U20 – Erste Tore für Österreich, dennoch jubelt Deutschland

Ian Scherzer #17, Team Austria, IIHF World Juniors 2023
© Puckfans.at / Andreas Robanser
Mit dem letzten Spiel der Vorrunde für das Team Austria ging es um die Vermeidung der Abstiegsrunde. Die Tore der Österreicher schossen Ian Scherzer und Jonas Dobnig.

Mit der Rückkehr von Bennet Rossmy hatte der Deutsche Coach Tobias Abstreiter einen weiteren Treffsicheren Stürmer in seinen Reihen. Dazu kam auch Julian Lutz. Damit war für das Team Österreich klar, dass sie in der Verteidigung sehr stark stehen müssen. Dies hatte in der Vorbereitung in der Heimatstadt von Trainer Kirk Fuery in Antigonish auch gezeigt. In diesem bezwangen sie die Deutschen mit 4:3 nach Verlängerung. Ob dies heute Abend der Fall sein würde?

Beide Teams starteten entsprechend nervös in das Spiel. Als Zuschauer spürte man, dass viel auf dem Spiel stand. Dementsprechend war auch das erste Powerplay der Deutschen nicht gut. Sie brachten den Puck nicht in den Slot, konnten keinen Schuss auf Torhüter Michael Sicher abfeuern. Sie liessen die Scheibe aussen rum gut Rotieren, aber die Mannschaft hatte zu wenig Bewegung im Spielaufbau.
Dies klappte beim ÖEHV-Team bei ihrem ersten Überzahlspiel besser. Finn van Ee und David Reinbacher testeten Nikita Quapp zwei Mal. Doch beide Male war der deutsche Schlussmann der Sieger.

Kurz vor Ende des ersten Drittels trafen die Deutschen zum 1:0. Philipp Krening konnte nach schäner Vorarbeit von Julian Lutz treffen. Der Deutsche Stürmer sah den kleinen Platz, den es in der österreichischen Verteidigung gab und nutze diesen aus, um den Pass auf den Schützen zu spielen. Sicher hatte keine Chance die Scheibe noch zu parieren.

Vielleicht würde das zweite Drittel besser für die Österreicher. Um das erste Mal in der Geschichte des ÖEHV in der Topdivision zu gewinnen, wäre heute Abend der richtige Zeitpunkt. Deutschland hatte aber etwas dagegen. Leon van der Linde traf nach einem Bully direkt zum 2:0.
Kurz nach diesem Treffer hätten die Österreicher die Chance gehabt, das erste Tor des Turniers zu erzielen. Nach einem Beinstellen von Nils Elten konnte Jonas Dobnig nicht zum Anschlusstreffer nutzen. Ganz anders Deutschland. Thomas Heigl überbrückte die neutrale Zone schnell und traf zum 3:0 für Deutschland.

Auf Seiten der Österreicher kam nun die bange Frage auf: Wann treffen wir und treffen wir überhaupt? Die Frage beantwortete Ian Scherzer in der 30. Minute und dem Torhüterwechsel zu Thomas Pfarrmaier. In einem gut gespielten Powerplay versenkte Scherzer die Scheibe zum 3:1. Die Deutsche Verteidigung konnte sich nicht befreien und blieb die ganze Zeit unter Druck. Was zum Fehler führte und die Österreicher ausnutzen konnten.
Auf einmal war Österreich wieder zurück im Spiel. Finn van Ee scheiterte zweimal hintereinander am Deutschen Schlussmann. Es war jedoch das DEB Team, welches durch Roman Kechter auf 4:1 erhöhte. Und wieder stellte sich die Frage: Reicht es für Österreich?

Jonas Dobnig #23, Team Austria IIHF World Juniors 2023
© Puckfans.at / Andreas Robanser

Im letzten Drittel sah man ein anderes Team des ÖEHV. Deutschland wurde auf einmal an die Wand gespielt. Österreich wurde dafür belohnt. Jonas Dobnig traf in der 46. Minute zum 4:2. Ging da noch etwas für die Rot-weiss-roten Adler?
Fünf Minuten vor Ende der Partie leisteten sich die Deutschen eine Unterzahlsituation. Philipp Krenin nagelte einen Österreicher an die Bande. Zwei Minuten Strafe gegen das DEB Team. Nun hatte das ÖEHV Team gute Möglichkeiten auf 4:3 heranzukommen. Finn van Ee scheiterte aber zwei Mal an Torhüter Quapp. Trainer Furey ersetzte Pfarrmeier seinen Torhüter durch einen sechsten Mann. Und dabei trafen die Österreicher erneut durch van Ee nur die Innenstange.

In den letzten vier Minuten stand der beim EHC Kloten spielende David Reinbacher dauernd auf dem Eis. Und er erarbeitete sich Chance um Chance. Doch der Deutsche Schlussmann Quapp spielte Tintenfisch. Überall war ein Teil seiner Ausrüstung oder sein Stock im Wege und verhinderte so einen weiteren Gegentreffer des ÖEHV.
Dass in dieser dramatischen Schlussphase kein Tor für den ÖEHV fallen wollte, war sehr schade. Dennoch können die Österreicher nun mit viel Mut und guter Energie in die Abstiegsspiele gegen Lettland antreten. Vielleicht gelingt ihnen in dieser zwei Siege. Es wären die ersten Siege in der Topdivision.

IIHF World Juniors 2023 , Team Austria Coach Kirk Furey
© Puckfans.at/Andreas Robanser

Stimmen zum Spiel:
Head Coach Kirk Furey: „Wir haben geglaubt das wir das Spiel gewinnen können und haben das auch gezeigt. Wir sind früh in Rückstand gekommen. Nun ist es wichtig das wir als Team zusammen stehen und auf die Relegation einstellen.“
Jakob Engelhart: „Ich finde wir haben nicht schlecht gespielt aber jetzt ist man enttäuscht nach der Niederlage aber man kann darauf aufbauen. Wir haben viel Chancen gehabt und auch Pech gehabt. Jetzt heißt es den Kopf hoch zuhalten und nun heißt es Best of Three Relegation. Dort müssen wir weiter machen wo wir heute gespielt haben und die Chancen rein machen und hinten nicht die Patzer erlauben.“
Lorenz Lindner: Wir haben einen langsamen Start erwischt, dann ist es wohl besser geworden und am Ende natürlich sehr viele Chancen gehabt. Jeder hat alles gegeben aber am Ende wollte einfach nichts mehr von uns ins Tor hüpfen. Wir sind jetzt enttäuscht können die Köpfe aber nicht hängen lassen.
Ian Scherzer: Ich glaube das wir eine gute Leistung abgerufen haben aber natürlich Kleinigkeiten dir wir falsch machen werden sofort bestraft. Ich glaube wir müssen diesen Push jetzt mitnehmen und die guten Sachen heraus heben und positiv bleiben für die Relegation. Dann werden wir auch dort eine gute Leistung bringen und ich bin mir sicher das wir das auch schaffen mit dieser Truppe.
Thomas Pfarrmaier: Wir haben uns heute was anderes vom Spiel erwartet, generell wollten wir den Sieg Heim bringen.Wir sind aber froh das wir die ersten Tore geschossen haben. Wir haben ein gutes Spiel abgeliefert aber das Glück hat am Ende gefehlt mit dem Stangenschuss am Ende. Jetzt gehen wir aber mit einem guten Gefühl in die Relegationsrunde. Ich war überrascht das ich rein gekommen bin. Ich habe versucht das beste daraus zu machen. Ich glaube das ist mir gut gelungen beim Gegentor ist halt passiert. Ein mal hat man es einmal hat man es nicht. Mit meiner Leistung bin ich eigentlich zufrieden.