
Avicii Arena, Stockholm, © Puckfans.at / Andreas Robanser
Die Schweiz ließ im zweiten Halbfinale bei der Weltmeisterschaft in Stockholm den Dänen keine Chance und siegte gleich mit 7:0.
Gleich mit sieben Treffer schiessen die Schweizer am Samstagabend die Dänen aus dem Halbfinal. Es war nicht nur ein Schützenfest in der Avicii Arena in Stockholm. Sondern es wirkte auch, dass die Schweizer nach drei verpassten Goldmedaillen in den vergangenen Jahren nun noch stärker zurückgekommen sind, um ihren ersten Weltmeistertitel zu holen.
Die Schweizer starteten den Halbfinal gegen Dänemark nicht nur auf der Aufstellung fast identisch zum Viertelfinal, sondern auch spielerisch. Die «Eisgenossen» kamen mit viel Tempo in die Partie und prüften den dänischen Torhüter bereits nach wenigen Sekunden. Die Dänen, die im Viertelfinal überraschend Kanada bezwangen, schienen dieses Spielrezept schnell verstanden zu haben. Hatten aber keine Mittel, dagegen zu wirken.
Zu Beginn des Spiels verteidigten sie stark und kamen wenig später zu mehreren Abschlüssen. Bei diesen blieb es. Denn die Schweizer drückten nochmals auf das Gaspedal. Dank Nino Niederreiter gingen sie schliesslich in Führung. Der Treffer musste aber zuerst noch wegen einer Kickbewegung überprüft werden. Diese kurze Pause tat den Schweizern scheinbar gut, so skorten sie durch Ken Jäger den zweiten Treffer und mit Niederreiter den dritten Treffer des Abends.

Avicii Arena, Stockholm, © Puckfans.at / Andreas Robanser
Im zweiten Drittel nahmen die Schweizer zwar Tempo aus ihrem Spiel, doch machten sich das Leben mit Strafen schwer. Gleich in doppelter Überzahl hatte Dänemark die Chance zu verkürzen, scheiterte aber abermals an Goalie Leonardo Genoni. Die Defensive zeigte dort bereits weltmeisterliche Qualitäten.
Auch in der Offensive lassen sie nichts anbrennen. Im Gegenteil. Die «Eisgenossen» verfeinerten ihr Powerplay und kamen noch drei weitere Male zum erfolgreichen Abschluss. Nichts konnte an diesem Abend den Schweizer Hunger auf den Final und damit die Goldmedaille stoppen. Im Gruppenspiel zwischen den beiden Kontrahenten traf Dänemark immerhin zwei Mal, dieses Mal blieb ihnen den Treffer verwehrt.
Der Gegner der Schweiz stand im Nachmittagsspiel schnell fest. Denn die Amerikaner dominierten fast die ganze Partie gegen die Schweden und gewannen verdient mit 5:2. Nach dem ersten Drittel führten sie bereits mit 2:0. Die Hausherren lagen nach 40 Minuten bereits mit vier Toren zurück. Wenig verwunderlich nahm die Stimmung im ausverkauften Stadion ab – doch innert 41 Sekunden änderte sich dies drastisch. Denn die Schweden brachten mit einem Doppelschlag wieder Spannung in die Partie. Aber nur kurz. Die Amerikaner liessen die Träume der Schweden mit zwei weiteren Treffern endgültig platzen.

Avicii Arena, Stockholm, © Puckfans.at / Andreas Robanser
Am Sonntag spielen die beiden Gastgeber der diesjährigen Weltmeisterschaft, Schweden und Dänemark, im kleinen Final um die Bronzemedaille. Im Final kommt es zum Duell zwischen Amerika und Schweiz. Für die USA ist es die erste Finalteilnahme in 65 Jahren. Und die Schweizer kämpfen für ihre erste Goldmedaille, nach dem sie sich in den vergangenen Jahren dreimal mit Silber zufriedengeben mussten. Das Gruppenspiel gewann die Schweiz mit 3:0 gegen die USA.
Stimmen zum Spiel:
Christoph Bertschy: Ich bin glücklich und extrem stolz. Die Art und Weise wie wir uns präsentiert haben, ist ein weiteres Mal gut gewesen. Wir haben von A bis Z solide gespielt sowie hinten wenig zugelassen. So kann es weitergehen. Wir wollten immer das nächste Tor holen und haben sie so kontinuierlich unter Druck setzen. Gegen die USA wollen wir uns auf uns konzentrieren. Sie haben eine grosse Entwicklung gemacht. Es wird ein hart umkämpftes Spiel.
Jonas Siegenthaler: Es war eine gute Leistung von uns. Wir haben von Anfang solide unser Spiel durchgezogen. Unser Ziel war es, ihnen nichts zu geben. Wenn es einmal brenzlig wurde, hatten wir Leonardo Genoni, der die Türe zu machte. Wir haben so einen guten Mix von Speed und Skills. Wir wollen den Gegner müde machen und geduldig bleiben. Es ist eine riesige Chance für uns und freuen uns sehr. Wir wissen, was wir fähig sind.
Nino Niederreiter: Das erste Drittel war ein Kampf, fanden trotzdem einen Weg, um Tore zu schiessen. Nachher haben wir solide fertig gespielt. In den ersten paar Shifts an der WM habe ich mich noch nicht so wohl gefühlt, denn das Eis ist hier einiges grösser, als ich es mir gewöhnt bin. Vor dem Tor ist es aber ähnlich. Die Emotionen sind anders als damals. Dazumal waren wir wie in einem Märchen und dieses Jahr haben wir eine gute Ausgangslage. Wir wissen, dass morgen ein ganz anderer Gegner sein wird. Die Kanadier und Amerikaner werden stärker, je länger das Turnier geht. Die Amis kommen wie die Feuerwehr und wir müssen die Ruhe behalten. Ich kriege Gänsehaut, wenn ich daran denke, dass es das letzte Spiel von Ambühl ist und ich dabei sein kann.
Head Coach Patrick Fischer: Es ist mega schön, stehen wir wieder im Final. Das war unser Ziel, als wir heute aufgestanden sind. Wir wollten die Dänen unter Druck setzen und hinten nichts zu lassen. Der Plan ist aufgegangen. Die Amerikaner haben starke Spiele gespielt. Wichtig ist, dass wir erholt sind. Es ist keine einfache Aufgabe und das Zepter in die Hand zu nehmen. Als Nati sind wir am Wachsen und nun haben wir den vierten Anlauf. Wir geben alles, dass wir diesen Pokal nach Hause nehmen können. Wir sind noch nie so ausgeruht in den Final gekommen.
Mehr Fotos zum Semifinalspiel Schweiz – Dänemark 7:0
Text und Stimmen zum Spiel Soraya Sägesser