WJC – 11 Sekunden vor Schluss war Kanada bezwungen

IIHF World Juniors 2024 QF CAN – CZE
Jakub Štancl #21
Arena Scandinavium, © Puckfans.at / Andreas Robanser
Kanada verlor gegen Tschechien mit 3:1. Entscheidend war eine desolates erstes Drittel von Torhüter Matthis Rousseau.

Heute trafen im zweiten Viertelfinalspiel die beiden letztjährigen Finalisten Kanada und Tschechien aufeinander. Die Kanadier setzten sich in diesem nach Verlängerung durch und gewannen die Goldmedaille. Dieses Jahr nahmen  die Tschechen Revanche und sandten die Kanadier nach Hause. Sie wussten von den Schwächen im kanadischen Team, das zu oft von ihrem Torhüter abhängig war. Dies sah man im Spiel gegen Schweden gut. In diesem konnten die Kanadier die exzellenten Chancen ihrer Stürmer nicht ausnutzen. Indes kann man die beiden Treffer der Schweden auch  Matthis Rousseau zu schreiben. Diese Schwäche sah man beim ersten Treffer der Tschechen in der 8. Minute. Mit einem schnellen Breakaway konnte Captain Jakub Stancl die gesamte Mannschaft der Kanadier mit seinem schnellen Antritt ins Leere laufen lassen. Der Abschluss tief unten rechts sass perfekt, da Rousseau zu weit aus dem Tor geeilt war.

IIHF World Juniors 2024 QF CAN – CZE
Owen Beck #8, Mathis Rousseau #30
Arena Scandinavium, © Puckfans.at / Andreas Robanser

Eine Minute später hätten die Tschechen die Möglichkeit gehabt, auf 2:0 zu stellen.  Nach dem Noah Warren mit einem Stockschlag als letzter Mann den  Gegner Dominik Rymon aus dem Spiel nahm, stand ein Penalty an. Rousseau hat seinen Fehler beim Führungstreffer wieder korrigiert, indem der Schlussmann lange oben blieb und damit Rymon einen Abschluss lange verunmöglichte. Als dieser erfolgte konnte der Tscheche nur noch den Abschluss suchen ohne eine Chance auf ein Tor gehabt zu haben.

Dies holten die Tschechen in der 18. Minute nach. Mit einem haltbaren Weitschuss von Tomas Cibulka konnten die Tschechen die Kanadier mit dem 2:0 in Bedrängnis bringen. Erneut sah Rousseau bei einem verdeckt abgegeben Schuss nicht gut aus. Gleichzeitig war auch die Verteidigung nicht auf der Höhe des Spielgeschehens und liess den Gegner zu einfach zum Abschluss kommen.

GOTHENBURG, SWEDEN, 02.Jan. 2024 – World Juniors, Quarterfinals, CAN vs. CZE. Image shows Marek ALSCHER #27 (Czech Republic) & Owen BECK #8 (Canada). Photo: Werner Krainbucher

Kaum begann das zweite Drittel hatten die Kanadier Glück dass Rousseau auf dem Posten war. Mit einer schnellen Beinschoner Abwehr konnte er das 3:0 abwenden. Eduard Sale hatte dabei das Nachsehen. Erneut war die Verteidigung nicht auf der Höhe des Geschehens und standen zu weit weg von ihren Gegenspielern. Diese Parade des Torhüter weckte das gesamte Team der Kanadier auf. Sie begannen endlich ihr Spiel zu finden und waren von nun an das bessere Team.

Drei Minuten später konnten die Kanadier das erste Mal jubeln. Ihr 13. Stürmer Matthew Wood gewann ein Laufduell und konnte mit seinem Schuss über die Schultere von Torhüter Michael Hrabel zum 2:1 treffen. Kurz darauf scheiterte Conor Geekie am tschechischen Schlussmann nur knapp. Die Verteidigung der Tschechen machte dabei einen guten Eindruck und unterbanden den Abschluss mit gutem Einsatz des Stockes und liessen Geekie den Pass nicht annehmen.

Das Spiel wogte nun hin und her. Beide Teams hatten ihre Chancen. Es dauerte indes bis in die 37. Minute ehe wieder ein Team über einen Tor Erfolg jubeln konnten. Wieder waren dies die Kanadier. Jake Furlong hämmerte den Puck über die Schulter von Hrabel zum Ausgleich ins Netz. Dieser Ausgleich war verdient. Die Tschechen konnten das Spiel mitgestalten, hatten ihre Chancen, doch Kanada hatte die besseren Abschlussmöglichkeiten.

GOTHENBURG, SWEDEN, 02.Jan. 2024 – World Juniors, Quarterfinals, CAN vs. CZE. Image shows Ondrej BECHER #19 (Czech Republic), Michael HRABAL #30 (Czech Republic), Jordan DUMAIS #22 (Canada) & Matej PRCIK #4 (Czech Republic). Photo: Werner Krainbucher

Für die Tschechen begann das dritte Drittel schlecht. Mit der ersten(!) Strafe beider Teams in der 41. Minute musste Hrabel sein Können zeigen. Mehrmals musste er gute Chancen der Kanadier entschärfen welche zu keinem Treffer kamen. Die Kanadier erhöhten nach der Strafe den Druck auf das Tor des Gegner, schnürten diese im eigenen Drittel ein. Vorerst wollte indes kein weiterer Treffer fallen obwohl beide Teams gute Chancen hatten.

Trotz guter Chancen konnte Kanada diese nicht verwerten. Dies rächte sich in der letzten Spielminute. 11 Sekunden vor Ende des Spieles trafen die Löwen Tschechiens durch Jakub Stancl zum 3:2. Obwohl die Kanadier Torhüter Rousseau durch einen sechsten Spieler ersetzten konnten die die Niederlage nicht mehr abwenden.

Für Kanada ist dieses Ende brutal. Am Ende indes eine logische Folge mehrerer Fehler nicht nur des Trainer Staffs. So kann zum Beispiel die Torhüter Frage aufgewordfen werden. Während Hrabal nur in Spielen gegen die Topteam eingesetzt wurde, musste Rousseau durch spielen. Geradedies war für die Kanadier in diesem Spiel der entscheidende Punkt.

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