Eigentlich kennt man Kanada als eine faire Mannschaft. Heute indes sah man eine frustrierte und gehässige Mannschaft. Dies war der Verdienst einer gut organisierten und spielerisch besseren Mannschaft aus der Schweiz.
Es war gerade die 29. Minute gespielt, als Nino Niederreiter an der Bande im Duell mit Joe Veleno eine selten gesehene Unsportlichkeit von Velone hinnahm. Der Kanadier stand dem Schweizer mit der Schlittschuhkufe auf den Unterschenkel. Die beiden, schwachen, Schiedsrichter sahen das Vergehen nicht, Stattdessen fielen sie auf die sich danach fortsetzende Schauspielerei von Velone vor dem Tor der Schweizer hinein. Niederreiter wehrte sich gegen das ständige Checken in den Rücken mit einem, zugegeben, unfairen Check nach hinten mit dem Ellenbogen. Statt eines Restausschlusses für Veleno und einer Matchstrafe, musste Niederreiter auf die Strafbank. Diese nutzten die Kanadier kaltblütig zur 1:0 Führung aus Es ist zu hoffen, dass der IIHF Veleno für den Rest des Turniers aus dem Verkehr zieht. Gerade weil man sich solche Unsportlichkeiten von Seiten der Kanadier nicht gewohnt ist
Schon von Beginn an waren die Kanadier immer einen Schritt später als die Schweizer. Es war, als wären die Leibchen vertauscht. Die Eisgenossen liessen den Kanadier nichts ins Spiel kommen. Der Reihe nach scheiterten Jona Siegenthaler (6.), Denis Malgin (14.), Enzo Corvi (17.) oder Andrea Glauser in der 20. Minute. Eine Führung wäre für die Schweizer mehr als verdient gewesen. Vor allem, da die Kanadier nur 6 Schüsse auf das Tor von Leonardo Genoni gebracht haben.
Und die Kanadier? Gerade eine überragende Chance hatten sie im ersten Drittel. Veleno scheiterte indes mit dieser an Verteidiger Janis Moser welcher den Gegner wunderbar aus dem Spiel genommen hat.
Im zweiten Drittel war zu spüren, dass die Kanadier genervt waren. Immer öfter Griffen sie zu unfairen Mitteln. Die eingangs beschriebene Szene war nur eine von vielen, welche die Schiedsrichter nicht sahen. Doch es war für sie auch sehr schwer, diese zu sehen. Nach dem ersten Tor der Kanadier übernahmen die Schweizer das Geschehen. Zuerst setzte sich Nico Hischier mit einem klasse Solo durch und traf zum Ausgleich. Er liess auf dem Weg zum Abschluss zwei Kanadier aussteigen und skorte. Eine Minute später scheiterte Fabrice Herzog alleine vor Samuel Montembeault. Der kanadische Schlussmann konnte den Schweizer stoppen.
Drei Minuten vor Ende des mittleren Spielabschnittes verwertete Dario Simion zum 2:1 für die Schweizer. Dabei nutzte er einen Rebound des kanadischen Torhüters aus. Aus Schweizer Sicht war dies die richtige Reaktion der Mannschaft. Diese beruhigten sich nach dem Treffer von Nico Hischer, wurden sicherer und vermochten in wichtigen Situationne den Fokus auf dem Spiel zu halten.
Der letzte Abschnitt war aus Schweizer Sicht perfekt gespielt. Mit dem 3:1 von Andres Ambühl in der 52. Minute, es war sein 156 Punkt im Dress der Schweizer kehrte Ruhe in die Partie ein. Damit ist er nun Co-Leader mit Jörg Eberle in der ewigen Rangliste der Schweizer Punktesammler. Von nun an kontrollierten diese das Spielgeschehen. Dass die Kanadier in der 65. Minute noch das 2:3 durch Michael Carcone erzielten, den Torhüter durch einen sechsten Feldspieler ersetzen und ein Time-Out nahmen, änderte am Endresultat nichts mehr.
Für die Kanadier entwickeln sich die Schweizer zu einem unbequemen Gegner von den letzten 5 Begegnungen gingen die Ahornblätter nur einmal als Sieger vom Eis. Und dies ausgerechnet im Viertelfinale von 2019, als sie 0.4 Sekunden vor Ende der Partie ausgeglichen und später im Penaltyschiessen gewonnen haben.
Morgen Nachmittag treffen die Schweizer auf Tschechien. Kanada wird am Montagnachmittag auf Norwegen treffen. Beide Teams können diese Partien als Vorbereitung für das Viertelfinale nutzen. Denn diese haben sie auf sicher.