Fehervar AV19 gewinnt in der Pick Up Runde bei den Vienna Capitals gleich mit 6:1 und die Foxes aus Bozen feiern in Salzburg einen 4:0 Sieg.
Zum Top-Spiel der ICE-Sonntagsrunde hatte sich bei den Red Bulls Mario Huber wieder fit zurückgemeldet. Taylor Chorney, Paul Huber und Jack Skille fehlten rekonvaleszent. Beide Mannschaften begannen konzentriert und ließen anfangs kaum gute Möglichkeiten zu. Mit der Zeit wurden die Torannäherungen bei viel Laufarbeit besser, aber auch bei jeweils einem Powerplay auf beiden Seiten ließen die echten Torchancen noch auf sich warten. Die meisten Angriffe verliefen sich in intensiven Zweikämpfen oder es war einfach zu wenig Platz vor dem Tor. Florian Baltram konnte einmal relativ frei aus dem rechten Bullykreis schießen (14.), Austin Ortega probierte es vorm Tor aus der Drehung (17.), konnte Bozens Schlussmann Leland Irving aber nicht überraschen. Salzburgs Torhüter Jean-Philippe Lamoureux, der vor dem Spiel für 500 absolvierte Spiele in der ICE Hockey League (bzw. vorher Erste Bank Eishockey Liga) geehrt wurde – Thomas Raffl freute sich zugleich über die Ehrung für 750 Ligaspiele (!) – bekam am Ende auch mehr zu tun, behielt bei einigen unübersichtlichen Situationen vor seinem Gehäuse aber die Ruhe. Torlos ging es das erste Mal in die Kabinen.
Das zähe Ringen um jeden Zentimeter Eis wurde im zweiten Durchgang fortgesetzt, wobei das gesamte Spiel jetzt noch intensiver und mit mehr Körpereinsatz geführt wurde. In der 27. Minute hatte wieder Austin Ortega die Möglichkeit im Slot aus vollem Lauf, schoss aber zu zentral. Nach viel Hin und Her gingen die Gäste in der 31. Minute in Führung, Domenic Alberga beförderte dabei den Puck nach Rebound aus der Luft direkt ins Tor. Die Red Bulls schossen im weiterhin sehr ausgeglichenen Spiel viel aus der Distanz, hatten aber bei etlichen gut angetragenen Schüssen kein Glück gegen die dicht gestaffelt stehende Bozener Abwehr. Kurz vor der zweiten Pause aber schlug Bozens Dustin Gazley zweimal zu – 39. Minute im Powerplay und 40. nach kurzem Alleingang – und sorgte nach zwei Dritteln für klare Fronten.
Nur drei Minuten nach Wiederbeginn trafen die Gäste erneut mit Stefano Giliati, die Scheibe prallte dabei unglücklich vom Salzburger Goalie ins Tor. Auch angesichts des hohen Rückstandes probierten die Red Bulls weiterhin, den Spielstand zu verkürzen und versuchten es über Kampf, kamen aber kaum zu zwingenden Chancen, während die Gäste brandgefährlich blieben. Auch ein Salzburger Angriff 3 auf 1 (52.) brachte nicht den gewünschten Torerfolg, Leland Irving hielt seinen Kasten bis zum Schluss sauber. Am Ende blieb es beim 0:4-Endstand, den die Red Bulls trotz aller Bemühungen nicht mehr korrigieren konnten. Es war die erste Niederlage nach zuletzt 3 Pick Round-Siegen in Folge.
In Wien dauert es ein wenig, bis sich beide Teams zwingende Chancen herausspielen. Akos Mihaly und Janos Hari klopfen nach knapp drei Minuten jeweils an das Tor von Wiens Goalie Sebastian Wraneschitz an (3. Min.). Kurz darauf flitzt die Scheibe, nach einem energischen Antritt von Csanad Erdely, knapp am langen Eck vorbei (4. Min.). Die Gäste aus Ungarn brennen nach der 3:11-Niederlage vor 10 Tagen in Szekesfehervar auf Revanche und präsentieren sich dementsprechend giftig. Wraneschitz ist bei zwei Chancen von Timothy Campbell, der es beide Male aus der Distanz probiert, auf dem Posten (5. Min.). Die spusu Vienna Capitals gelangt im Powerplay erstmals gefährlich vor das Tor von Fehervar. Nach Pass von Rafael Rotter scheitert Alex Wall an FehervarGoalie Daniel Kornakker (7. Min.). Das Team von Head-Coach Dave Cameron kommt immer besser ins Spiel. Ali Wukovits schließt eine schöne Kombination aus zentraler Position mit einem Schuss über das Tor ab (11. Min.). Die Referees schicken Wukovits wenig später aufgrund einer Undiszipliniertheit mit einer Spieldauerdisziplinar-Strafe unter die Dusche. Captain Mario Fischer erhält ebenfalls eine 10-minütige Disziplinarstrafe. In weiterer Folge kann sich Wraneschitz in Unterzahl bei einer Möglichkeit von Erdely aus kurzer Distanz auszeichnen (13.). Kurz darauf ist der 18-Jährige bei einem Schuss von Hari aus dem hohen Slot allerding chancenlos (0:1, 13. Min., PP1). In der Schlussphase des ersten Drittels haben die spusu Vienna Capitals gute Gelegenheiten auf den Ausgleich. Die beste findet Grant Besse im Powerplay vor. Der US-Stürmer lässt mit einem One-Timer vom rechten Bullykreis die rechte Stange wackeln (19. Min.).
Wien findet gleich zum Start des Mittelabschnitts durch Loney, der allein vor Kornakker auftaucht, eine weitere Chance zum Ausgleich vor (21. Min.). Eine erneute Unterzahl bringt allerdings den zweiten Gegentreffer. Während Patrik Kittinger seine 2-Minuten-Strafe wegen Stockschlags absitzt, erhöht Alex Petan, der aus dem eigenen Drittel auf die Reise geschickt wird, auf 2:0 für Hydro Fehervar AV19 (24. Min., PP1). Wall taucht kurz darauf gefährlich vor AVSGoalie Kornakker gefährlich auf, wird aber beim Abschluss noch entscheidend gestört (26. Min.). Im Powerplay drängen die Caps auf den Anschlusstreffer, müssen allerdings nach einem schnellen Konter der Ungarn das dritte Gegentor durch Erdely hinnehmen (27., Min., SH1). Doch die spusu Vienna Capitals stecken auch diesen Rückschlag weg und versuchen weiterhin ihr Spiel durchzuziehen. Niki Hartl scheitert in den Schlusssekunden eines Powerplays, nach einer sehenswerten Drehung im Slot, aus kurzer Distanz an Kornakker (30. Min.). Hydro Fehervar zeigt sich hingegen weiterhin im Powerplay extrem kaltschnäuzig. Hari baut mit zwei Überzahl-Treffern – beim 4:0 mit einem platzierten Schuss vom linken Bullykreis unter die Querlatte (34. Min., PP1), und beim 5:0 aus exakt ähnlicher Position (36. Min., PP1) – den Vorsprung weiter aus. Für Goalie-Youngster Wraneschitz ist der Arbeitstag damit beendet. Statt ihm hütet fortan Bernhard Starkbaum das Tor der Wiener.
Der Routinier zeichnet sich zu Beginn des Schlussdrittels im Eins-gegen-Eins mit Istvan Bartalis aus (42. Min.). Die spusu Vienna Capitals meistern in der Folge eine weitere Unterzahl und können in Minute 48 endlich anschreiben. Sascha Bauer schlenzt den Puck aus dem Slot zum 1:5 in die Maschen (48. Min.). Die Cameron-Cracks kämpfen weiterhin um jede Scheibe und erhöhen den Druck. Kornakker wehrt einen Schuss von Rotter mit den Pads zur Seite ab (49. Min.). Doch erneute Undiszipliniertheiten sorgen für eine zweiminütige, doppelte Wiener Unterzahl. Nachdem Starkbaum zwei Mal im Duell mit Toni Kahkonen die Oberhand behält, muss der 35-Jährige eineinhalb Minuten vor der Schlusssirene doch noch hinter sich greifen. Bence Szabo fixiert mit einem Schuss vom linken Bullykreis die 1:6-Niederlage der Caps (59. Min.). Die spusu Vienna Capitals gehen somit erstmals in der Pick-Round, nach vier Spielen, in denen sie jeweils punkten konnten, mit leeren Händen vom Eis. In der Tabelle fällt das Team von Head-Coach Dave Cameron auf Rang fünf zurück. Der Rückstand auf den Zweiten EC-KAC beträgt allerdings nur zwei Punkte.