WJC – Ein Spiel der Torhüter

IIHF World Juniors 2024 CAN – SWE
Matthew Poitras #15, Noah Östlund #12
Arena Frolundaborg, © Puckfans.at / Andreas Robanser
Die Schweden und die Kanadier lieferten sich ein ausgezeichnetes Spiel. Am Ende setzte sich Schweden mit 2:0 durch.

Das heutige Abendspiel in Göteborg fand vor einer würdigen Kulisse statt. Mit 11512 Zuschauern war das Spiel ausverkauft. Das Spiel selbst liess nichts zu wünschen übrig. Nicht nur war die Stimmung ausgezeichnet. Auch das Spiel selbst bot einiges an Spektakel. Unter den Augen von Henrik Lundqvist boten die beiden Torhüter ein perfektes Spiel.
Vor dem heutigen Spiel wurde in Göteborg Henrik Lundqvist in die schwedische „Hockey Hall of Fame“ aufgenommen. Als Torhüter vertrat er die Fraben seines Landes auf U20-Niveau an zwei Weltmeisterschaften. Dabei wiess noch nichts auf seine grosse Karriere, die er haben sollte, hin. Erst nach einem herausragenden Jahr mit Frölunda gelang ihm 2004/05 der Sprung in die NHL. Er blickte nie mehr zurück. Der einzige Wehrmutstropfe dürfte das Verpassen des Tripple Goldclubs sein.

IIHF World Juniors 2024 CAN – SWE
Liam Öhgren #20, Matthew Savoie #26, Hugo Hävelid #35
© Puckfans.at / Andreas Robanser

Steigen wir direkt in das Spiel ein, nachdem wir ein wenig in der Vergangenheit weilten. Was „King“ Lundqvist zu sehen bekam, hinterliess ihn oft sprachlos. Beide Torhüter zeigten eine grosse Partie. Immer wieder waren sie gefordert und hielten ihr Tor im ersten Drittel vor Gegentreffern rein. Angefangen in der 6. Minute, als Macklin Celebrini alleine vor Torhüter Hugo Havelid auftauchte. Der Kanadier schoss jedoch neben dem Tor vorbei. Er musste noch etwas an seinem Visier schrauben.

Das Spiel wogte hin und her. Keines der Teams liess sich zu grossen Fehlern verleiten. Konzentriert und fokussiert spielten sie sowohl in der Verteidigung wie auch im Angriff. Es verging weitere 7 Minute, bevor Kanada durch Carson Rehkopf zu einer grossen Chance kam. Diesmal musste Torhüter Havelid eingreifen. Liess sich indes nicht bezwingen.

IIHF World Juniors 2024 CAN – SWE
Matthew Poitras #15, Theo Lindstein #9, Tom Willander #24, Felix Unger Sörum #16, David Edstrom #15
, © Puckfans.at / Andreas Robanser

In der 15. Minute musste der Kanadier Minten Fraser für vier Minuten auf die Strafbank. Sein hoher Stock traf seinen Gegenspieler an der Lippe und führte zu einem leichten Cut an dieser. Schweden drückte, liess aber gefährliche Konter zu. Kanada spielte indes clever und liess, wenn sie die Scheibe nicht auf das Tor brachten, diese laufen oder spielten sie zurück. Dennoch kamen die Schweden zu zwei ausgezeichneten Chancen. Liam Ohgren scheiterte alleine vor dem kanadischen Torhüter Matis Rousseau. Dieser verschob so schnell zwischen den beiden Pfosten, dass Ohgren seine beiden Abschlüsse abgewehrt sah.

Kaum begann das zweite Drittel, konnten die Schweden von einem Fehler der Kanadier in der Verteidigung profitieren. Tom Willander traf zur 1:0 Führung für den Gastgeber der diesjährigen Weltmeisterschaft. Rousseau konnte die Scheibe erst im letzten Augenblicksehen, da ihm sein eigener Verteidiger Noah Warren die Sicht genommen hatte.

IIHF World Juniors 2024 CAN – SWE
Mattias Hävelid #5, Mathis Rousseau #30
, © Puckfans.at / Andreas Robanser

Die Schweden waren nun durch diesen Treffer voller Energie. In der Folge mussten die Kanadier sich vermehrt auf ihren starken Torhüter Rousseau verlassen. In der 29. Minute musste dieser gleich drei Schüsse hintereinander halten. Die Kanadier brachten in dieser Situation nicht aus der eigenen Zone und konnten nur mit Glück das 2:0 verhindern. Zwei Minuten später konnten die Schweden dieses Missgeschick vergessen machen. Noah Ostlund schoss das Tre Kronor Team mit zwei längen in Führung. Würden die Kanadier auf diesen Rückstand reagieren können?

Die Kanadier reagierten. Nach einem schwachen Zuspiel an der offensiven Linie der Schweden zog Matthew Savoie alleine auf Torhüter Havelid los. Der Kanadier stolperte indes beim Abschluss über den eigenen Stock und verpasste so den Anschlusstreffer. Kanada kam wieder besser ins Spiel. Jedoch ging es mit dem 2:0 für Schweden in die zweite Pause. Der Grund dazu, wir könnte es anders sein, der schwedische Schlussmann.

In der 5. Minute des zweiten Drittels musste Connor Geekie wegen eines Checks gegen den Kopf für zwei Minuten auf die Strafbank. Erneut war Rousseau gefordert. Doch der Schlussmann der Kanadier hielt seinen Kasten rein. Keine Minute später war die erste Strafe gegen Schweden fällig. Wie sein Gegenüber musste sich Havelid bewähren. Die Kanadier spielten indes das Powerplay zu kompliziert und kamen nur zu einer einzigen guten Chance. So blieb es weiterhin bei der 2:0 Führung für den Gastgeber.

IIHF World Juniors 2024 CAN – SWE
David Edstrom #15, Macklin Celebrini #17
, © Puckfans.at / Andreas Robanser

In der 53. Minute musste Owen Beck einen Check von hinten einstecken. Die beiden Schiedsrichter, Tobias Bjork (SWE) und Mark Pearce (CAN),   liessen sich lange Zeit um das Verdikt auszusprechen. Dies überraschte alle. Keine Strafe. Die Begründung der Schiedsrichter war, dass sich der Kanadier ebenfalls abdrehte und der Check auf die Schulter und nicht gegen den Kopf erfolgte. Dies haben die Unparteiischen so ebenfalls dem Kanadischen Trainer Alan Letang mitgeteilt.

Bereits eine Minute später konnten dann die Kanadier im Powerplay agieren. Die Chance zum Anschlusstreffer liessen sie jedoch ungenutzt verstreichen. Nun begann die Zeit gegen Kanada zu laufen und die Fehler begannen sich zu häufen. Rousseau wollte sich durch einen sechsten Spieler ersetzen lassen. Doch sein Teamkollege kam zu früh auf das Eis. Diese Strafe kam knapp zwei Minuten vor Ende des letzten Drittels. So nahmen sich die Kanadier selbst aus dem Spiel.

GOTHENBURG, SWEDEN, 29.Dec. 2023 – World Juniors, CAN vs. SWE. Image shows Mattias HÄVELID #5 (Sweden) & Macklin CELEBRINI #17 (Canada). Photo: Werner Krainbucher

Die erste Niederlage nach acht Spielen an den U20-Weltmeisterschaften in Serie gegen Schweden war für Kanada Tatsache. Dass dabei die beiden Torhüter unter den Augen von König Lundqvist eine starke Leistung zeigten, mag für die Kanadier nur eine Randnotiz sein.
Morgen können die beiden Teams einen freien Tag einziehen, bevor es am letzten Tag des Jahres für Kanada am Abend gegen Deutschland und für Schweden am Nachmittag gegen Finnland weiter geht.

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