Lukas Haudum im Gespräch mit Puckfans.at

Lukas Haudum (C) Puckfans.at /FB
CHL 2017/18
Malmö Redhawks
Lukas Haudum
(C) Franz Berger/Puckfans

Lukas Haudum, Schweden-Export bei den Malmö Redhawks fand sich nach dem Champions Hockey League Spiel gegen Kometa Brno zu einem Gespräch über NHL, ÖEHV und Weltmeisterschaft ein.

Die Malmö Redhawks, mit Lukas Haudum, verloren trotz toller Aufholjagd das CHL Spiel auswärts gegen Kometa Brno noch mit 4:5 nach Overtime, sind aber weiter auf den Gruppensieg fixiert.  Lukas Haudum, österreichischer Schweden-Export in Diensten des SHL-Ligisten, stand nach diesem Spiel Puckfans.at für ein Gespräch bereit.

Puckfans: Lukas, vielen Dank für Deine Zeit. Was sagst Du zu dem heutigen Spiel. Ihr wart zu Beginn kaum vorhanden, und erst nach dem 1:4 seid Ihr so richtig in Fahrt gekommen. Was war los?

Lukas Haudum: „Wenn ich auf den Beginn zurückblicke, sind wir sehr schlecht gestartet. Brünn war spielerisch mit dem Körper sehr gut und das haben wir unterschätzt, und haben uns am Angang damit überrumpelt. Dadurch sind wir auch schnell 0:2 in Rückstand geraten. Nach der Pause sind wir stärker aus der Kabine und haben auch den wichtigen Anschlusstreffer zum 1:2 gemacht. Dieser Treffer gab uns den Schwung und ich würde sagen, dass wir schon besser waren.“

PF: Das Power-Play war heute nicht so Eure Stärke bei zwei Short-Handed-Tore?

LH: „Stimmt, wir haben zwei Überzahltore bekommen, das darf einfach nicht passieren. Wir haben uns wieder zurück gekämpft und die Overtime war auch dann verdient. Letztendlich war der Sieg für Brünn doch in Ordnung.“

PF: Mit diesem Punkt seid Ihr somit erstmals fix für die nächste Runde qualifiziert.

LH:Es geht ja noch um den Gruppensieg, wenn wir ersten werden, haben wir die Chance in der KO-Phase einen doch nicht so starken Gegner zu bekommen.“

PF: Wie findest Du generell das Projekt „Champions Hockey League?

LH: „Das ist eine sehr gute Sache, man lernt dadurch auch anderes Eishockey kennen, so wie heute das körperbetonte Spiel. man kommt herum. In Schweden wird das auch als Vorbereitung gesehen, man probiert einiges und junge Spieler bekommen eine Chance.“

PF: Du hast ja den Weg im Nachwuchs über Linz, Södertälje und Malmö genommen. Du bist jetzt das zweite Jahr hier, wie gefällt es Dir?

LH: „Super, als ich hergekommen bin hat mich bis auf den Coach in der U20 niemand gekannt, habe dort viel Spielzeit bekommen und mich auch super entwickelt. Ich war dann auch von Anfang an bei der „Ersten“ dabei, habe in der SHL und in der zweiten Liga, auf Seniorenniveau, gespielt. Das war perfekt für mich, habe das Jahr insgesamt über 90 Spiele, auch mit dem Nationalteam, absolviert. Es hätte für meine Entwicklung nicht besser sein können.“

PF: Du hast ja in Schweden im Nachwuchs auch öfters als „junger“ beim älteren Jahrgang (U20) mit gespielt. Hat Dir das geholfen?

LH: „Ja, ich hab das wahrscheinlich mit dem spielerischen wett gemacht, ich durfte auch in der Kraftkammer immer mit den Älteren mittrainieren. War sicher ein Vorteil und hat mir auch sicher viel geholfen. Ich muss aber noch mehr tun um auf dem Niveau zu bleiben um mich auch durchzusetzen.“

PF: Du bekommst doch sehr viel Eiszeit, heute auch wieder, das ist doch auch sichtlich eine Anerkennung seitens der Coaches?

LH: „Ja , das heute war super. Unsere 4. Linie – wir haben so richtig Gas gegeben, ich finde auch ein gutes Spiel abgeliefert.“

PF: Zum Draft 2017, warst Du enttäuscht dass es doch noch nicht geklappt hat?

HL: „Eine kleine Hoffnung war natürlich da, habe mir aber schon im Vorfeld gedacht, dass es dieses Jahr nix wird. Ich bin ja doch schon zwei Jahre älter als der normale Jahrgang. Da sind die Chancen doch geringer. Im Endeffekt gehts darum, dass Dich eine Mannschaft wirklich will. Die ziehen Dich dann und planen Dich dann ein. Es haben einige Spieler durch andere Wege es auch in die NHL geschafft. Ich glaube ich muss mich noch entwickeln und konstanter werden.“

PF: Vorerst möchtest Du in Schweden bleiben oder gibt es einen anderen Fokus, eventuell KHL…?

LH: „Zur Zeit nicht, ich schaue dass ich mich in meiner Mannschaft durchsetze, auch wichtige Rollen bekomme, mehr Eiszeit und auch Vertrauen durch die Trainer. Mit dem kommt dann auch der Rest. Im Moment fokussiere ich mich nur auf die kommende Saison.“

PF: Thema Nationalmannschaft, Vorbereitung auf die A-WM, weiter ein Thema?

LH: „Klar, jetzt gibt es im November das Turnier in Innsbruck, mal schauen ob ich da dabei bin. Wenn es der Fall sein sollte, freue ich mich, ich bin immer sehr gerne beim Team, auch ist es schön wieder daheim zu sein (grinst). Zur A-WM ist es zwar noch lang, es wird sicher eine interessante Zeit.“

PF: Die A-WM wird ja bei der Gruppe nicht ganz einfach. Teamchef Bader arbeitet sehr zielstrebig, glaubst Du er kann da vielleicht das Unmögliche möglich machen?

LH: „Das finde ich auch, ich kenne ihn ja seit seiner Erscheinung in Österreich bei der U20, und da hat er das schon super gemacht. Ich habe vollstes Vertrauen, er hat sowohl in der U20 als auch im A-Team einen Umschwung hinein gebracht. Er hat verjüngt und auch das „Ganze“ neu aufgesetzt, ich finde das genial und ganz wichtig für das österreichische Eishockey.“

PF: Lukas, vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg.