Die NHL Global Series waren ein Erfolg

NHL Global Series 2022, Nashville Predators, ©Roman Badertscher
Nach zwei Jahren Corona Pause kehrte die NHL in der letzten Woche nach Europa zurück. Dabei zeigte sich, dass die Spiele sowohl bei Spielern als auch Fans gut ankamen.

Das Format der NHL Global Series ist nichts neues. Bereits von 2017 bis 2019 wurden NHL-Spiele erfolgreich auf europäischem Eis ausgetragen. Nachdem die Spiele 2020 wegen einer verkürzten Corona-Saison abgesagt werden musste, kehrte die NHL in diesem Jahr nach Europa zurück. Dass diese Spiele in Europa beliebt sind, zeigte sich bei den Zuschauerzahlen. So kamen trotz stolzen Preisen 16’648 resp. 17’023 Fans zu den beiden Spielen in der Prager O2 Arena.

Dass die Spiele derart beliebt sind, liegt bestimmt daran, dass US Sports bei uns im Moment wieder einen großen Boom erleben. Dies zeigen beispielsweise auch die Gastspiele der NFL in London und München. Es zeigt sich, dass die Vermarktungsindustrie der NHL sehr gut funktioniert. Dazu gehört beispielsweise, dass man bei San Jose dem Prager Tomas Hertl ein Heimspiel ermöglichte. Folgerichtig, waren viele der Fans auf Seiten der Sharks.

Ebenfalls bewies die NHL, dass ihre Show auch in Europa funktioniert. Dies begann bereits mit dem ersten Bully, welches von Stars wie Petr Cech und Jaromir Jagr durchgeführt wurde. Einzig bei der Fankultur zeigten sich an den beiden Abenden gewisse Unterschiede. So ließ sich das Publikum in Prag nur selten diktieren, wann es «loud» werden sollte.

War es aus Sicht des Marketings eine gute Sache Spiele in Prag auszurichten, konnten auch die Spieler dem Event viel Positives abgewinnen. «Viele meiner Familienmitglieder haben mich noch nie in der NHL spielen sehen. Der Trip nach Europa war deshalb sehr speziell für mich», brachte es Kevin Lankkinen von den Predators auf den Punkt. Er sprach damit für viele europäische Spieler, die in Prag auf einen ungewohnten familiären Rückhalt zurückgreifen konnten.

NHL Global Series 2022, Roman Josi und Schweizer Bundesrat Guy Parmelin, ©Roman Badertscher

Zu diesen Spielern gehörte auch Roman Josi. Dieser hatte mit dem Testspiel gegen seinen SC Bern ebenfalls ein Heimspiel. War in der Schweiz ein grosser Familienanhang anwesend, waren es in Prag immerhin acht Leute. Auch das dürfte dazu geführt haben, das Josi am Ende der Woche überzeugt war, dass dies ein riesen Erlebnis war, dass er nie vergessen werde.

Aus Sicht des Clubs ist zudem zu betonen, dass eine Reise nach Europa so früh in der Saison eine gute Teambildungsmaßnahme ist. «Auf dieser Tour waren wir praktisch 24/7 zusammen. Das gab neuen Spielern wie mir die Gelegenheit die neuen Teamkollegen etwas besser kennenzulernen», erkannte Nino Niederreiter. Der Stürmer der Predators betonte, dass er auf dem langen Flug nach Europa viele gute Gespräche führen konnte. «Immer wieder sind die Teamkollegen zu mir gekommen und haben mich Dinge über Europa gefragt», erklärte der Schweizer.

Insgesamt waren die NHL-Spiele in Prag also ein Gewinn für Spieler und Fans zu sein. Werden die Spiele zwischen der Colorado Avalanche und den Columbus Blue Jackets Anfang November in Tampere einen ähnlich Erfolg aufweisen, ist davon auszugehen, dass die NHL auch nächstes Jahr in Europa gastieren wird.