Russland zieht nach Penalty-Krimi in das Finale ein

Olympic Games 2022 Hockey Men Semifinal
ROC – SWE
Arseni Gritsyuk #81, Lars Johansson #31
National Indoor Stadium, Beijing © Andreas Robanser
Im zweiten Halbfinalspiel kam es zum Knaller zwischen Russland und Schweden. Das Spiel ging wegen seiner Ausgeglichenheit über die volle Länge bis ins Shootout, in welchem sich schließlich die Russen dank Arseni Gritsyuk ins Olympia-Finale schossen.

Nach einem torlosen aber ausgeglichenen Startdrittel zwischen den beiden hochkarätigen Mannschaften gingen die Russen im Mittelabschnitt – nach nur 15 Sekunden – durch ein wunderschönes Solo von Anton Slepyshev mit 1:0 in Führung. Das Spiel blieb weiterhin ausgeglichen und es fielen bis zur zweiten Pause keine Tore mehr. Dies auch aufgrund der starken Leistungen von Ivan Fedotov und Lars Johansson, die hinten sehr viel abwerten.

In der 47. Minute wurde die Hartnäckigkeit der Schweden belohnt. Anton Lander reüssierte nach einem Abpraller bei Fedotov und schob den Puck zum Ausgleich ein. Beinahe wären die Schweden in der nächsten Szene erstmals in Führung gegangen, doch der Puck ging nur knapp daneben. Die Schweden sorgten nach dem Ausgleich für viel offensiven Druck. Henrik Tömmernes kam gleich zweimal zum Abschluss, die Fedotov entschärfte. In der 56. Minute konnten die Russen eine 2-1-Situation nicht ausnutzen. Wenig später scheiterte auch Vadim Shipachyov am schwedischen Schlussmann.

Olympic Games 2022 Hockey Men Semifinal
ROC – SWE
Carl Klingberg #48, Anton Lander #58, Yegor Yakovlev #44
National Indoor Stadium, Beijing © Andreas Robanser

Die logische Folge war Overtime, die im Halbfinale zehn statt nur fünf Minuten dauerte und auch mit 3 gegen 3 gespielt wurde. Nachdem zuerst die Schweden in Scheibenbesitz waren, konterten die Russen mit 2 gegen 1, doch Johansson lenkte den Schuss erfolgreich ab. Im nächsten Versuch der Russen stieß Pavel Karnaukhov vor, fiel ins gegnerische Tor und brachte Johansson etwas aus der Balance. Die Russen stürmten weiter an, doch Johansson liess sich nicht bezwingen. Auf der anderen Seite hatte Mathias Bromé das Tor offen, wurde im letzten Moment aber am Abschluss gestört. Die Overtime war von beiden Nationen taktisch hervorragend gespielt, auch wenn es keine Treffer gab.

Im Penaltyschiessen schoss der Schwede Lucas Wallmark die Tre Kronor als vierter Schütze mit 0:1 in Führung. Der dritte Schütze der Russen Nikita Gusev glich mit seiner Lockerheit und einem perfekten Penaltyschuss aus. Nordtröm liess daraufhin Fedotov aussteigen und brachte die Schweden wieder in Front (1:2). Nach je einem Fehlschuss hielt Yakovlev seine Russen mit dem 2:2 im Spiel. Nichtsdestotrotz hätten die Schweden mit dem nächsten Tor in den Final einziehen können, doch der Abschluss von Anton Lander liess Fedotov abprallen. Damit ging es mit dem Zwischenstand von 2:2 in die sechste Runde des Shootouts. Die nächsten vier Schützen, darunter zwei weitere Male Gusev, vergaben ihre Chancen. Auch Max Friberg scheiterte, woraufhin der 20-jährige Avangard-Stürmer Arseni Gritsyuk mit seinem abgeklärten Schuss via Innenpfosten den Finaleinzug für die Sbornaja perfekt machte. Damit könnten die Russen gegen die Finnen ihren Olympiatitel von 2018 verteidigen.

Olympic Games 2022 Hockey Men Semifinal
ROC – SWE
Kirill Semyonov #94, Arseni Gritsyuk #81
National Indoor Stadium, Beijing © Andreas Robanser

Russlands Kapitän Vadim Shipachyov: „Wir haben aneinander geglaubt und wir haben an die Jungs geglaubt, die die Versuche ausgeführt haben. Ivan Fedotov ist einfach großartig! Alle, die geschossen haben! Wir waren vereint und das gesamte Team ist froh, dass wir weiter sind. Ich selbst mache keine Penalty Shots. Es gibt Jungs, die mehr Qualität haben als ich, wenn es darum geht im Shootout zu treffen.“
Der schwedische Torschütze zum 1:1 Anton Lander: „Im Moment ist es richtig scheiße. Es war ein ziemlich solides Eishockeyspiel mit zwei Mannschaften, die hart gearbeitet haben. Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Wir haben gegen eine gute russische Mannschaft gespielt und wünschen ihnen viel Glück im Finale gegen Finnland. Man verliert einige große Spiele und man gewinnt einige große Spiele. Dies war schwer zu verlieren.
Wir hatten einige große Chancen zu gewinnen, sowohl in der Overtime wie auch im Shootout. Ich selbst hatte die Chance im Penaltyschiessen. Unser Goalie Lars Johansson war über das ganze Turnier so gut, dass ich wünschte, wir könnten ein Tor erzielen für ihn, weil er es sehr verdient gehabt hätte. Es ist hart, aber du musst jetzt weitermachen.“

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