
Lukas Kälble #49, Calvin Thürkauf #79,
Ostrava Arena, Ostrava, CZE © Puckfans.at / Andreas Robanser
Nach einem starken Start setzt sich die Schweiz in einem guten Spiel mit 3:1 gegen Deutschland durch. Ds es dennoch knapp wurde, lag auch am Abbauen der Schweizer im mittleren Abschnitt.
Wenn die Schweiz auf Deutschland trifft, dann ist immer alles möglich. In der Vergangenheit hatten die Deutschen oft das bessere Ende für sich. Dies sollte heute aus Sicht der Schweizer ändern. Die Anzeichen für den Sieg der Schweizer standen gut. Bis dahin haben die Schweizer vor allem in der Verteidigung und im Spiel 5-gegen-5 zu überzeugen vermögen. Auf deutscher Seite ist die Verteidigung das Sorgenkind. Aus diesem Grund suchen die Adler den Angriff nach vorne. Sie agieren nach dem Motte, „Angriff ist die beste Verteidigung“. Würde dies indes gegen die Schweizer zu einem Sieg reichen?

Lukas Kälble #49, Sven Senteler #11, Dario Simion #59
Ostrava Arena, Ostrava, CZE © Puckfans.at / Andreas Robanser
Der Blick auf die Aufstellung zeigte bei den Schweizern eine Überraschung. Philip Kurashev musste neben Reto Berra und Ken Jäger auf der Tribüne Platz nehmen. Auf Seiten der Deutschen fehlten Tobias Fohrler, Tobias Eder und Torhüter Tobias Ancicka. Im Tor standen auf Schweizer Seite Leonarde Genoni und bei den Deutschen der aus der NHL kommende Philipp Grubauer.
Kaum war das Spiel gestartet, mussten die Deutschen eine Strafe hinnehmen. Kais Wissmann musste wegen übertriebener Härte auf der Strafbank Platz nehmen. Dennoch konnten die Schweizer davon vorerst nicht profitieren. Die nächste Chance auf einen Treffer hatten die Deutschen in der 6. Minute als Andres Ambühl für ein Beinstellen zwei Minuten Pause aufgebrummt bekam. Die Adler stellten sich in der Schweizer Zone gut auf, suchten den Abschluss, konnten jedoch nicht reüssieren. Ganz anders die Schweizer. Christoph Bertschy schnappte sich ein schlechtes Zuspiel der Deutschen und erwischte Grubauer auf der linken Seite über die Schulter zur Führung. Es war dies der zweite Shorthander der Eisgenossen an diesem Turnier.
Eine Minute später zog Calvin Thürkauf los. Mit seinem satten Schuss traf er indes nur die Torumrandung. Pech für die Schweizer.
Das Spiel flachte ein wenig ab. Die Schweiz blieb aber dominierend und hatte Deutschland sehr gut im Griff. Trotzdem musste der Schweizer Schlussmann Genoni das eine oder andere Mal eingreifen. Marc Michaelis prüfte den Torhüter mit einem gut Schuss. Michael Fora konnte diesen Abschluss entschärfen und Genoni konnte seinen Fanghandschuh auf die Scheibe legen.
In der 17. Minute verlor Lukas Kalble seinen Stock, Der Verteidiger musste zuerst gegen Josi verteidigen, verlor das Duell jedoch. Die Scheibe kam zu Kevin Fiala welcher den Pass auf Jonas Siegenthaler brachte. Dieser schoss auf Gruber, welcher den Schuss direkt auf Nico Hischier legte. Mit seinem satten Abschluss setzte er den Puck in das Tor zur verdienten 2:0 Führung aus der Sicht der Schweiz.
Kurz vor Ende des ersten Drittels mussten die Deutschen eine weitere Strafe nehmen. Maksymilian Szuber schoss die Scheibe über das Plexiglas. Im kurzen Powerplay konnten die Schweizer noch nicht reüssieren. Würde sich dies zu Beginn des zweiten Drittels ändern?

Philipp Grubauer #30, Nino Niederreiter #22
Ostrava Arena, Ostrava, CZE © Puckfans.at / Andreas Robanser
Nein, die Schweizer konnten wie zuvor das Powerplay nicht ausnutzen. Die Bemühungen waren da, doch der Abschluss wollte nicht gelingen. Zwei Minuten später sass der nächste Deutsche Spieler auf der Strafbank. Fabio Wagner nahm Platz auf der Sünderbank. Die Schweizer setzten die Deutschen sofort unter Druck. Aber Philipp Grubauer konnte diese Chancen zu Nichte machen. Erneut gelang den Schweizern in dieser Situation kein Treffer. Die Deutschen hatten dies Spezialsituationen unter Kontrolle. Sie spielten solide aus der Box und vermochten die Schweizer an die Bande herauszudrücken oder ließen diese überhaupt nicht in die eigene Verteidigungszone kommen.
Kurz vor Spielhälfte sorge Gaetan Haas in den Reihen der Deutschen für Unruhe. Der Stürmer scheiterte indes am Grubauer, welcher den Fauxpas der Verteidigung ausbügelte.
In der 32. Minute lädt Andreas Glauser J.J. Peterka auf und muss zwei Minuten auf die Strafbank. Dies nutzten die Deutschen, anders als die Schweizer, nach nur 4 Sekunden zum 1:2 Anschlusstreffer aus. Dominik Kahun erwischte Genoni über den Schoner und zwischen der Fanghand hindurch. Ihm war kein Vorwurf zu machen.
Sekunden später mussten die Schweizer erneut mit einem Mann weniger agieren. Nach einem Wechselfehler auf Seiten der Schweizer waren die Deutschen wieder am Drücker. In dieser Zeit konnten die Eisgenossen nicht wechseln, was zu übersäuerten Beinen führte. Dennoch konnten die Schweizer einen weiteren Gegentreffer verhindern.

Lukas Kälble #49, Kevin Fiala #21
Ostrava Arena, Ostrava, CZE © Puckfans.at / Andreas Robanser
Zwei Minuten vor Ende des zweiten Abschnittes setzte Dominik Kahun seinen Schuss an den rechten Pfosten. Genoni wäre geschlagen gewesen. Was für 10 Minuten der Deutschen. Sie traten nach dem Anschlusstreffer geschlossener und entschlossener auf. Wie würde das letzte Drittel aussehen? Es war sicher ein spannendes drittes Drittel zu erwarten. Vor allem weil Sven Senteler eine dumme Strafe aufgebrummt bekam. Er schoss kurz nach der Sirene noch in das Tor von Grubauer.
Mit diesem Boxplay konnten die Schweizer nach beginn das dritten Drittels zufrieden sein. Sie agierten geschlossen und ließen den Deutschen kaum Raum zu Abschlüssen. Nun mussten die Eisgenossen wieder in das Spiel der ersten 30 Minuten zurückfinden. Dies gelang ihnen teilweise. Deutschland konnte mit dem einen oder anderen Konter nach vorne preschen, scheiterte indes an Genoni.

Marc Michaelis #65, sui-19 #19, Philipp Grubauer #30, Fabio Wagner #38
Ostrava Arena, Ostrava, CZE © Puckfans.at / Andreas Robanser
Nach einer langen Durststrecke kamen die Schweizer durch Senteler vors Tor, Dieser legte zu Siegenthaler zurück, Sein Abschluss landete jedoch im Bauch von Grubauer. Mit dieser Aktion startete die Schweiz in die letzten zehn Minuten des dritten Drittel.
In der Folge konnte keines der Teams eine optische Überlegenheit erarbeiten. Beide Mannschaften arbeiteten äußerst gut in der Verteidigung. Langsam näherte sich auch der Zeitpunkt, aus Sicht der Deutschen, den Torhüter aus dem Tor zu nehmen. Wann würde dies geschehen? 100 Sekunden vor Ende der Partie war dies der Fall. Deutschland versuchte nun mit 6:5 Spielern den Ausgleich zu erzielen. Nur wenige Sekunden danach bezog Harold Kreis sein Time-Out um seinem Team die nötigen Impulse zu geben.
57,6 Sekunden konnte dann Christoph Bertschy die Entscheidung zu Gunsten der Schweizer herbeiführen. Zuerst arbeitet der Stürmer gut in der Verteidigung und blockte einen Schuss ab. Danach schoss er die Scheibe ins leere Tor. Deutschland agierte danach weiter ohne Torhüter. Einen Treffer gelang dem DEB Team indes nicht! Damit stehen die Schweizer zum ersten Mal seit sechs Jahren wieder in einem Halbfinale.

Jonas Siegenthaler #97, Wojciech Stachowiak #19, Leonardo Genoni #63
Ostrava Arena, Ostrava, CZE © Puckfans.at / Andreas Robanser
Stimmen zum Spiel:
Jonas Müller: Ich glaube im ersten Drittel waren wir nicht ganz da. Im zweiten Drittel sind wir dann besser aus der Kabine gekommen und mehr Druck gemacht und im Powerplay auch den Treffer erzielt. Danach haben wir Gas gegeben und da hätten wir eigentlich den Ausgleichstreffer erzielen müssen. Hinten raus war es dann leider etwas schwierig.
Leonardo Genoni: Das Thema Deutschland wurde vor dem besprochen und abgehackt. So wie wir heute reagiert haben war glaube ich auch die richtige Antwort. Wir haben einen guten Start gehabt, gut gearbeitet in der Defensive und auch die Abschlüsse gehabt. Defensiv haben wir das ganze Turnier schon eine sehr solide Leistung gezeigt. Nach dem 1:2 haben wir gleich weiter gemacht und das ist aufgegangen.