
Die Slowakei sah nach einer 3:0 Führung im Viertelfinale gegen Deutschland wie der sichere Sieger aus. Am Ende hieß es dann nur 3:2 für die Slowaken.
Im ersten WM-Viertelfinale stehen sich mit der Slowakei der Zweite der Gruppe A und Deutschland als Gruppendritter zwei Mannschaften gegenüber, welche beide besser als erwartet klassiert sind. Die Slowaken haben in der Tabelle Finnland hinter sich gelassen. Bei Deutschland ist man froh, dass man es ins Viertelfinale geschafft und somit das Minimalziel erreicht hat. Coach Patrick Reimer stellt vor dem Spiel klar, dass man sich jetzt natürlich neue Ziele gesetzt habe, räumt gleichzeitig aber ein, man sei schon auch froh, jetzt im Viertelfinale zu stehen.
Die Slowakei erwischt den besseren Start. Bereits kurz nach Beginn kann Novak an der blauen Linie einen Puck stehlen und Stuhrmann ein erstes Mal prüfen. Die Partie spielt sich mehrheitlich in der Hälfte der Deutschen ab. Die Slowakei kommt zu häufigen Abschlüssen, den Deutschen gelingt es kaum einmal, die Mittelzone zu überwinden. Nach 12 Minuten kommen die Deutschen zwischenzeitlich etwas besser ins Spiel und tauchen häufiger auch im slowakischen Drittel auf.

Effektive Chancen ergeben sich daraus jedoch kaum. Denn die Slowaken machen die Räume sehr dicht und stehen gut. Ganz anders auf der anderen Seite, wo bislang Stuhrmann sein Team im Spiel hält. Er musste im Startdrittel 13 Schüsse abwehren, sein Gegenüber Pradel nur deren drei.
Das Spiel ist unterdessen etwas ausgeglichener. Geprägt ist die Partie aber nach wie vor stark von der Vorsicht. Es scheint, als wollten beide Teams auf keinen Fall eine Strafe erhalten. Dementsprechend zaghaft geht man in die Zweikämpfe. Erst in der 37. Minute fällt der erste Treffer der Partie. Es ist Jan Chovan, welcher zuerst allein über rechts ins Drittel fährt und abschließt. Die Deutschen bringen die Scheibe nicht aus dem Drittel und der Puck springt irgendwie Chovan, welcher unterdessen das gegnerische Tor umkurvt hat, vor die Füsse. Er nimmt noch einmal einen Vorstoss und erwischt Keeper Stuhrmann zwischen den Beinen. Mit 12:9 Schüssen geht das Mitteldrittel etwas ausgeglichener zu Ende.

Tomik fährt in der 47. Minute ins Drittel rein, lässt einen Verteidiger aussteigen und bedient Tomka, welcher zum 2:0 für die Slowakei einschießt. Es folgt die erste Überzahlsituation im Spiel. Captain Händel muss auf die Strafbank und es dauert nur wenige Sekunden, bis Radivojevic auf Pass von Svrcek und Chovan zum vorentscheidenden dritten Treffer für die Slowakei trifft. Den ersten Treffer für die Deutschen schiesst Bleicher auf Zuspiel der beiden Assistenz Kapitän Spath Mariscal und Schäfer. Deutschland kommt noch zu einer Überzahlsituation, weil Lisy wegen Spielverzögerung, für zwei Minuten auf die Bank muss. Für die letzten 30 Sekunden nehmen die Deutschen noch den Torhüter raus und spielen so mit doppelter Überzahl, bringen aber keinen Treffer mehr zustande. Penkin kann 36 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit noch einmal verkürzen auf 3:2. Und eine Sekunde vor Schluss wäre um ein Haar der Ausgleich gefallen. Aber die Slowakei gewinnt das Spiel verdient und zieht damit in den Halbfinal ein. Best Player bei Deutschland war der Torhüter Stuhrmann, bei der Slowakei war Radivojevic. Übers gesamte Turnier wurden Deutschlands Captain Händel, Stürmer Schneider und Torhüter Stuhrmann für ihre Leistungen geehrt.
Stimme zum Spiel, Maxim Schäfer: Die ersten beiden Drittel waren nicht gut von uns, wir hatten zu wenig Schüsse auf das Tor. Wir waren nicht hart genug in den Zweikämpfen. Am Ende war es gut, eine Minute mehr und wir hätten das Spiel vielleicht noch drehen können.