Die Schweiz auf dem Weg nach oben

IIHF World Championship Gold Medal Game SWE - SUI Raphael Díaz Royal Arena, Copenhagen ©Puckfans.at/Andreas Robanser
IIHF World Championship
Gold Medal Game SWE – SUI
Raphael Díaz
Royal Arena, Copenhagen
©Puckfans.at/Andreas Robanser
Die Schweiz leitete vor einigen Jahren eine Richtungsänderung ein. Dies führte die „Eisgenossen“ heuer so knapp wie noch nie an den ersten Weltmeistertitel heran.

Die Schweiz verlor gestern das Finale der Eishockey Weltmeisterschaft in Dänemark denkbar knapp gegen Schweden. Im ersten Moment ist dieses mit 2:3 im Shootout verloren gegangene Spiel wohl eine eine Enttäuschung, eine Niederlage ist es aber nicht. Ist es doch mehr eine weitere Bestätigung für den eingeschlagenen Weg unseres Nachbarn. Der Trend des Schweizer Eishockey zeigt damit weiter klar nach oben. 2015 entschied man sich nach der Entlassung von Glen Hanlon auch auf dem Head Coach Posten für den heimischen Weg. So übernahm erstmals seit 1997 mit Felix Hollenstein ein Schweizer wieder das Traineramt. Dieses Funktion übernahm nach dem Deutschland Cup später Patrick Fischer. Dieser Schritt sollte ein Zeichen sein das man es auch als Schweizer Trainer ganz an die Spitze schaffen konnte.
Die Medien sowie Eishockeyfans zeigten sich über diesen Schritt nicht wirklich begeistert und nachdem in 2016 in Moskau bei der Weltmeisterschaft nach dem Grunddurchgang bereits das Aus kam sahen sich die zahlreichen Kritiker bereits bestätigt. War man doch von einer Finalteilnahme wie sie 2013 gelang scheinbar wieder weit abgekommen. Auch aus der Liga hörte man zu dieser Zeit das die Ausländerregelung erleichtert werden sollte um ein bis zwei Legionäre mehr stellen zu können. Dies wurde als Argument für zu teure Schweizer Spieler genannt.
Der Schweizer Verband stand aber hinter dem Trainer Team um Head Coach Patrick Fischer so wie dem für die Nationalteams zuständigen Direktor Raeto Raffainer. Trotz eines mehr als scharfen Gegenwindes bauten sie die Nationalmannschaft um und verjüngten diese. So lag der Schnitt der diesjährigen Mannschaft um beachtliche 2,39 Jahre unter dem Kaderschnitt von 2013.
In Paris spielte die Schweiz wieder eine starke Weltmeisterschaft. Im Viertelfinale forderte man den späteren Weltmeister bis zur letzten Minute und so kehrte ein wenig Ruhe ein.
Im Februar schien die ganze Aufbauarbeit aber wieder wertlos geworden zu sein, spielte die Schweiz , wohl auch wegen der zu hohen Erwartung, doch ein katastrophales Olympia Turnier. Wieder analysierte man in aller Ruhe intern die Fehler und fand diese auch.
Nun rückte die WM in Dänemark wieder näher und die Kritiker machten sich wieder startklar. Der Punkteverlust gegen Österreich half weiter nicht doch das überaus gute Gefüge in der Mannschaft überstand den schlechten Start und wurde von Spiel zu Spiel gestärkt.

IIHF World Championship QF: FIN - SUI Lauri Marjamaki, Patrick Fischer Jyske Bank Boxen, Herning ©hockeyfans.ch/Andreas Robanser
IIHF World Championship
QF: FIN – SUI
Lauri Marjamaki, Patrick Fischer
Jyske Bank Boxen, Herning
©hockeyfans.ch/Andreas Robanser

So dominierte man im Viertelfinale die klar höher eingestuften Finnen und zog mehr als verdient in das Semifinale ein wo man mit Kanada den nächsten Großen nicht unverdient aus den Weg räumte.
Damit stand die Schweiz nach 2013 wieder in einem WM Finale, erstmals in der Geschichte mit Patrick Fischer mit einem Schweizer an der Spitze der „Nati“. Dort warteten wie schon 2013 erneut die Schweden. In Stockholm war das Finale eine noch eher sehr klare Angelegenheit für Schweden, gestern rutschte die Schweiz aber am ersten WM Gold nur ganz knapp vorbei.
Dieser Erfolg gehört sicher neben den Spielern besonders den verantwortlichen Trainern und Funktionäre die nicht gleich bei Problemen wieder eine neue Lösung suchten sondern auf Kontinuität setzten.
Dieser mutige Schritt, der vor einigen Jahren in der Schweiz gesetzt wurde und wohl nur mit Rückschlägen zu bewältigen war und  ist, sollte auch ein positives Zeichen für das österreichische Eishockey sein.