Die Schweiz traf nach zwei knappen Niederlagen im letzten Gruppenspiel auf Dänemark. Nach einer 1:0-Führung, zogen die Schweizer im Mittelabschnitt eine sehr schlechte Phase ein, was ihnen schließlich einen möglich gewesenen Sieg kostete.
Das Team von Heinz Ehlers hat zwar gegen Russland auch den Kürzeren gezogen, dafür einen Sieg gegen die Tschechen errungen. Für die Schweizer Nationalmannschaft gab es immerhin einen Punkt im Spiel gegen Tschechien.
Die erste Chance gehörte indes auch den Schweizern. Beinahe hätte der ehemalige KHL-Stürmer Sven Andrighetto die Schweiz von der Seite kommend in Führung gebracht. In der sechsten Minute wurde ein Treffer von Mikkel Aagaard unhaltbar ins Tor abgelenkt. Da der Stock zu hoch war, wurde das Tor aberkannt. Die erste Strafe kassierte Santeri Alatalo, nach dem er einen Gegenspieler zurückgehalten hat. Goalie Reto Berra war hellwach und machte hinten dicht. Die Dänen drückten aber weiter und hatten mehr vom Spiel. Nichtsdestotrotz gingen die Schweizer in Führung. Enzo Corvi stand im Slot bereit und verwertete ein perfektes Zuspiel von Yannick Weber von hinter dem Tor mustergültig zum 1:0. Mit dem knappen Vorsprung ging es in die erste Pause.
Die Schweizer starteten dann unglücklich ins Mitteldrittel, denn Denis Malgin musste auf die Strafbank. Die Überzahl der Dänen war schnörkellos. Nach nur 7 Sekunden traf Peter Regin zum Ausgleich. Malgin war zurück auf dem Eis, doch die Schweizer mit den Gedanken wo anders. 21 Sekunden nach dem 1:1 kam der Doppelschlag der Dänen. Frederik Storm wurde als Torschütze zum 1:2 genannt, jedoch beförderte Lukas Frick mit seinem Schlittschuh den Puck ins eigene Tor. Es war das dritte „Eigentor“ im dritten Spiel. Auch wenn die Schweiz kurz darauf in Überzahl spielte, wurden die Dänen gefährlicher. Alatalo verlor den Puck an der blauen Linie und Dänemark konterte mit 2 gegen 0. Berra hielt seine Nation im Spiel. Auch bei Spielhälfte zeigte der Fribourg-Goalie seine ganze Klasse. In der 34. Minute erwischte Mikkel Boedker Berra aber zwischen den Beinen und stellte auf 1:3. Die Schweizer wirkten zeitweise ideenlos, bis Yannick Weber sich offensiv einschaltete und den Pfosten traf.
Auch der Start in den Schlussabschnitt misslang. Bereits nach nur 195 Sekunden jubelte Dänemark das vierte Mal. Nach einem Abpraller bei Berra stand Nicolai Meyer genau richtig und schob die Scheibe über die Linie. Die Reaktion folgte kurz darauf mit einem Mann mehr. Romain Loeffel zog ab und erwischte Sebastian Dahm in der nahen Torecke. 2:4! Elf Minuten vor Schluss verpasste Rückkehrer Malgin den Anschlusstreffer, da er den Puck neben das Tor platzierte. Der Druck der Schweizer nahm weiter zu und Dahm rettete mehrmals gegen offensiv agierende Eisgenossen. Doch dann stellte sich die Schweiz selber vor größere Probleme, als es wegen zu vielen Spielern auf dem Eis eine Bankstrafe gab. Zudem gesellte sich nach nur acht Sekunden auch Simon Moser auf die Strafbank. In dieser Situation standen die Schweizer hinten zusammen und der Befreiungsschlag von Raphael Diaz wurde zur Chance für Christoph Bertschy. Aus der Überzahlsituation konnten die Dänen keinen Profit ziehen. Berra verließ bereits in der 57. Minute das Eis und bei 6 gegen 5 schoss Fabrice Herzog auf Pass von Corvi das 3:4. Die Aufholjagd wurde aber nicht belohnt, Storm erzielte den Empty Net und sorgte definitiv für die dritte Schweizer Niederlage in Folge.
Sebastian Dahm über den zweiten Sieg in der Gruppe: „Wir wissen, dass diese Schweiz mit viel Druck spielen kann und wir haben wirklich versucht, uns darauf vorzubereiten. Wir konnten uns gut auf dieses Spiel einstellen, sonst wäre es eine lange Nacht geworden. Dies ermöglichte uns auch mehr Torchancen als letztes Jahr bei der Weltmeisterschaft, als wir es schwer hatten, Pucks ins Netz zu bekommen.
Die Schweiz ist eine Weltklassemannschaft und wenn sie gut spielt, gehört sie zu den Top 4 der Welt. Das haben sie gezeigt, sie waren schon zweimal im Finale. Sie sind ein wirklich starkes Team, wenn sie Druck machen. Aber wir haben uns gut verteidigt.“
Nun ist es sogar Platz 2 in der Gruppe: „Darauf haben wir gehofft. Wir wussten, dass es eine harte Gruppe wird mit drei wirklich hochklassigen Mannschaften. Aber wir wissen mit unserer Spielweise auch, dass wir die nötigen Torjäger haben, um die Tore zu erzielen. Wir sind sehr zufrieden damit, wo wir gerade stehen, aber wir sind noch nirgendwo. Das war nur, um uns für das Qualifikationsspiel in eine gute Position zu bringen. Das ist das, was zählt. Jetzt beginnt das eigentliche Turnier. Hoffentlich bekommen wir einen leichteren Gegner, als wenn wir Vierter geworden wären. Egal ob wir alle drei gewonnen oder alle drei verloren hätten, das nächste Spiel zählt.“
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