CSKA wird erstmals seit Jahren nicht als das dominierende Team in die neue KHL Saison starten. Neben SKA gibt es mit Dynamo Moskau dabei einen neuen weiteren Anwärter aus Moskau.
CSKA Moskau gewann in den letzten sechs Jahren gleich fünf mal den Grunddurchgang und stand in dieser Zeit dreimal im Finale wobei CSKA 2019 auch den Gagarin Cup gewinnen konnte.
Bei der Armeemannschaft hat sich im Sommer aber mehr als nur viel getan. So verließen mit Goalie Ilya Sorokin sowie Mikhail Grigorenko und Kirill Kaprizov den Armeeklub in Richtung NHL. Zusätzlich wechselte Linden Vey zu SKA St.Petersburg. Damit gingen CSKA Moskau gleich drei der Top 5 Scorer verloren.
Auf Goalie Lars Johansson liegt nun wohl auch die Last der unbeschränkten Nummer 1 im CSKA Tor. Diese Rolle sollte der Schwede wohl ohne Probleme übernehmen können, bei einer Verletzung des 33-Jährigen würde im Back-Up Bereich aber nur Alexander Sharychenkov zu Verfügung stehen, der zuletzt bei Neftekhimik zu 27 Einsätzen kam.
Mit Brendan Leipsic konnte CSKA aber auch einen Kanadier aus der NHL nach Moskau lotsen. Mit Kirill Maximov wird ein 21-Jähriger Russe nach sieben Jahren in Nordamerika seine KHL Premiere geben. Mit Malik Alishlalov und Nikolay Goldobin werden noch zwei junge russische Spieler aus Nordamerika bei CSKA tätig sein. Doch die verlorene Klasse der Abgänge werden diese Spieler wohl nicht sofort Ersätzen können. Um die Vormachtstellung in der KHL zu behalten wird damit die Mannschaft von Trainer Igor Nikitin ab dem ersten Spiel der Saison erstmals seit Jahren richtig gefordert sein.
Mit Dynamo Moskau lauert dabei einer der beiden Stadtrivalen von CSKA. In den letzten beiden Jahren ging es bei Dynamo stehts aufwärts. Mit Vadim Shipachov und Dmitrij Jaskin, die zusammen die Scorerwertung des abgelaufenen Grunddurchgangs 2019-2020 gewinnen konnten und dabei zusammen 118 Punkte (48 Tore und 80 Assist) erzielen konnte, kann Dynamo weiter auf den gefährlichsten Sturm der Liga setzten. Zusätzlich kehrte Dmitri Kagarlitsky nach einer Saison bei SKA zu Dynamo mit und damit wird zugleich auch Vadim Shipachyov wieder gestärkt. Waren diese beiden doch die Top Duo der Saison 2018-2020. Mit den offensiv starken Verteidigern Juuso Hietanen und Michal Cajkovsky bleiben zwei weitere wichtige Spieler bei den Blau-Weißen. Trainer Vladimir Krikunov kann sich aber auch weiter auf das verlässliche Tormann Duo Alexander Yeryomenko und Ivan Bocharov verlassen. Damit gehört Dynamo nicht nur nach der Zielsetzung Gagarin Cup aus den eigenen Reihen zu einen der Favoriten der Saison 2020-2021.
Die Zielsetzung Gagarin Cup bleibt natürlich auch weiter bei SKA St.Petersburg bestehen. SKA geht aber auch ein gewisses Experiment ein. Übergab man doch den Head Coach Posten an Valeri Bragin. Dieser war in den letzten Jahren sehr erfolgreich mit dem russischen U20 Team doch den letzten Cheftrainer Posten einer Klubmannschaft übte der 64-Jährige zuletzt zum Saisonstart 2012 aus wo er bei CSKA Moskau Mitte Dezember aber gefeuert wurde. Mit Alexander Barabanov und Artyom Zub sowie Tormann Alexei Melnichuk gingen auch SKA drei Spieler an die NHL verloren und so blieb nach dem Wechsel von Jori Lehtera zu Spartak Moskau nur noch Vladimir Tkachyov und Andrei Kuzmenko zwei der fünf Topscorer in St.Petersburg. Dies sollen erfahrene Spieler wie Linden Vey, Emil Galimov und speziell in der Defensive Viktor Antipin ausgleichen. Das Bragin auf junge Spieler achtet zeigt auch das der 19-Jährige Yegor Spiridonov den Sprung in den SKA Kader geschafft hat. Zusätzlich schlug SKA vor dem Saisonstart nochmals zu und verpflichtete für die kommenden zwei Jahre den 24-Jährigen Vladislav Kamenev. Der Stürmer kehrt nach drei Jahren bei den Colorado Avalanche damit zurück in die KHL.
Lokomotiv Yaroslavl darf sich heuer aber auch wieder als Topteam bezeichnen. So gehören die Eisenbahner wohl zu den Gewinnern des niedrigen Salery Cap. So konnte im Tor zu Ilya Konovalov von Barys Eddie Pasquale gewonnen werden. Auch konnte man die Abgänge in der Defensive durch Atte Ohtamaa oder Alexei Marchenko gleichwertig wenn nicht so gar etwas stärker nach besetzten und in der Offensive gleichen Andre Petersson und der aus der NHL verliehene Yegor Korshov den Abgang von Stephane Da Costa aus.
Mit Spartak Moskau möchte auch der dritte Moskauer Klub eine gewisse Rolle spielen. So konnte Spartak wohl einen der gefährlichsten Sturmreihen der Liga bilden.
Mit dem Tschechen Lukas Radil kehrt ein Spieler aus der NHL zu Spartak zurück der den Klub bereits drei Jahre half. Zusätzlich konnte man den Finnen Jori Lehtera verpflichten.Die Mannschaft von Trainer Oleg Znarok kann sich in der Offensive aber auch auf Tore von Martin Barkos oder Sergei Shirokov freuen der Avangard verlassen musste.
In der Defensive können sich nach dem Abgang der beiden Schweden Tobias Viklund und Patrik Hersley sowie Ivan Vishnevsky und Ruslan Pedan erneut Löcher auftun. Dies soll mit Emil Djuse ein 26-jähriger Schwede ausgleichen. Dieser versuchte in der vergangenen Saison erfolglos den Sprung in die NHL. Olympiasieger und Gagarin Cup Sieger Andrei Zubarev hingegen wird der Defensive definitiv positiv unterstützen können. Im Tor wird weiter die Hauptlast auf Publikumsliebling Julius Hudacek fallen, der neben Nikita Bespalov nun auch Spartak Heimkehrer Alexander Trushkov zur Seite stehen haben wird.
Jokerit Helsinki kann heuer ebenfalls den Sprung in die Top-Plätze der West Conference schaffen. Mit dem Abgang von Mikko Lehtonen hat auch Jokerit einen NHL Abgang zu vermelden. Jokerit musste nach dem gleich sechs Defender den Klub verließen heuer an der Neugestaltung der Defensive arbeiten und auch die Back Up Position von Janis Kalnins musste nach dem Niemi dem Klub nicht mehr zu Verfügung stand gelöst werden. Mit Anders Lindbäck wurde ein Tormann gefunden der auch Druck auf den Letten ausüben kann. Mit Iiro Pakarinen konnte Jokerit nur einen Verteidiger mit KHL erfahrung verpflichten. Der Tscheche Jakub Krejcik wechselt nach 2013 wo er für Lev Praha und 2016 für Medvescak spielte zum dritten Mal in die KHL. Die Defensive wird aber wohl ausschlaggebend sein wie weit es für Jokerit nach oben gehen kann.
Die fünf Teams von Vityaz, Sochi, Severstal sowie Dinamo Riga und Dinamo Minsk werden sich hingegen speziell um die Playoff Platze matchen. Wird dies im Westen heuer wohl so spannend wie schon lange nicht mehr.
Vityaz dürfte wohl in die besten Karten im Playoff Kampf haben. Mit dem Schweden Mattias Tedenby und Justin Danforth bleibt Vityaz auch weiter auf der schiene keine ganz großen Legionäre ins Team zu holen. Damit lag man in den letzten beiden Jahren schon sehr gut, wie auch der Abgang von Miro Aaltonen zur Mitte der letzten Saison zu SKA bewies. Auch hat man am Trainersektor mit dem erfahrenen Head Coach aber KHL Neuling Mikhail Kravets etwas riskiert und wurde dafür belohnt. Heuer geht Kravets mit Vityaz in seine zweite KHL Saison und wird dabei die Mannschaft wohl weiter stabilisieren.
Eine ähnliche Ausgangsposition wie Vityaz findet auch Severstal vor.
Obwohl das Team aus Cherepovets seit zwei Jahren auf einen Playoff Platz wartet bleibt es im Team nach außen ruhig. Der 22-jährige Igor Geraskin wurde in seiner dritten Spielzeit für Severstal bereits der Topscorer des Teams und mit dem Tschechen Jindrich der auch für Znojmo in der EBEL tätig war holte Trainer Andrei Razin den slowakischen Topscorer der abgelaufenen Extraliga Saison.
Der HC Sochi musste sich nach dem Abgang von Nalimov, Shikin und Proskuryakov gleich um ein Tormann Trio umschauen. Diese Aufgabe soll nun Maxim Tretiak und Ivan Kulbakov sowie der Schwede Joel Lassinantti übernehmen. Für Tretiak ist dies die Chance sich als Stammgoalie zu etablieren, doch Lassinantti der 27-jährige Schwede war die letzten Jahren mit guten Werten die Nummer 1 beim schwedischen SHL Klub Lulea. Mit dem 19-Jährigen Sedov der aus der WHL zurück nach Russland kam und dem 19-Jährigen NHL Leihspieler der Flyers German Rubtsov hat Sochi in diesem Jahr zwei Talente im Kader die dem Team auch weiter helfen können, aber sich zugleich auch selbst weiter entwickeln.
Die beiden im letzten Jahr abgeschlagenen Teams Dinamo Riga und Dinamo Minsk konnten in diesem Sommer einiges ändern und so rücken beide den Playoff Platzen näher. Minsk kann trotz der politischen Situation auf die in der KHL bewerten Legionäre
oder Adam Almquist setzten. Zusätzlich bekamen die Bisons aus der NHL gleich vier junge Weißrussen und den US Amerikaner Ivan Lodnia leihweise zu Verfügung gestellt. Mit diesem Kader kann Head Coach Craig Woodcroft und Dinamo Minsk nach drei Jahren Pause wieder von den Playoffs träumen.
Dinamo Riga musste lange auf die fixe Finanzierung der KHL Teilnahme bangen. Mit Trainer und GM Peteris Skudra hat Dinamo einen Trainer dem es gelang in den letzten Wochen eine gute Mischung aus Russen und Legionären zusammen zustellen. Einer dieser Legionäre ist auch der Österreicher Konstantin Komarek der in seiner ersten Saison mit Dinamo Riga zumindest das Wort Playoffs in den Mund nehmen kann. Mehr über Dinamo Riga folgt in einer eigenen Vorschau.