In einem verfahrenen, teilweise Lustlosen Spiel, setzten sich die Schweden mit 4:2 durch. Das Tre Kronor Team war nicht besser, aber glücklicher.
Das Bronzemedaillen Spiel ist immer wieder eine Herausforderung. Nicht nur für die Spieler und Trainer. Auch für Zuschauer und Fans ist oft ein Fragezeichen zu sehen. Nicht ganz zu Unrecht werden denn diese Spiel oft als Kehrauspartien bezeichnet. Wer interessiert sich denn schon für die Auszeichnung der Bronzenen Banane? Heute war dies in Prag indes anders. Mit Schweden und Kanada trafen die beiden großen Favoriten des Turniers auf einander, Beide wollten im letzten Spiel der Weltmeisterschaften am Abend einander gegenüberstehen. Nun war der Nachmittag für sie. Auch dies eine besondere Aufgabe für die Coaches der beiden Mannschaften.
Trotz, oder gerade deswegen, starteten die beiden Teams zurückhaltend. Die Zuschauer sollten dennoch ein gutes Spiel sehen. In den ersten Minuten war bei beiden Beteiligten das Verteidigen wichtiger als das nach vorne preschen. Taktik vor Spektakel schien die Devise zu sein. Erst ein Fehler in der Verteidigung der Kanadier konnten die Schweden in der 13. Minute durch Carl Grundstrom in Führung gehen. Der Verdeckte Schuss auf Jordan Binnington konnte der kanadische Schlussmann nicht abwehren. Vier Minuten vor Ende des ersten Drittels konnten die Ahornblätter das erste Mal in Unterzahl agieren. Tim Heed war auf der Strafbank da er etwas zu sehr sein Bein stehen liess. Diese Chance konnten die Kanadier nicht nutzen.
Im zweiten Drittel drehten die Kanadier wie bereits im Halbfinale gegen die Schweiz auf. Dylan Cozens erwischte Filip Gustavsson das erste Mal. Er wurde von hinter dem Tor herrlich angespielt und schloss mit einem satten Direktschuss zum 1:1 ein.
Die Schweden hatten in der 32. Minute die Möglichkeit wieder in Führung zu gehen. Die Strafe gegen Pierre-Luc Dubois konnten sie indes nicht ausnutzten. Für den nächsten Aufreger sorgte in der 36. Minute Andrew Mangiapane, als er alleine vor Torhüter Gustavsson versuchte zu bezwingen. Der Kanadier stellte dies aber zu umständlich an. Er muss sich den Vorwurf gefallen lassen, dass er mit einem satten Schuss mehr erreichte hätte. Mit einem Unentschieden ging das Spiel in das dritte Drittel.
Erneut führte ein früher Treffer im Drittel zu einem Vorteil für Kanada. Pierre-Luc Dubois traf zur 2:1 Führung. Dabei sah der schwedische Torhüter Gustavsson gar nicht gut aus. In anderen Spielen hat er diese auch gehalten. Doch dies konnte den Kanadiern egal sein.
Wie im mittleren Spielabschnitt mussten die Kanadier kurz nach dem Führungstreffer mit einem Mann weniger agieren. Damon Severson fand sich auf der Strafbank wieder. Das Tre Kronor Team wollte nun den Anschlusstreffer erzielen. Sie setzten sich im Drittel des Gegners fest, ließen die Scheibe gut laufen. Die Ahornblätter standen indes solide in ihrer Box und blickten die Abschlüsse gut. War dies die entscheidende Szene in einem doch sehr taktischen, phasenweisen langweiligen Spiel?
Nein! Kaum war die Strafe abgelaufen, traf Erik Karlsson mit einem harten Schuss genau zwischen den Beinen von Binnington zum Ausgleich. Vier Minuten später jubelten die Schweden erneut. Diesmal gaben die Kanadier eine Scheibe her und Carl Grundstrom versenkte diese mit einem satten Schuss über die rechte Schulter von Binnington, der erneut den Schuss nicht sehen konnte, zum 3:2.
Der kanadische Trainer André Tourigny bezog sein Time-Out. Wie bereits gegen die Schweizer suchten die Kanadier die Entscheidung so. Daraus wurde indes nicht. 55 Sekunden vor Ende ersetzte der Kanadier seinen Torhüter durch einen sechsten Feldspieler. Dies führte zum Siegtreffer der Schweden durch Marcus Johansson.