Wenn sich die Liga selbst schädigt

ÖEHV Präsidium: Dr. Klaus Hartmann Dr.Nicolas Stockhammer, Günther Ropatsch, Mag.Yasmin Stepina
© Puckfans.at/Andreas Robanser
Der ÖEHV hat den Österreich Cup abgesagt, damit geht neben dem Nationalteam aber wohl auch langfristig die ICEHL als Verlierer hervor.

„Ich habe mit Liga-Präsident Jochen Pildner-Steinburg ausführlich über die aktuelle Situation gesprochen. Wir haben eine gemeinschaftliche Lösung im Sinne des österreichischen Eishockeys gesucht und uns darauf verständigt, dass wir die Nationalteampause im Februar nicht in Anspruch nehmen werden. Auch im Nachwuchsbereich werden wir bei den Herren keine internationalen Turniere bestreiten“, erklärt ÖEHV-Präsident Dr. Klaus Hartmann.
Dies ist die offizielle Aussage des im Sommer neu gewählten ÖEHV Präsidenten zum Thema Österreich Cup. Damit verliert das Eishockey Nationalteam erneut wichtige Zeit sich ohne viel Druck für das im August stattfinde Olympia Qualifikation Turnier vorzubereiten. Zusätzlich weicht der neue ÖEHV Präsident nach nur fünf Monaten bereits von einen seiner bei der Pressekonferenz zum Amtsantritt Ziele ab. Lautet da doch einer der wichtigsten Punkte: „Erfolgreiche Teilnahmen des Damen- und Herren-Nationalteams an olympischen Winterspielen und Top Division Weltmeisterschaften.
Mit diesem scheinbaren Kniefall gegenüber der Liga übergeht man auch die Anregung von Head Coach Roger Bader so zu arbeiten wie auch die Top Nationen arbeiten. Das würde heißen alle möglichen IIHF Breaks zu nutzen.
Für das Olympia Qualifikationsturnier im August bleibt nun nur noch das geplante WM Ersatzturnier im April und die Vorbereitungsphase in den letzten Wochen vor dem Turnier in der Slowakei.
Dies ist im ersten Blick wohl noch ausreichend, und dies denkt sich wohl auch die ICEHL.

Ein zweiter, genauer Blick lässt aber leider wohl nichts gutes vermuten!
So wird es 2022 wieder eine Division IA Weltmeisterschaft geben. Dieser Termin wird wohl Ende April 2022 sein und die Liga ist so erneut gezwungen einen sehr gestrafften Spielplan 2021/2022 zu präsentieren.
Viele werden sich jetzt Fragen, was hat das eine mit dem anderen zu tun?

Schauen wir in die Vergangenheit, da hat die Liga wegen des frühen WM Termins immer darauf gepocht IIHF Breaks zu nutzen um die Liga voranzutreiben und so gab es für das österreichische Nationalteam keine Möglichkeit sich auf WM Turniere wirklich vorzubereiten. Nachdem das ÖEHV meist nicht das gewünschte Ziel erreicht hatte gab es immer ein großes Bedauern der Liga.
Doch die Liga hat sich diese mit ihrer Gangart selbst zuzuschreiben. Mehr Nationalteam bedeutet besser Chancen den Aufstieg und in der Folge den Klassenerhalt in der A-Gruppe zu gewährleisten. Dies würde für die Liga aber auch mehr Spielraum für den jeweiligen Spielplan bedeuten.
Zusätzlich geben IIHF Breaks Spielern und Klubs die Möglichkeit in einer kurzen Pause sich neu zu sammeln und angeschlagene Spieler ohne Termindruck wieder zurück in die Kampfmannschaft zu bringen.
Junge Österreicher könnten sich im A-Nationalteam oder bei einem U20 Nationalteam Camp weiter entwickeln und so auch dem jeweiligen ICEHL Klubs kurz oder lang helfen und so könnte der ÖEHV und die ICEHL gemeinsam am Liga Grundsatz „United By Passion“ arbeiten.

Nun werden viele kommen dass die Corona Pandemie schult an dieser Absage des Österreich Cups sei.
Ja, Gesundheit geht vor und das Risiko sollte für Spieler und Beteiligte so gering wie möglich gehalten werden sich zu infizieren.
Die Vorbereitung des U20 Nationalmannschaft für die World Juniors in Kanada hat im November und Dezember in St. Pölten aber gezeigt das der ausgearbeitete Sicherheitsplan des ÖEHV sehr gut funktioniert hatte.
Mit diesem Konzept und dem Austragungsort Klagenfurt war auch ein guter Standort vorhanden. Gibt es doch auch beim KAC Sicherheitsbestimmungen in Sachen Covid-19 Regelungen, wenn man nun das Argument bringt, das Ansteckungsrisiko beim Österreich Cups wäre zu hoch müsste man in der Folge auch die Covid-19 Regeln der Liga hinterfragen. Da diese aber in den letzten Wochen und Monaten sehr gut gegriffen und damit beinahe perfekt Funktioniert hatten ist dies wohl ein eher vorgeschobenes Argument der ICEHL den Verband wieder einmal zu überfahren und sich damit ohne wirkliche Weitsicht langfristig selbst zu schädigen.

Zum Schluss noch ein Punkt der zu denken geben sollte – Nicht auszudenken was passieren würde sollte sich das ÖEHV Team im kommenden Sommer für die Olympischen Spiele in China qualifizieren.
Die ICEHL würde im Februar wohl mindestens zwei Wochen verlieren und im April 2022 wäre bereits die IIHF Division 1A Weltmeisterschaft. Ein erneuter Terminkampf würde ausbrechen und es würden wohl erneut IIHF Breaks genutzt werden um den Ligabetrieb voran zu treiben und damit wären wir wohl dort angekommen wo der Bericht begonnen hatte.