Das österreichische U20 Team muss sich bei der Weltmeisterschaft in Bremerhaven nach der gestrigen Niederlage gegen Kasachstan auch Aufsteiger Frankreich geschlagen geben.
Am vierten Spieltag traf das ÖEHV-Team auf den starken Aufsteiger Frankreich. Doch Frankreich zeigte sich nicht nur in den Anfangsminuten unerwartet stark, wie in den bisherigen Spielen schon zu sehen war.
Im Startabschnitt gingen beide Team ein hohes Tempo, das Spiel wogte hin und her mit Chancen aber vor allem auch Strafen auf beiden Seiten. Richtige Torchancen blieben allerdings Mangelware, doch der quirlige Gitterträger in Diensten der Franzosen, deren Nr. 13 Alexandre Texier, nutzte einen von vier Torschüssen und konnte in Überzahl Jakob Holzer im ÖEHV Tor überwinden (14. Min.). Und Frankreich blieb dran, macht dem Team um Lukas Haudum das Leben schwer, unterbrach und unterband jegliche Angriffsbemühungen.
So ging es auch im mittleren Abschnitt weiter, keine Spur von Einbruch beim Aufsteiger. Und wieder schwächte man sich durch Strafzeiten, während Österreich auf der anderen Seite auch selten wirklich gutes Powerplay aufziehen konnte. Man konnte nämlich nicht davon sprechen, dass der tschechische Hauptschiedsrichter hier einseitig kleinlich gepfiffen hätte. Zur Spielmitte lag Holzer bereits, Haudum stürzte über ihn und lag ebenfalls im Torraum, so hatte Frankreich dann die „Lufthoheit“ und kein Problem mit dem zweiten Treffer. Team Austria kam anschließend gleich drei Male nacheinander in den Genuss, mit einem Mann mehr auf dem Eis zu stehen, doch es wollte selten klappen mit der Aufstellung, immer wieder musste von hinten neu aufgebaut werden. Und ob schön kombiniert oder „dreckig“ – Wachter, Winkler, Kromp oder Wolf scheiterten allesamt. Als alle wieder komplett waren, wurde Felix Maxa an der Bande von Zweien in die Mangel genommen und um den Puck erleichtert. Frankreich zog im 2 auf 1 davon – und wieder zappelte die Scheibe in den Maschen (40. Min.).
Kann man sich für einen finalen Abschnitt nochmals richtig einstellen, ober beginnt jetzt das große Nervenflattern? Doch was dann kam, war schier unglaublich – auf einmal klappte es! Noch keine 4 Minuten waren im Schlussabschnitt gespielt, Kromp, Winkler und Wappis hatten bereits den Goalie geprüft, als Christof Wappis mit der Direktannahme aus der Drehung heraus den ersten Treffer erzielte. Das sollte der Türöffner sein, denn ganze 30 Sekunden später schob Dario Winkler einen eigentlich harmlosen Schuss aufs Tor, die Scheibe hoppelte über die Goalieschienen und in die Maschen – man war wieder heran! Österreich blieb dran und hatte nun das berühmte Momentum auf der Seite. Bei einem Pass Richtung Angriffsdrittel hielt alles kurz inne, ob da wohl Abseits gepfiffen würde. Wurde nicht, und Benjamin Nissner schaltete am schnellsten, zog einfach mal ab. Großer Jubel machte sich breit! Doch es sollte heute nicht sein. Österreich zog in der zweiten Hälfte des Abschnittes mehrere dumme Strafen, die den Franzosen in die Karten oder besser Kellen spielten, mit 5 Mann im Kühlkasten kann man kein Spiel gewinnen. Selbst das Halten des Remis sollte nicht gelingen, denn Frankreichs Bastien Maia nutzte den vermehrten Platz auf dem Eis zum spielentscheidenden 4:3 Treffer (55.).
Großer Jubel auf der einen, hängende Köpfe auf der anderen Seite. Auch wenn Frankreich über 60 Minuten erstaunlich stark gespielt hat, wäre für das ÖEHV Team mehr drin gewesen. So aber ist Frankreich punktgleich herangekommen.