Für viele ist Visp Tormann Stefan Müller ein eher Unbekannter. Beim Deutschlandcup wird der 27-Jährige wieder im ÖEHV Team stehen. Wer ist dieser Stefan Müller?
Stefan Müller ist Torhüter beim Swiss League Klub Visp. Das Team hatte keinen guten Start in die Saison. In der Liga mit 10 Teams belegen die Walliser aktuell den neunten Platz. Jetzt kann Müller mit dem Nationalteam Österreichs am Deutschland Cup spielen.
Nach dem Spiel gegen den EHC Winterthur, welches das Team mit 4:1 auswärts gewinnen konnte fühlte man die Erleichterung. Nun steht für den Torhüter eine grosse Herausforderung an. Er spielt am Deutschland Cup mit dem Nationalteam Österreichs. Diese Herausforderung nimmt der 27-jährige gerne an. «Ich freue mich auf diese Herausforderung. Ich hoffe, dass ich meine Fähigkeiten zeigen kann.» Der Tormann kam in der Vergangenheit zu keinen Einsätzen und hofft, dies ändern zu können. Sein letztes Aufgebot bekam er in der Saison 2018/19.
Seine Reise als Torhüter begann er in Lustenau. Ob er sich vorstellen könne, wieder in der österreichischen Liga zu spielen? «Nein, ich sehe meine Zukunft in der National League in der Schweiz. Vielleicht erhalte ich die Möglichkeit, dies zu verwirklichen.» Wenn man bedenkt, dass die höchste Liga in der Schweiz vermehrt mit ausländischen Torhütern spielt wird dies kein einfaches Unternehmen werden. Dennoch gibt es immer wieder Verletzte in der höchsten Liga. Hier sieht er seine Chance: «Wenn es mit gelingt bei einem solchen Ausfall mein Bestes zu zeigen, bin ich zuversichtlich, dass ich einen Platz in dieser Liga erobern kann.»
Für den verheirateten Student der Wirtschaftspsychologie ist dieses Szenario nicht neu. Bereits in der Vergangenheit hatte er immer wieder Einsätze in der National League. Mit dem HC Lugano konnte er in den Saisons 2016/17 – 2019/20 diese Erfahrung sammeln. Er kam in dieser zeit zu 12 Einsätzen mit den Tessinern. «Es war speziell dort zu spielen. Die Fans waren heissblütig und dies spürt ein Spieler. Es ist sehr speziell vor diesen Fans zu spielen. Sie sind sehr heissblütig und können das eine oder andere Mal ihren Unmut über das Team lautstark verkünden.». Dies ist für Müller kein Problem.
Wie aber kam Müller zum HC Lugano? «Ich begann bei den Pikes Oberthurgau und kam immer wieder zu Einsätzen in der ersten Liga. Der damalige Sportchef der Pikes hatte das Gefühl, dass es für meine Entwicklung besser sei, dass ich den Klub wechsle. So spielte ich auch mit den SC Rapperswil-Jona Lakers bei der U20. Dies gab mir die Möglichkeit anschliessend zum HC Lugano zu wechseln.» Dort angekommen verbrachte er die meiste Zeit beim damaligen Partnerteam HCB Ticino Rockets in Biasca. Diese Zeit benutzte der Torhüter sich zu verbessern und sich weiterzuentwickeln.
Die Saison 2021/22 verbrachte Müller im Jura beim HC Ajoie. Er wurde von Lugano an diesen Klub ausgeliehen. In 16 Spielen konnte er mit 91,4% Abwehrquote überzeugen. So führte ihn der Weg zurück ins Tessin. Beim HC Ambri-Piotta versuchte er erneut die Nummer eins als Torhüter zu werden. Doch mit der Verletzung des Stammtorhüters und der Verpflichtung eines Finnen konnte der Österreicher wieder nur die Verbannung in die Swiss League hinnehmen.
Es war für den Tormann ein logischer Schritt, dass er nach zwei Jahren in Ambrì und Biasca endlich den Schritt zur Nummer eins tun kann. Dies hat er nun beim EHC Visp geschafft. Seit diesem Jahr ist er im Wallis die Klare Nummer eins. Dass er dies geniesst, ist verständlich: «Ich fühle mich im Wallis gut. Natürlich war der Start in die neue Spielzeit nicht gut. Wir haben uns dies anders vorgestellt.» Wie geht er mit diesem schlechten Start um? «Wir sind nicht gut gestartet. Dies können wir nun ändern und auf dem Sieg in Winterthur aufbauen.» Hat dies nicht auch mit dem Wechsel auf der Trainer Position zu tun? «Nein, das glaube ich nicht.»
In der Meisterschaftspause, welche vom 6. November bis zum 12. November dauert, kann Müller mit dem Team Austria den holprigen Start in die Saison mit dem EHC Visp vergessen. Zeitgleich kann er bei der Nationalmannschaft auch sein können Zeigen. Oft zeigt ein solcher Ortswechsel überraschende Ergebnisse. Zuzutrauen ist ihm dies. Denn der Wechsel in die National League ist nicht zu vergleichen mit dem Besteigen des Matterhorns. «Diesen Berg zu erklimmen traue ich mir nicht zu,» sagt der Tormann. Gut ist Eishockey nicht so schwer, wie Bergsteigen.