Bettler in der Ko-Runde – Schweiz unterliegt gegen die USA

Die Schweiz verliert gegen die USA mit 0:3 und tritt als das bestes Team nach dem Grunddurchgang bereits die Heimreise an.

Die Schweiz konnte die gute Ausgangslage gegen die USA nicht nutzen und muss nach der Niederlage im Viertelfinale die Heimreise antreten. Die Amerikaner spielten besser und warteten auf die Fehler der Schweizer und nutzten diese Gnadenlos aus.

Mit der Niederlage gegen die USA schließen die Schweizer die Weltmeisterschaft in Finnland auf dem guten fünften Platz ab. Dem Team um Patrick Fischer gelang es nicht, die guten Spiele in die Ko-Phase mitzunehmen. Die Amerikaner konnten zwei Fehler der Schweizer nutzen. Zuerst wurde in der 12. Minute durch Calvin Thürkauf und seinem Schlittschuh das 1:0 für die USA erzielt. Dem zweiten Treffer in der 17. Minute ging ein haarsträubender Fehler Leonardo Genonis voraus. Die Amerikaner nahmen dieses Geschenk dankbar an.

Die Amerikaner waren nicht das bessere Team, sondern das Cleverere.  Geduldig wartete das Team von David Quinn auf seine Chancen. Und nutzte diese Kaltblütig aus. Sie taten genug, um die Schweizer am Tore schießen zu hindern, aber auch zu wenig, um weitere Tore zu erzielen. Die beiden letzten Drittel gehörte den Schweizern, sieht man vom 3:0 ab, als die Schweizer durch einen schnellen Konter der Amerikaner das dritte Tor in Kauf nehmen musste. Ben Meyers schloss diesen in der nahen Ecke des Torhüters ab. Leonardo Genoni, der eine ungenügende Leistung zeigte, war geschlagen.

In diesem Spiel kann die Schweiz nicht überzeugen. Obwohl sie über weite Strecken den Gegner beherrschten. Sie ließen diesem wenig Zeit oder beschäftigten diesen mit Verteidigungsarbeit. Jedoch fehlte in den Abschlüssen das letzte Quäntchen Überzeugung. Es fehlte an der nötigen Präzision, der Härte, der Geschwindigkeit. Kurz, all dies, was zuvor in der Vorrunde fast problemlos klappte, ging heute schief.

Auffallend war aber auch, dass die vermeintlichen Leader aus der Vorrunde nicht mehr zu sehen waren. Weder die NHL – Spieler noch die Einheimischen Spieler vermochten irgendwelche klare Akzente zu setzten. Fast wähnte man sich an die Zeiten zurückversetzt, als die Schweiz froh sein durfte überhaupt in die Viertelfinale zu kommen. Vielleicht muss auch etwas Konstatiert festgehalten werden: Eine Schwalbe allein macht noch keinen Frühling. Oder auf das Eishockey gemünzt: Weltmeister in der Vorrunde nützt nichts, wenn man in den Ko-Spielen wie Bettler auftritt.

An dieser, Mentalen, Schwäche muss Patrick Fischer und sein Team arbeiten. Noch ist die Schweiz nicht bereit in den entscheidenden Spielen «all in» zu gehen. Der Schritt vom «Plauschhockey» zur großen Bühne des Internationalen Eishockeys mit deren Härte, deren Kompromisslosigkeit fehlte. Die Schweiz hat einige Baustellen zu schließen. Vielleicht sind sie im nächsten Jahr reifer und weiter.