz  in diesem Turnier? Diese Frage kann nach dem heutigen Debakel gegen Kanada beantwortet werden.  Es ist die wohl schlechteste Auswahl seit über 10 Jahren.

Die U20-Weltmeisterschaften verfolge ich seit 15 Jahren. Dabei hatte ich bis anhin nur zweimal das Gefühl vor Turnierbeginn, dass die Schweiz in akuter Abstiegsgefahr sein könnte. Das erste Mal an meinem ersten Turnier in Grand Forks und das zweite Mal an meinem vierten Turnier in der Tschechischen Republik. Das erste Mal war ich unerfahren und die Schweiz blieb in der A-Gruppe. Beim Turnier in Liberec hat mich leider mein Gefühl nicht getäuscht und die Schweizer stiegen trotz Namen wie Roman Josi, Yannick Weber und die Gebrüder Wieser ab.

Nach der heutigen Niederlage gegen Kanada habe ich das Gefühl, dass wir mit der wohl schlechtesten U20-Mannschaft seit 10 Jahren an einer Weltmeisterschaft dabei sind.  Dabei bemängle ich keinen einzigen Spieler oder Trainer. Nein, viel mehr nehme ich die Klubs in die Verantwortung. Vor allem ein Punkt stößt mir sehr sauer auf und macht mich wütend.

In dieser Saison hätte jeder der 12 Teams in der höchsten Spielklasse der Schweiz die Möglichkeit gehabt, junge Spieler im u20-Alter in den Kader einzubauen. Damit hätten die Klubs geholfen, die Juniorennationalmannschaft weiter zu entwickeln und auf die Weltmeisterschaft vorzubereiten.

Wenn die Klubs diesen Weg gegangen wären, dann hätte die Schweiz einen Kader gehabt, welcher an das schneller, konsequentere Spiel auf diesem Niveau gewöhnt gewesen wären. So bleibt nur die Konsternation, dass die Klubs lieber auf gezielte Juniorenförderung verzichten. Die Quittung haben wir in der Nacht auf Heute erhalten. Das Resultat mit 10:0 ist Debakel!

Dennoch gibt es zwei gute Punkte für die Schweizer hervorzuheben. Der erste ist, das  Torhüter Noah Patenaude zu seinem ersten Einsatz kam. Und seinen Vorderleuten eine noch höhere Niederlage ersparte.

Der zweite Punkt ist, dass an diesen Weltmeisterschaften kein Team absteigen kann. Dies ist für diese Mannschaft enorm wichtig. Denn einige von ihnen werden in einem Jahr wieder am gleichen Ort sein. Wieder in Edmonton auf dem Eis stehen. Ich bin fast überzeugt, dass diese hohe Niederlage für diese Spieler eine Lehre sein wird.

Und der Gegner? Nun, die Kanadier hatten wieder einen Gegner gefunden, an dem sie das Tore schießen übern konnten. Zuletzt konnten die Kanadier gegen Deutschland mit 16:2 Siegen.
Bei den Ahornblättern war mit Quinton Byfield mit seinen 2 Toren und 4 Assist der Herausragende Spieler. Er schoss die Schweizer fast im Alleingang ins Elend.

Joel Salzberger: Wir haben uns im ersten Drittel gut verkauft. Danach sind wir eingebrochen.“

Simon Knack: „Wir wissen nicht, wieso wir noch nicht im Turnier angekommen sind. Wenn wir dies wüssten, dann hätten wir das Problem gefunden. Doch so wie es jetzt isst, kann es nicht weitergehen. Um gegen Deutschland zu gewinnen müssen wir endlich Tore schiessen!“

Marco Bayer: „Wir sind einfach das Niveau hier an den Juniorenweltmeisterschaften viel zu hoch für das Schweizer Eishockey. Der Abstand zu den grossen Nationen ist einfach zu gross. Vor allem durch die Junioren Ligen und deren Niveau in der  Nationalen Meisterschaft ist hier mit ein Grund.“