Memorial of Ivan Hlinka: Die Nachlese

 

Ivan Hlinka Memorial 2014 Daniel Vladar  #30, Nicolas Roy #11, Jakub Zboril #20 © Andreas Robanser/Puckfans.at
Ivan Hlinka Memorial 2014
Daniel Vladar #30, Nicolas Roy #11, Jakub Zboril #20
© Andreas Robanser/Puckfans.at

Mit dem siebenden Sieg in Folge für das überragend spielende aus Team Canada ging gestern das traditionelle Ivan Hlinka Memorial 2014 zu ende.

 

Gestern Abend ging mit dem Finale zwischen Tschechien und dem Team Canada das alljährliche Memorial of Ivan Hlinka Turnier zu ende. Dieses U18 Turnier gehört alle Jahre zu einem fixen und sehr wichtigen Sichtungsturnier für NHL Scouts. So waren auch gestern wieder über 150 Scouts in der Breclav Arena. Diese traditionelle Turnier hat bereits eine lange Geschichte. Über Japan und Südamerika kam es nach Breclav. Ab 2006 wurde das Turnier nach Ivan Hlinka benannt.
Ivan Hlinka gewann mit Tschechien Olympia Silber (1976) und Bronze (1972) sowie 10 Mal Edelmetall bei Weltmeisterschaften, drei Mal davon in Gold.
Als Trainer des tschechischen Nationalteams gewann er 1999 WM Gold und führte das Team in Nagono 1998 zum sensationellen Gold bei den olympischen Winterspielen in Nagano.
Im August 2004 wurde er erneut zum Head Coach des tschechischen Teams ernannt. Ebenso wurde Ivan Hlinka bei der Veranstaltung „Goldener Eishockeyschläger“ für sein Lebenswerk geehrt. Bei der Heimreise wurde die tschechische Eishockey Legende unverschuldet in einen Unfall verwickelt. Kurze Zeit später verstarb Ivan Hlinka am 16. August 2004 an seinen Verletzungen.

 

Somit fand dieses Finalspiel genau am 10. Todestag von Ivan Hlinka statt. Das tschechische Team konnte sich dabei erstmals für ein Finale qualifizieren.

Ivan Hlinka Memorial Team Canada Ivan Hlinka Memorial Josef Zajic  #25, Adam Musil #25
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Diese Ausgangssituation brachte mit gut 3000 Zuschauern die wohl beste Kulisse die jemals bei einem Spiel des Ivan Hlinka Turniers erreicht wurde.
Der Vizeweltmeister musste gegen Kanada aber erneut innerhalb von nur vier Monaten eine bittere Finalniederlage einstecken. Kassierte man bei der Weltmeisterschaft in Lappeenranta (Finnland) innerhalb der ersten acht Minuten gegen die USA acht Gegentreffer, so schlug gestern das kanadische Team mit gleich vier Toren durch Strome (4.), Crouse (10.), Marner (14.) und Konecny in der 17. Minute zu.

Erst am dem zweiten Drittel konnte Tschechien das Spiel etwas offener gestalten.

Am souveränen 6:2 Sieg der Kanadier war aber nichts mehr zu rütteln.

 

Das kanadische Team konnte dieses Turnier mit dem gestrigen Sieg bereits ein siebendes Mal in Folge für sich entscheiden. Dabei zeigten die Kanadier heuer wieder ihre Klasse. In den letzten Jahren vielleicht taktisch nicht so gut eingestellt, zeigte das kanadische Team heuer vom ersten Testspiel weg in allen Belangen das beste Eishockey aller Teams. Dies war aber auch dem Trainerteam um Head Coach Jody Hull zu verdanken, der das Team perfekt auf jedes Spiel einstellen konnte. So dominierten die Ahornblätter praktisch jedes Spiel, nur gegen Schweden tat man sich in der Vorrunde sehr sehr schwer. Am Ende gab es durch ein sensationelles Schlussdrittel aber einen 5:1 Erfolg.

Für Tschechien sollte diese Niederlage aber kein Beinbruch sein. So erkämpfte sich die Mannschaft in der Vorrunde gegen die USA und Finnland mit viel Einsatz das Halbfinalticket. Ein unglaubliches Spiel zum Ende des Grunddurchgangs brachte Tschechien mit dem 11:2 Sieg über Russland den wohl höchsten Sieg gegen den ewigen Rivalen. Der Kampfgeist brachte Tschechien im Semifinale gegen Schweden schlussendlich auch in das Finale, wobei zu sagen ist dass man als Gastgeber wohl einige Male auch von den Schiedsrichtern ein wenig unterstützt wurde. Dies soll die Leistung dieser Mannschaft aber auf keinen Fall schmälern.

 

Der Weltmeister USA (erneut nicht mit der bestmöglichen Mannschaft angereist) erreichte über das wohl spielerisch zweitbeste Team dieses Turniers mit einem 5:4 Overtime Sieg den dritten Platz.

Die ganz große Endtäuschung war aber die Auswahl aus Russland. Gleich mit sieben der Top 10 gedrafteten KHL Spielern angereist reichte es gerade Mal für einen einzigen Sieg gegen die Slowakei im Spiel um Platz 7. Die Russen zeigten dabei wohl phasenweise ihr spielerisches Können doch jede Kleinigkeit im Spiel die nicht nach ihren Wunsch verlief brachte die Mannschaft sofort aus den Rhythmus und so folgten meist unnötige Gegentreffer. Die auch fehlende Moral der jungen Spornaja trug in der Folge das übrige zu diesem sehr schlechten Abschneiden.