Miroslav Satan als neuer GM des slowakischen Eishockeyverbandes bestätigt

Miroslav Satan
©Puckfans.at/Andreas Robanser

Nach den Turbulenzen im slowakischen Eishockeyverband wurde die slowakische Eishockey Legende Miroslav Satan wurde als neuer starker Mann vorgestellt. Mit dieser Personalentscheidung werden die Weichen neu gestellt.

BRATISLAVA – Seit dem Ende der Weltmeisterschaft  ging es im slowakischen Eishockey-Verband richtig turbulenten zu. Mit der Bestellung von Ex-NHL Star und Weltmeister Miroslav Satan als neuen General Manager haben sämtliche Spekulationen ein Ende.  Am Donnerstag Abend unterzeichnete die slowaksiche Eishockey-Legende einen Vertrag für ein Jahr und tritt offiziell am Samstag, 1. Juli seine neue Position an.

Die Entscheidung, ob Miroslav Šatan das Angebot des slowakischen Verbandes annimmt, war nicht sehr leicht. „Das Schwierigste war die Entscheidung, mit meiner Familie zurück in die Slowakei zu gehen, die mich aber bei dieser Entscheidung unterstützt hat. Die ersten zwei Wochen werden jetzt sehr intensiv sein, da wir in der Situation sind, qualifizierte Trainer für die Nachwuchsarbeit zu suchen und zu positionieren“, verriet Miroslav Satan.

Seine erste Aufgabe und das Ziel in den kommenden Tagen ist die Umsetzung der zu besetzenden Trainerposten bei den Nachwuchsmannschaften, erst dann kommt das A-Team an die Reihe. „In diesem Fall werde ich auch mehr Augenmerk im Ausland haben. Es gibt sehr gute Kandidaten, es ist also alles und für jeden offen„, sagte Satan. Die ersten Namen werden in den nächsten Wochen nach erfolgreichen Verhandlungen bekannt gegeben.

„Ich weiß, dass die jetzige Situation im slowakischen Eishockey nicht zufriedenstellend ist, Lösungen und neue Ansätze braucht. Wir werden ein neues Konzept für die Spielerauswahl für die Nationalmannschaften vorlegen und umsetzen. Zusätzlich wollen wir ein Team sein, dass potentielle junge Spieler für das  A-Team auswählt und an dieses heranführt. Wir möchten viele ehemaligen Spieler als Coaches oder Scouts installieren, einige davon haben auch kurze Coaching-Erfahrung. Wir sind der Ansicht, das ehemalige Hockey-Spieler in der Lage sind, beiden Perspektiven zu kombinieren.“ sagte Miroslav Šatan, und meint weiter:  „Wir sind immer für neue Vorschläge offen. Es ist ein Weg für das gesamte slowakische Eishockey. Sehr wichtigist auch, dass es eine gute Zusammenarbeit aller Beteiligten gibt, auch wenn manchmal Meinungsverschiedenheiten und Auffassungsunterschiede vorhanden sind.“

„In der jetzigen Situation wird Miroslav Satan als GM oft als der Retter gesehen“, winkt der Präsident des slowakischen Eishockey-Verbandes (SZĽH), Martin Kohút, ab, weist im selben Atemzug darauf hin, dass es nicht so ist. „In einer Situation zu kommen, in der es eine Menge Leute gibt, die alles besser machen wollen. Ich hatte eine ähnliche Situation als Spieler in den späten neunziger Jahren. Änderungen sind allerdings notwendig. Wir werden vielleicht nicht sofrt eine Medaille oder einen bedeutenden Erfolg im nächsten Jahr haben, das wird von den Spielern und auch vom Coach abhängig sein. Ich glaube aber, dass es möglich ist, innerhalb von ein- bis zwei Jahren, Änderungen am System vorzunehmen, und in der Zukunft slowakisches Hockey helfen wird“,  sagte Miroslav Šatan.

Der Zustand, in dem sich das slowakische Hockey nach der Weltmeisterschaft in Köln Befand, ist mit Deutschlands Team zu vergleichen, das einst in der selben Situation gewesen ist. Es war  ein radikaler Schnitt unbedingt notwendig und dieser hat sich als richtig herausgestellt.

„Ich glaube, dass ebenfalls ein Schnitt gemacht werden muss, weniger aus Emotionen heraus, aber wenn wir uns bewegen wollen, müssen wir etwas tun um die Zusammenarbeit intensivieren. Das beginnt schon bei Clubs welche verstärkt mit den Nachwuchs arbeiten sollen und talentierte Spieler zielgerecht auszubilden. Dass dies die Zukunft sein wird, wird sich bewahrheiten„, sagte Satan.

Miroslav Satan war einer der erfolgreichsten slowakischen Eishockeyspieler. Seine Erfolge lesen sich wie das „Who is Who“ im Eishockeysport. Er wurde 1993 als slowakischer Meister mit Dukla trencin von den Edmonton Oilers in der 5. Runde gedraftet. Nach einen durchwachsenen Jahr absolvierte er zwei Saisonen bei den Oilers, wechselte danach zu den Buffalo Sabres. Die Saison 1999-2000 bescherte in die erste Einberufung in das NHL-All-Star Team, wurde bei der WM 2000 Vize-Weltmeister mit der Slowakei, dazu als Spieler mit den meisten Toren und meisten Punkten geehrt. 2002 wurde er mit der Slowakei Weltmeister um ein Jahr später, neben der neuerlichen Einberufung ins NHL-All-Star-Team, die Bronze-Medaille zu holen. Die Lock-Out Saison 2004-05 spielte er bei Slovan Bratislava und wurde Extraliga Champion. Nach drei Saisonen beid en New York Islanders verschlug es ihn 2008-09 zu den Pittsburg Penguins und holte promt den Stanley-Cup. Nach einem kurzen Gastspiel bei den Boston Bruins ging es wieder zurück in die Heimat zu Slovan Bratislava, nahm ein Jahr später ein Angenot von Dynamo Moskau an. 2011-12 ging es zurück zu Slovan und wurde sofort Extraliga Champion, dabei schoss Satan in Spiel sieben in Kosice das entscheidende Tor zum Titelgewinn. Zusätzlich holte Satan bei der Weltmeisterschaft Silber. Es folgte 2013-14 die Einberufung ins KHL-All-Star-Team. In der darauffolgenden Saison konnte sich Satan nach einem Check von Zdeno Chara nie mehr so richtig erholen und beendete daraufhin seine lange und erfolgreiche Karriere.