99ers verlieren in Linz, Foxes und Bullen siegen

Die Black Wings Linz schlagen die Graz 99ers mit 3:1 und revanchieren sich für die Sonntagsniederlage in Graz. Red Bull Salzburg feiert wie der HC Bozen einen Heimsieg.

Im ersten Drittel bekamen die Fans beider Mannschaften über weite Strecken ein Duell auf Augenhöhe zu sehen. Bereits in der Anfangsphase kamen die Grazer durch Daniel Natter und Zintis Nauris Zusevics zu zwei gefährlichen Chancen. Beide Torschüsse fielen aber zu zentral aus und waren daher für Michael Ouzas im Tor der Linzer kein Problem. Die besten Einschussmöglichkeiten auf Seiten der Gastgeber hatten Andreas Kristler und Kevin Moderer, die in der sechsten Spielminute innerhalb kürzester Zeit zweimal an Thomas Höneckl scheiterten. Erst gegen Ende des Drittels kamen die Black Wings besser ins Spiel und sorgten beinahe im Sekundentakt für Gefahr vor dem Kasten von Höneckl. Die Linzer verstellten dem Grazer Schlussmann bei ihren Offensivaktionen oft die Sicht, scheiterten aber im letzten Moment an der eigenen Chancenauswertung und an den gegnerischen Verteidigern.
Die Linzer starteten gut in das Mitteldrittel und kamen durch Fabio Hofer gleich zu einer großen Chance. Der Linzer konnte einen genialen Pass durch die Schnittstelle der Defensive von Corey Locke jedoch nicht kontrollieren und verstoppte den Puck. In der 29. Spielminute jubelten die Heimfans zum ersten Mal in diesem Spiel. Joel Broda traf nach Zuspiel von Dan DaSilva mit einem platzierten Schuss zum 1:0. Die Gäste ließen sich von diesem Gegentreffer jedoch nicht aus der Ruhe bringen. Oliver Setzinger und Brock Higgs hatten unmittelbar nach dem Treffer von Broda zwei große Chancen auf den Ausgleich. Bei beiden Aktionen zeichnete sich Ouzas mit gutem Stellungsspiel aus. Fünf Minuten nach dem 1:0 legten die Black Wings nach. Brian Lebler pflückte sich die Scheibe nach einem Pass von Locke mit dem Handschuh aus der Luft und schoss ansatzlos aus der Drehung. Höneckl reagierte zu langsam und musste zum zweiten Mal in diesem Spiel hinter sich greifen. Nach dem 2:0 fielen die 99ers auseinander. Die Hausherren übernahmen die Kontrolle und gaben im zweiten Drittel mehr als dreimal so viele Torschüsse wie die Grazer ab.
Im Schlussabschnitt erhöhte Broda gleich auf 3:0, dann schalteten die Hausherren einen Gang zurück und konzentrierten sich auf die Defensive. Die Black Wings standen sehr routiniert und ließen fast nur Schüsse aus der Distanz oder aus spitzem Winkel zu. Dennoch gelang den Gästen in der 50. Spielminute der Ehrentreffer. Ouzas ließ einen Schuss von Aleksi Laakso prallen, Brock Higgs stand goldrichtig und verwertete den Abpraller. In der Schlussphase hatten die 99ers durch zwei Strafen gegen Shane O’Brien und Robert Lukas eine doppelte Überzahl. Zusätzlich ersetzten sie den Torhüter durch einen weiteren Feldspieler. Die Black Wings warfen aber alles dazwischen und brachten die 3:1-Führung über die Zeit.

Nach nur zehn Sekunden klingelte in Salzburg bereits Brant Harris am Kreuzeck vom gegnerischen Gehäuse an. In dieser Tonart ging es weiter, Salzburg war das erste Drittel drückend überlegen und legte ein ordentliches Tempo vor. Das erste Tor durch Harris folgte wenig später im ersten Powerplay aus kurzer Distanz. Das Überzahlspiel der Bullen wurde in den letzten Partien deutlich gefährlicher als noch zu Saisonbeginn. In Minute elf vergaß die Abwehr der Hausherren auf Ivan Jankovic, der im Slot völlig frei zum Schuss kam. Bernhard Starkbaum war jedoch auf dem Posten. Wenig später erhöhte Julien Brouillette aus ähnlicher Position wie Harris zuvor auf 2:0. 18 Sekunden vor der Pause kamen die Gäste aus Zagreb durch Saso Rajsar zum Anschlusstreffer.
Nach der Pause konnten die Red Bulls das Tempo des ersten Drittels nicht mehr halten und mussten vermehrt unerlaubte Weitschüsse nehmen. Medvescak Zagreb spielte nun druckvoller, kam aber erst gegen Ende des Abschnitts zu einigen gefährlichen Möglichkeiten durch Tomas Netik (2x) und Ivan Jankovic. Zu diesem Zeitpunkt stand es jedoch bereits 3:1, da Peter Mueller mit einem Distanzschuss ein weiteres Powerplay erfolgreich abschloss (22.). Dies war gleichzeitig das achte Überzahltor in den letzten fünf Spielen.
Unmittelbar nach der zweiten Pause ließ sich Tomas Netik in Überzahl im Spielaufbau den Puck von Mario Huber abnehmen. Der Tiroler im Salzburger Dress stürmte alleine aufs Tor und ließ mit einem Haken Goalie Kevin Poulin keine Chance. Nur zwei Minuten später hätte beinahe Thomas Raffl im nächsten Solo den nächsten Treffer erzielt. Stattdessen kamen die Bären aus Zagreb unmittelbar nach Ablauf einer Strafe gegen Bobby Raymond auf 2:4 heran, Marko Poyhonen drückte von der blauen Linie ab. In den letzten Minuten zwangen die Hausherren den Gegner wieder ins eigene Drittel und fixierten durch John Hughes den 5:2-Endstand.

Der HCB Südtirol Alperia legte ein überzeugendes erstes Drittel hin und war meistens tonangebend. Alle Linien harmonierten gut und die Zuschauer sahen auch einige schöne Spielzüge, es fehlte allerdings der letzte Zug auf das gegnerische Tor und die Chancen waren spärlich gesät. Die klareren Tormöglichkeiten hatten bei den sporadischen Gegenangriffen die Gäste, scheiterten aber am sehr sicheren Tuokkola. Die beste Tormöglichkeit für die Foxes hatte Halmo nach vier Minuten, als er in Unterzahl einen Konter fuhr, vor dem Tor aber selbst den Abschluss suchte, anstatt den völlig freistehenden Miceli anzuspielen. Nach neun Minuten vollbrachte der Bozner Goalie sein obligates Big Save, als er einen Schuss von Latendresse aus drei Metern mit der Fanghand entschärfte. Im Gegenzug zeigten Petan und Miceli eine schöne Kombination, der scharfe Querpass fand keinen Abnehmer im Slot.
Die Foxes zeigten auch im mittleren Abschnitt gute Ansätze, benötigten aber zwei Überzahlspiele, um in Führung zu gehen. Dabei tat sich besonders Tomassoni hervor, welcher zu den Bozner Toren jeweils der Assistgeber war. Zuerst spielte er Angelidis vor dem Gästetor herrlich frei, dieser brauchte die Scheibe nur mehr zum Führungstreffer ablenken. Knapp vier Minuten später zog wieder die Nummer 27 von der mittleren Distanz ab, die Scheibe prallte von der Torstange zurück und Monardo staubte zum 2:0 ab. Das Spiel verflachte nun etwas, nach Mitte des Drittels versuchte es Gartner mit einem Knaller und Glira aus spitzem Winkel. Vier Minuten vor Ende des Drittels beschäftigten die Gäste zwei Mal den Bozner Torhüter, auf der anderen Seite lag bei einem tollen Spielzug zwischen Monardo und Marchetti der dritte Bozner Treffer in der Luft. Zwei Minuten vor Drittelende kamen die Gäste wie aus dem Nichts zum Anschlusstor: die Foxes brachten bei einem Gestocher vor dem eigenen Kasten die Scheibe nicht aus der Gefahrenzone, Gilbert reagierte am schnellsten und stocherte den Puck zwischen drei Gegnern zum Anschlusstreffer ins Tor von Tuokkola.
Der HCB Südtirol Alperia begann den Schlussabschnitt in Überzahl, konnte aber keinen Treffer erzielen. Nach fünf Minuten legte Angelidis für den freistehenden Tomassoni auf, sein Kracher landete an der Latte. Auch ein weiteres Powerplay brachte für die Hausherren keinen Erfolg und bei einer sehenswerten Kombination zwischen Monardo und Marchetti wurde Letzterer beim Schuss noch abgedrängt. In Minute elf spielte sich Halmo in Unterzahl herrlich frei, sein Abschluss verfehlte nur knapp den Kasten von Carruth, im Gegenzug erzielte wiederum Gilbert den Ausgleich, Tuokkola war dabei die Sicht verstellt. Bozen drängte weiter auf den Führungstreffer und erzielte diesen auch in der allerletzten Minute mit Monardo auf Rebound. Nach längerer Beratung gaben die Schiedsrichter den Treffer nicht.
In der Verlängerung traf Miceli gleich in der ersten Minute die Torstange, auch Monardo scheiterte knapp am Siegtreffer. So mussten die Partie in das Penaltyschießen, wo Mike Halmo für die Entscheidung sorgte.