Mit der 1:2 Niederlage gegen die Niederlande liegen diese Punkt gleich mit dem ÖEHV Team auf Platz 2. China noch ohne Punktverlust.
Gleich nach 44 Sekunden hatte Rot-Weiß-Rot das erste Überzahlspiel, konnte die numerische Überlegenheit jedoch nicht nützen. In den ersten zehn Minuten gab es wenige Torchancen und Torschüsse, beide Teams waren darauf bedacht, das Match unter Kontrolle zu bringen. Beim nächsten Powerplay konnten sich Österreichs Feldspielerinnen nach einem Fehler im Aufbau auf Selma Luggin im Kasten verlassen, sie rettete nach einem Alleingang von Esther de Jong mit einer guten Abwehr. Österreich hatte dann bald danach erneut eine Überzahl, blieb auch im dritten Versuch ohne Torerfolg. Die ÖEHV-Auswahl war spielerisch und eisläuferisch überlegen, Oranje konnte sich nur mit Fouls helfen. Österreich schaffte im ersten Drittel nicht, eines der fünf Powerplays zur Führung nützen, obwohl die Torschuss-Statistik auf 10:2 geschraubt wurde, aber Niederlande-Torfrau Eline Gabriele ließ keinen Gegentreffer zu.
Zu Beginn des zweiten Abschnitts erhöhte Österreich noch einmal den Druck und fuhr aggressiv ins Angriffsdrittel. Die Niederlande hielten dagegen und im Verbund mit Goalie Eline Gabriele die Null. Das Match wurde von Minute zu Minute zu einem Geduldsspiel für die Österreicherinnen. Aus dem Nichts lag das Team von Head Coach Alexander Bröms zurück: Nach einem Fehler in der neutralen Zone schnappte sich Savine Wielenga die Scheibe, fuhr alleine auf Selma Luggin, die den ersten Schuss noch parieren konnte, gegen den Rebound hatte Österreichs Goalie keine Chance. Die Niederlande führte komplett entgegen dem Spielverlauf mit 1:0 (28.). Selma Luggin war nach genau 147 Minuten und 23 Sekunden zum ersten Mal bei dieser WM bezwungen. Danach wurde das Spiel noch intensiver, Österreich war nun offensiv gefordert, blieb aber auch im sechsten Überzahlspiel erfolglos. Noch im zweiten Drittel gelang der Ausgleich: Anna Meixner bediente Charlotte Wittich ideal, die weit aufgerückte Verteidigerin traf aus spitzem Winkel zum 1:1 (36.). Wittich hatte kurze Zeit später in Unterzahl nach einem schnellen Konter sogar die Führung auf der Schaufel.
Im letzten Abschnitt zeigten die Niederländerinnen zunächst ein aggressives Forechecking, Österreich hatte in den ersten Minuten Probleme beim Spielaufbau. Angetrieben von Kapitänin Anna Meixner versuchte die ÖEHV-Auswahl, das Match wieder unter Kontrolle zu bringen. Die Niederländerinnen agierten nun wesentlich disziplinierter als im ersten Drittel. Von Wechsel zu Wechsel wurde die Partie spannender, hatte längst Playoff-Charakter. Spät gingen die Niederlande in Überzahl mit 2:1 in Führung, Bieke van Nes fälschte einen Schuss vor dem Tor ab (56.). Nun musste Österreich aufmachen, um den Ausgleich zu erzielen. Am Ende zog Head Coach Alexander Bröms Torfrau Selma Luggin, der Ausgleich gelang nicht mehr. Österreich verlor das Match gegen die Niederlande mit 1:2 und damit auch die Tabellenführung. Zur Spielerin der Partie wurde bei Österreich Torschützin Charlotte Wittich gewählt.
Stürmerin Marja Linzbichler: „Dieses Match hat die Tagesverfassung entschieden, wir sind nicht mit dem gleichen Start ins Spiel hineingegangen wie zuvor, wir sind nicht mit der gleichen Speed hineingegangen. Wir haben uns am Anfang ein bisschen an das Tempo der Niederländerinnen, ihrem Spielstil angepasst und haben nicht das gespielt, was wir spielen können. Wir müssen bei jedem Spiel mit der gleichen Mentalität hineingehen, mit mehr Aggressivität. Wir haben heute unseren Plan aus den ersten beiden Spiel, mit Vollgas rein, Schüsse zum Tor bringen, einfach nicht umgesetzt. Wenn wir gegen China und die Slowakei gescheit spielen, wenn wir wieder zurück zu unserem Spiel finden, stehen die Chancen auf den Aufstieg noch immer gut und dann schaffen wir auch den Aufstieg!“
Im ersten Spiel des Tages setzte sich Norwegen im Spiel der beiden bisher noch Punkt losen Teams mit 4:2 über die Slowakinnen durch.
Morgen geht es gegen die bisher noch ungeschlagenen Chinesinnen. Diese feierten heute gegen Dänemark einen 4:2 Erfolg wobei es nach 20 Minuten bereits 3:0 für das Heimteam stand. Dabei hätte es auch noch höher für die Däninnen ausfallen können vergab China doch noch einen Penaltyshot.
Dänemark war dann im zweiten Drittel das gefährlichere Team doch es gelang nur ein einziger Treffer und in der Folge vergab man gleich drei Überzahlspiele.
Im Schlussabschnitt traf dann wieder das Heimteam bevor Dänemark zum 2:4 Endstand traf. Minghui Kong blieb heute ohne Scorerpunkt und liegt damit mit 4 (3+1) Punkte gleichauf mit Anna Meixner an der Spitze der Scorerwertung.
Damit stehen morgen Abend Ortszeit die Österreicherinnen bereits ein wenig unter Druck, eine Niederlage gegen die Gastgeberinnen aus China würde einen Aufstieg bereits unmöglich machen.
Mit einem Sieg nach 60 Minuten wäre das Team aber wieder voll im Rennen um den Aufstieg. Zusätzlich wird aber wohl auch die Tordifferenz am Ende eine Rolle um den möglichen Aufstieg spielen.