Der KAC gewinnt in Villach mit 3:2 in der OT und revanchiert sich damit für die klare Heimniederlage. Die Grazer stellen gegen Olimpija Ljubljana einen neuen Shootout Rekord auf und siegen am Ende mit 1:0.
Nur 72 Stunden nach der klaren 1:5-Niederlage gegen die Adler, reiste der KAC, mit dem wieder genesenen Jonas Nordqvist im Gepäck, nach Villach, wo Neo-VSV-Verteidiger Robin Weihager seinen Einstand an der Seite von Stefan Bacher gab. Mit der Wut der Demütigung vor eigenem Publikum starteten die Rotjacken energisch ins 313. Kärntner Derby. Jedem Villacher wurde mit Härte begegnet, jeder Check fertig gefahren. Daniel Ban, Istvan Sofron, Thomas Pöck und Oliver Setzinger vergaben in den ersten 13 Minuten Hochkaräter. Bei Bernd Brückler wurde nur Mark Santorelli nach Sololauf (11.) richtig vorstellig, der im Klagenfurter Schlussmann aber seinen Meister fand. So markierte Thomas Koch in der 19. Minute mit einem satten Schlagschuss die verdiente Führung für den Rekordmeister.
Dass die Adler nicht nach wenigen Sekunden über den Ausgleich jubelnd durften, hatten die Lindwurmstädter ihrem Schlussmann zu verdanken, der bei Santorellis Backhand-Schupfer blitzschnell reagierte. Stattdessen machten die Klagenfurter, die 40 Minuten lang läuferisch, kämpferisch und technisch sauberes Eishockey boten, während einer Strafzeit von Ryan McKiernan das 2:0. Jamie Lundmark versenkte die Scheibe unhaltbar im langen Eck (26.) und schoss damit in den letzten fünf Lokalschlagern stets mindestens ein Tor. Auch wenn die Adler nicht aufsteckten, war gegen Bernd Brückler und Company auch im Mitteldrittel kein Kraut gewachsen.
Der überragende Mann des Abends war in der 44. Minute erstmals geschlagen. Villach hatte gerade eine Unterzahl überstanden, da feuerte Gerhard Unterluggauer eine Granate ab, die rechts oben einfuhr. Danach spielte nur mehr der VSV. Nachdem Weihager, der in seinem Debüt-Spiel lobend hervorgehoben werden muss, einen Schlagschuss ans Lattenkreuz gesetzt hatte, hämmerte Rick Schofield den Puck in die Maschen (57.). Die etwas verdutzten Athletiker rafften sich in der Overtime aber wieder auf, nützten einen Wechselfehler der Blau-Weißen und machten in der 65. Minute den Sack durch ein Solo von Manuel Ganahl zu.
EC VSV – EC KAC 2:3 OT (0-1,0-1,2-0,0-1)
Rekordverdächtige 27 Penalties waren notwendig, bis der 1:0-Heimsieg der Moser Medical Graz 99ers am Freitag gegen den HDD Telemach Olimpija Ljubljana feststand. 60 Minuten lang blieb es torlos. In einer der längsten Shooutout–Entscheidungen der Geschichte sorgte Philipp Pinter für den entscheidenden Treffer.
In einem ausgeglichenen Startdrittel agierten beide Teams von Beginn an sehr vorsichtig. Das Hauptaugenmerk lag auf der Defensive, so blieben Torchancen vorerst Mangelware. Die wenigen Möglichkeiten gab es auf Grazer Seite. Nach einem Konter scheiterte Markus Pirmann zuerst an Oliver Roy, kurze Zeit später Morten Poulsen an der Stange. Ljubljana blieb bei den wenigen Gegenstößen ungefährlich, somit endete der erste Abschnitt torlos.
Im Mittelabschnitt waren es eindeutig die 99ers, die Offensivakzente setzten. Von Beginn an wurde nun Druck ausgeübt. Schöne, flüssige Aktionen führten zu mehreren hochkarätigen Chancen, doch der Puck wollte weiterhin nicht ins Tor. Stephen Werner, zweimal Daniel Woger und schlussendlich Kyle Beach, der erneut nur Aluminium traf, vergaben die längst überfällige Führung der Gastgeber. Daher blieb es auch nach 40 Minuten beim 0:0.
Ein offener Schlagabtausch prägte den Schlussabschnitt. Die Gäste spielten nun munter drauf los, agierten deutlich offensiver und kamen auch zu mehreren guten Szenen. Doch auch Sebastian Dahm blieb ebenso wie sein Gegenüber ohne Fehl und Tadel. In der 57. Minute nahm Ivo Jan, der Coach der 99ers, ein Timeout, doch auch die letzten Anweisungen brachten den Murstädtern nicht die entscheidende Idee. Ein 0:0 leuchtete nach 60 Minuten von der Anzeigetafel.
Die Nachspielzeit dominierten erneut die Gastgeber, blieben aber weiterhin vom Pech verfolgt. Ganze zweimal rettete die Stange, wieder war es jeweils Kyle Beach, der die Scheibe nicht unterbringen konnte. Somit ging diese außergewöhnliche Partie ins Penaltyschießen. Auch im Shootout gab es die mehrmalige Verlängerung. Schlussendlich sicherte Philipp Pinter mit seinem zweiten Treffer bei drei Versuchen den Heimsieg der Moser Medical Graz 99ers.
Graz99ers – Olimpija Ljubljana 1:0 SO (0-0,0-0,0-0,0-0,1-0)
Nachdem die Innsbrucker schon vor drei Tagen mit einem Heimsieg über Fehervar Selbstvertrauen getankt hatten, gelang auch in Ungarn ein Start nach Maß: Andreas Valdix schloss einen Konter in der zweiten Minute mit einem Schuss ins lange Eck erfolgreich ab. Nur wenige Sekunden später waren die Haie im Pech, als Patrick Mössmer nur die Stange traf. Genauer machte es Brance Orban auf der Gegenseite, der Flügelstürmer eroberte sich den Puck und vollendete selbst. In weiterer Folge vergaben David Schuller und Nick Ross die besten Chancen für die Gäste und dies sollte sich rächen: In doppelter Überzahl traf zunächst Gergö Nagy, gleich darauf nützte Istvan Bartalis das verbleibende Powerplay mit einer Einzelaktion zum 3:1-Drittelstand.
Im Mittelabschnitt gaben zunächst die Hausherren den Ton an, Daniel Koger verpasste die Drei-Tore-Führung aber knapp. In Unterzahl bewahrte zudem Andy Chiodo sein Team vor einem erneuten Gegentreffer und hielt die Tiroler in Schlagdistanz. Dies sollte sich nach 35 Minuten auch lohnen: In Überzahl fälschte Schuller einen Ulmer-Schuss von der blauen Linie entscheidend ab. Kurz vor der zweiten Pause hatte John Lammers sogar den Ausgleich am Schläger, der Innsbrucker Stürmer verfehlte aber sein Ziel.
Die Gäste investierten auch zu Beginn des dritten Drittels viel und nach acht Minuten trug die harte Arbeit Früchte, als Hunter Bishop alleine vor dem gegnerischen Gehäuse die Nerven behielt. Mit nur fünf Verteidigern wurde Fehervar gegen Ende der Begegnung müde und so kam der HCI der Führung nahe. Doch Hetenyi hielt das Unentschieden fest und so ging es in die Verlängerung. In dieser gaben dann wieder die Ungarn den Ton an, bei der größten Chance retteten die Tiroler mit vereinten Kräften auf der Linie. So musste das Penaltyschießen entscheiden, wo abermals Bishop zum vielumjubelten Helden auf Seiten der Innsbrucker wurde.
Fehervar AV19 – HC Innsbruck 3:4 SO (3-1,0-1,0-1,0-0,0-1)