Heute Nachmittag trafen in Riga die Slowenen auf Tschechien. Normalerweise wäre dies eine klare Angelegenheit gewesen. Doch bis der Sieger feststand, mussten die Tschechen hartes Brot essen.
Auch ohne ihren besten Spieler Anze Kopitar zeigten die Slowenen gegen die Tschechen ein sehr gutes Spiel. Diese hatten grosse Mühe gegen die aufsässig spielenden und gut verteidigenden Slowenen. Vor allem als diese mit zwei Toren Vorsprung führten.
In der 8. Minute konnten die Slowenen durch einen Ablenker von Ronald Knot 1:0 in Führung gehen. Der Tscheche lenkte den Puck mit dem Schlittschuh ins eigene Tor ab. Karel Vejmelka hatte dabei keine Chance, als die Scheibe zwischen seinen Beinen Hindurch in Tor rutschte. Der zweite Treffer in der 12. Minute fiel auf ähnliche Weise. Ausser dass die Slowenen mit einem Mann mehr spielten. Tomas Dvorak sass wegen eines Stockschlages auf der Strafbank als Jan Urbas mit einem satten Weitschuss auf 2:0 erhöhte. Möglicherweise wurde die Scheibe vor dem Tor noch entscheidend abgelenkt. Die Fernsehbilder lassen jedoch keinen endgültigen Schluss zu.
Im mittleren Spielabschnitt hätten die Slowenen gute Möglichkeiten gehabt, den Vorsprung weiter auszubauen. Nach und nach zeigt sich indes der Klassenunterschied. Trotz zwei Überzahlsituationen gelang es den Slowenen nicht, Tschechien noch mehr unter Druck zu setzten.
Anders machten dies die Löwen. Als Aleksander Magovac für einen hohen Stock auf die Strafbank wanderte nutzte dies Dominik Kubalik zum Anschlusstreffer aus. Mit seiner direkt Abnahme bezwang er Luka Gracnar zum 2:1.
Nach der letzten Pause wendeten die Tschechen dann das Spiel endgültig. Innerhalb von 73 Sekunden gingen die Tschechen durch Tore von Kubalik und Roman Cervenka mit 3:2 in Führung. Es war die Klasse die dabei den Unterschied ausmachte. Beide Tore hätten wohl im ersten Drittel noch abgewehrt werden können. Doch die Tempoverschärfung durch die Tschechen wurde den Slowenen zum Verhängnis.
Diese Verschärfung führte dazu, dass die Slowenen erst in der 48. Minute zu einem weiteren Abschluss auf das Tor der Tschechen kamen. Dieser wurde indes durch Vejmekla problemlos in die linke Ecke abgewehrt. Generell waren die Slowenen von nun an mit der Abwehrarbeit mehr beschäftigt als zuvor. Es erstaunte daher nicht, dass die Tschechen in der 52. Minute zum 4:2 trafen. Michal Kempny erwischte Gracnar in der nahen Ecke.
Nach diesem Treffer beschränkten sich die Tschechen auf die Kontrolle des Spieles. Der Empty-Neter zum 5:2 von Kubalik und das dumme Gegentor zum 6:2 von Jakub Felek waren nur noch für die Statistik. Die Slowenen ihrerseits blieben mit (fast) leeren Tanks stehen. Dennoch dürfen diese stolz auf die gezeigte Leistung sein. Lange schnupperten sie an einem Erfolg. Dass es am Ende nicht reichen sollte, lag nicht an ihnen. Sie gaben alles, was sie konnten. Mehr war in diesem Spiel nicht möglich.
Am Freitagnachmittag spielen die Slowenen gegen Gastgeber Lettland. Die Tschechen greifen am Samstagmittag mit dem Spiel gegen Norwegen wieder in das Geschehen ein.