99ers bauen Führung aus

Mit dem 4:2 Sieg in Bozen gewinnen die Graz 99ers erstmals gegen den EBEL Champion. Da Wien in Salzburg mit 3:2 im Shootout gewann bauen die Grazer die Führung aus. Der KAC siegt erstmals gegen AV19.

Die Foxes waren in den ersten sieben Minuten komplett von der Rolle, unkonzentriert und in der Defensive äußerst anfällig. Nach nur 44 Sekunden zeigten die Gäste eine Puckstafette von Garbowsky über Hamilton zum freistehenden Grafenthin, der keine Mühe hatte die Scheibe im Bozner Kasten unterzubringen. Einzig ein sofort warmgeschossener Irving verhinderte in weiterer Folge eine höhere Führung der Steirer. Seitens der Foxes kam keine Reaktion, auch nicht im Powerplay, im Gegenteil, die Gäste tauchten fast im Minutentakt vor dem Bozner Kasten auf. Erst nach acht Minuten gab die Heimmannschaft das erste Lebenszeichen durch einen Onetimer von der blauen Linie durch Glira. Beim zweiten Powerplay für Bozen fuhr Moderer im Konter alleine auf Irving zu, scheiterte aber am Bozner Schlussmann. Nach elf Minuten hatte Bernard nach schönem Zuspiel von Frigo alleine vor Rahm den Ausgleich auf dem Schläger, war aber zu unentschlossen. Der HCB-Kapitän rehabilitierte sich aber drei Minuten später, als er eine fliegende Aktion zwischen Glira und Miceli millimetergenau in die hohe Ecke abschloss. Das Drittel endete mit einem Fight zwischen Moderer und Blunden, aus dem letzterer als Sieger hervorging, beide konnten sich für mehrere Minuten auf der Strafbank abkühlen.
Die Foxes begannen das zweite Drittel in Überzahl und dort hatte Insam die Riesenchance auf den Führungstreffer, vergab aber vor Rahm. Eine Unachtsamkeit von Campbell nach drei Minuten ermöglichte Caito einen Alleingang, Irving blieb Sieger, auf der Gegenseite konnte Crescenzi nach Doppelpass mit Brace die Scheibe nicht im Grazer Kasten unterbringen. Nach mehreren Bankstrafen auf beiden Seiten beruhigten sich die erhitzten Gemüter wieder etwas und es wurde wieder Hockey gespielt. Nachdem sich Petan bis zu Rahm durchgedribbelt hatte, verlor Campbell die Scheibe vor seinem eigenen Goalie, Irving blieb auch diesmal Sieger gegen Moderer. Sechs Minuten vor der zweiten Pause gelang den Hausherren der Führungstreffer: verantwortlich war Bozens Topscorer Mike Blunden, der nach einem längeren Gestocher vor Rahm den Rebound auf Schuss von Nordlund im Grazer Kasten versenkte. Bozen versuchte sofort, zuerst mit Carozza und anschließend mit Nordlund, nachzusetzen, Rahm behielt die Oberhand. Es fehlten noch knapp zwei Minuten bis zur Sirene, als Garbowsky einen herrlichen Lochpass in den Lauf von Hamilton spielte, dieser ließ Irving keine Abwehrmöglichkeit.
Eine Zweiminutenstrafe gegen Miceli aus dem vorherigen Abschnitt läutete den Auswärtssieg ein: Caito überwand Irving zum dritten Mal an diesem Abend. Nach einer weiteren Großtat von Irving auf Garbowsky hatte Frigo den Ausgleich auf dem Schläger, er schlug vor Rahm einen Haken zu viel, auch Catenacci hatte mit einem Solo keinen Erfolg. Bozen war zu ideenlos und fand auch bei einem Powerplay kein Rezept, wieder an die Gäste heranzukommen. Fünf Minuten vor Spielende erteilte Graz den Foxes eine Powerplay-Lehrminute: die Scheibe kam ohne Unterbrechung von Johansson über Yellow Horn zu King, der mit einem Heber Irving überlistete. Ein wahrlich schön herausgespielter Treffer. Die vermeintliche Aufholjagd vermasselte sich der HCB durch eine weitere Bankstrafe und auch mit dem sechsten Feldspieler stellte sich kein Erfolg ein.

Bei den Salzburgern ließ Coach Poss Hughes und Gazley aufgrund der Leistungen im letzten Spiel gegen den KAC auf der Tribüne Platz nehmen. Nach einem verhaltenen Start von beiden Seiten kam Mario Huber in der neunten Minute erstmals gefährlich vor das gegnerische Tor. Im direkten Gegenzug verfehlte Tessier das halbleere Tor. Nur eine Minute später gingen die Capitals mit ihrer zweiten Chance in Führung. Bei einem Distanzschuss von Andreas Nödl war Goalie Michalek die Sicht verstellt. Nach einer guten Chance von Schneider wachten die Red Bulls plötzlich auf und wurden deutlich aggressiver. Dafür wurden sie prompt mit dem Ausgleich durch Brent Regner belohnt. Vor der ersten Pause konnte sich JP Lamoureux noch zweimal in Unterzahl gegen Harris und Raffl auszeichnen.
Auch im Mittelabschnitt präsentierten sich die Gäste als Meister der Effizienz. Dominique Heinrich legte dem Gegner mit einem katastrophalen Pass den Puck ideal auf und Peter Schneider bedankte sich mit einem sehenswerten Onetimer ins kurze Kreuzeck (23.). In der Folge neutralisierten sich beide Defensiven weitgehend, wodurch gute Chancen Mangelware waren. Dann musste Nissner das zweite Mal an diesem Abend in die Kühlbox. Im Powerplay bediente Herburger Kapitän Matthias Trattnig ideal und dieser traf aus vollem Lauf zum 2:2 Ausgleich. Kurios dabei: Trattnig kam mit einem neuen Schläger direkt von der Bank, nachdem sein Spielgerät zuvor bei einem Schuss zu Bruch ging.
Auch nach der zweiten Pause blieb das Tempo hoch und beide Teams kämpften auf Augenhöhe um jeden Zentimeter am Eis. Ein leichtes Chancenplus hatten dabei die Capitals, die durch Nissner, Nödl und Wall die erneute Führung am Schläger hatten. Sechs Minuten vor dem Ende hatte Alex Rauchenwald die große Chance für die Hausherren, doch er versuchte einen Pass anstatt aus guter Position selbst zu schießen. 37 Sekunden vor dem Ende rettete abermals Lamoureux gegen Raffl und so ging es zum vierten Mal in Folge zwischen diesen beiden Mannschaften in die Overtime. Dort vergab Mullen völlig frei vor Michalek. Im Penaltyschießen traf Peter Schneider für Wien während alle drei Salzburger mit ihren Abschlüssen scheiterten.

In einer schwungvollen Anfangsphase in Szekesfehervar legten die Gäste aus Klagenfurt beinahe einen Blitzstart hin. Bereits in der zweiten Spielminute streifte ein Schuss von Mitch Wahl die Stange. Jedoch hatten auch die Hausherren einige nennenswerte Möglichkeiten. So stocherte Andrew Sarauer den Puck nur Zentimeter am Klagenfurter Tor vorbei. Nach acht Minuten schlugen die Gäste dann erstmals zu, Andrew Kozek verwertete einen Schuss von Robin Gartner per Rebound. Die Klagenfurter nahmen diesen Schwung mit und drängten sofort auf den zweiten Treffer. Jedoch gelang es den Rotjacken nicht mehr, diese Überlegenheit im ersten Drittel in Tore umzumünzen.
In einem hart umkämpften zweiten Drittel gelang es weder Fehervar noch dem KAC einen Vorteil aus ihren Überzahlspielen zu ziehen, beide musste jeweils drei Zwei-Minuten-Strafen überstehen. Die Defensiv-Formationen ließen standen gut und ließen keinen Gegentreffer zu.
Im Schlussdrittel mussten die Klagenfurter in der 45. Spielminute abermals in Unterzahl agieren. Eine Sekunde vor Ablauf der Strafe gelang den Ungarn der Ausgleich zum 1:1. Nach vergebener Chance von Janos Hari machte es Ty Wishart mit einem Schuss von der blauen Linie besser. Jedoch ließen sich die Klagenfurter von dem Gegentreffer nicht beeindrucken und setzten ihr Offensivspiel konsequent fort. Stefan Geier (53‘) vollendete einen Konter nach Vorarbeit von Nick Petersen zur 2:1-Führung. Bereits eine Minute später nutzten die Kärntner das Momentum und erhöhten auf 3:1, nach Pass von Thomas Hundertpfund traf Mitch Wahl. In der Schlussphase versuchte Fehervar die drohende Heimniederlage noch abzuwenden und nahm Torhüter MacMillan Carruth vom Eis. Johannes Bischofberger gelang 20 Sekunden vor dem Ende der Treffer zum 4:1 per Empty-Net-Tor. Die Klagenfurter feierten dank einer starken Leistung bei Angstgegner Fehervar einen 4:1-Sieg und sind somit seit fünf Spielen ungeschlagen.