Anna Meixner – Habe mit Kanada den Checkpot erwischt

Anna Meixner #94, Ottawa Charge, TD Place Ottawa, © Puckfans.at / Andreas Robanser
Anna Meixner spielt seit dieser Saison für die Ottawa Charge in der 2023 neu gegründeten PWHL. Die Olympia Quali mit dem ÖEHV Frauen Team und die WM in China warten aber ebenfalls.

Anna Meixner erhielt durch den PWHL Draft 2025 die Chance in die 2023 neu ins Leben gerufen Frauen Profilga PWHL nach Kanada zu wechseln. Als Nummer 32 wurde die 30-Jährige Österreicherin von den Ottawa Charge gedraftet.
Damit wurde der TD Place mit seinen 9862 Plätzen ihre neue Wirkungsstätte. Für das Frauen Eishockey ist dies ein besonderer Platz. Wurden doch 1990 die ersten Women World Championship im TD Place ausgetragen. Von 1992 bis 1995 trug das NHL Team der Ottawa Senators ihre Heimspiele im TD Place aus. Für das OHL Team der Ottawa 67’s sbielten zuletzt unter anderem Marco Rossi und Vinzenz Rohrer.

Anna Meixner #94, Ottawa Charge, TD Place Ottawa, © Puckfans.at / Andreas Robanser

Für die in Zell am See geborene Salzburgerin änderte sich damit einiges in ihren Leben.
„Alles ist anders geworden, ein neues Land, neues Team, neue Liga, ganz viele Veränderungen im meinem Leben bzw. in meiner Hockey Karriere aber ganz viel schöne Veränderungen und ganz viele neue Erfahrungen.“
In Ottawa gefällt es Anna Meixner extrem gut. Auch sportlich ist die Herausforderung nochmals gewachsen. „Ich glaube das hier die besten Spielerinnen der Welt in der PWHL sind, das erhöht das Tempo natürlich extrem. Auch im Umfeld tut sich in der Organisation einiges. „Das ganze ist sehr sehr profisionel nicht nur im Eishockey, auch in der Kabine.
Der Zeitplan für die Spielerinnen ist sehr straf und so folgt oft nach Trainings ein Meeting oder ein persönlicher Termin.
Gleich vier Trainer neben Head Coach Carla MacLeod, die als Spielerin 2x Olympia Gold und 1x WM Gold gewann und seit 2021 auch das tschechische Nationalteam der Frauen trainiert gehören zum Staff.

Ottawa Charge Head Coach Carla MacLeod, Emily Clark #26 und Ashton Bell #21 (je 3x WM Gold, 1xOlympia Gold)
TD Place, Ottawa, © Puckfans.at / Andreas Robanser

Die Charge verfügen über das Team mit den meisten Spielerinnen aus Europa.Gleich mehrere Weltmeisterinnen sowie Olympia Medaillengewinnerinnen sind im Team Roster und dies bringt auch die Fans in die Stadien der insgesamt 8 PWHL Teams.
So zeigt sich Anna Meixner von den Zuschauerzahlen sehr beeindruckt: „In den bisherigen acht Spielen sind einmal 10000 dann 110000 Leute, so etwas habe ich in meiner Karriere noch nie erlebt und das ist (im Positiven) echt irre.“
Damit die Salzburgerin dies erleben durfte musste sie sich in eine Draftliste eintragen. Am Ende wurde sie mit 52 anderen aus 200 Namen ausgewählt und gedraftet.
Anna Meixner meint sie habe den Checkpot erwischt, ist doch Ottawa einfach eine echte Hockey Down.

Anna Meixner #94, Samantha Isbell #5, Ottawa Charge, TD Place Ottawa, © Puckfans.at / Andreas Robanser

Wenn es um Zuschauer geht wartet für die ÖEHV Spielerin am 19. Jänner ein ganz spezielles Spiel. So werden die Montreal Victoire ihr Heimspiel gegen die Charge in Quebec City im neuen Videotron Centre austragen wo dann 18000 Fans erwartet werden. Die Salzburgerin zeigt sich einfach nur sehr dankbar, dass sie die Möglichkeit erhält bei solchen Spielen dabei sein zu dürfen.
„Schweden ist auch ein sehr Hockey fanatisches Land und wir hatten in Schweden vor großen Publikum gespielt aber ich glaube die Stadien in Kanada sind einfach anders gebaut, auch für größere Mengen an Zuschauern.“

Anna Meixner #94, Zoe Boyd #3, Ottawa Charge, TD Place Ottawa, © Puckfans.at / Andreas Robanser

Anna Meixner begann ihre Karriere in ihrer Heimat Zell am See. Dem EKZ verdankt sie deshalb auch sehr viel: „Für mich war es das aller wichtigste in meiner Karriere das ich mit Jungs mittrainiert habe. Ich glaub man kann nicht sagen was wäre wenn aber ich glaube das mich die Zeit in Zell am See sehr geprägt hat und mich zu so einer hoffentlich starken Persönlichkeit geformt hat. Sehr oft und gerne sage ich das ich Zell am See und den EKZ sehr viel zum verdanken habe.“

Ein absolut wichtiger Zeitpunkt war aber auch als sie Zell am See wegen eines fehlenden Frauenteams verlassen musste und so führte sie der Weg über Salzburg zu den Vienna Sabres nach Wien wo sie erstmals ihr Leben richtig selbst in die Hand nehmen musste.
„Die Sabres haben mich unglaublich geprägt, ich glaube Wien war eine unfassbar schöne Zeit und alle meine besten Freunde sind dort. In Wien bin ich ein Stück weit erwachsen geworden. Ich glaube auch das ich in Wien eine tolle Ausbildung erhalten habe. Ich habe als Mädl mit super Spielerinnen gespielt wie Esther Kantor, Denis Altmann, Kathi Hybler Charlotte Wittich, die alle meine Vorbilder waren und die mich einfach mit geschliffen haben.“
Den Gedanken ins Ausland zu gehen hatte Anna Meixner bereits des öfteren. 2016 wagte sie den ersten Schritt erstmals den Schritt nach Schweden: „Dann war der Zeitpunkt da wo ich gesagt habe ich will es jetzt professionell probieren und alles was ich habe in das Eishockey zu stecken. Ich hab dann diese Endscheidung getroffen und ich bin mir sicher das dies die richtige Endscheidung war.“
2020 ging es erneut nach Schweden wo sie in der Saison 2022 – 2023 bei Brynäs IF zur Stürmerin des Jahres und MVP der SDHL wurde.

Kalister Senger #11, Anna Meixner #10
© Puckfans.at/Andreas Robanser

Neben der neuen Herausforderung PWHL wartet für die 30-Jährige Stürmerin aber auch noch Anfang Februar mit dem ÖEHV Frauen Team die Olympia Qualifikation in Bremerhaven an.
„Ich freue mich auf die Olympia Qualifikation, ich bin natürlich dabei wie auch Theresa (Schafzahl, Boston Fleet) dabei sein wird. Wir haben ein super Team und ich freue mich auf die Mädls. Wir haben eine gute Arbeit über den Sommer gemacht. Alles was wir machen können ist unser Bestes zu geben und ich sehe uns aus Underdogs aber das ist eine schöne Rolle die wir sehr gut spielen können.“
Über die WM in Klagenfurt wo sie nicht ganz fit war und das Ziel Aufstieg verfehlt wurde spricht Anna Meixner nicht mehr und blickt bereits nach vorne:
„Was war das war und was jetzt kommt wird hoffentlich ein super Jahr für uns werden.“
Auch mit dem WM Austragungsort Shenzhen kann sich die ÖEHV Stürmerin anfreunden: „Die WM in China passt, wir waren schon einmal dort, es ist sehr speziell eine WM zu spielen. Es gibt genug Mädls die sich die Chance verdient haben eine WM zu spielen. Egal wo die WM ist es ist immer etwas besonderes.“
Viel neues und viele neue Erlebnisse und Ziele also für die aus Zell am See stammende Anna Meixner.
Puckfans.at kann ihr nun ur nochmals alles Gute für die weitere hoffentlich erfolgreiche Karriere wünschen.