Mika Niemi beendet mit dem 2:1 Siegestreffer für Jokerit gegen CSKA in der 143.Minute das längste Playoff Spiel der zehnjährigen KHL Geschichte. SKA steht mit dem 3:1 Sieg über Lokomotiv im West Conference Finale.
In Moskau musste Jokerit Helsinki im fünften Spiel bei CSKA Moskau gewinnen um zumindest noch ein weiteres Heimspiel zu erzwingen. Einfach war diese Aufgabe nicht. War CSKA in den diesjährigen Playoff Heimspielen immer erfolgreich wobei die Armee Mannschaft bis zum heutigen Tag auch keinen Treffer in den Heimspielen zuließ.
Dies änderte sich aber bereits in der 4.Minute. Telegin war auf Seiten von CSKA auf der Strafbank. Jensen Niklas zog dabei von der blauen Linie ab, doch er spielte den Puck über die Bande auf die andere Torseite wo Brian O’Neill wartete. Dieser hatte wenig Mühe,da CSKA Goalie sich auf den Schuss konzentriert hatte und so auf der falschen Seite war und nicht mehr eingreifen konnte. CSKA brauchte aber nicht all zu lange um zum Ausgleich zu kommen. Diesen erarbeitete sich Kirill Kaprizov praktisch im Alleingang. Zuerst kurvte der 20-Jährige um das Jokerit Tor, dabei verlor er den Puck. Kaprisov setzte nach und kam nochmals zum Schuss und dieser fand den Weg in das Jokerit Tor.In der 16.Minute war der 20-Jährige auch bei einer weiteren CSKA Chance mitbeteiligt.
Nach einem Foul von Andersen nach nur 33 Sekunden vor dem Jokerit Tor an CSKA Stürmer Scott startete das Heimteam mit einem Powerplay in das Mitteldrittel. Niclas Andersen hatte dabei nach einem Konter die Chance auf die erneute Führung. Ein Save mit der Fanghand von Ilya Sorokin verhinderte dies. Die Finnen blieben auch nach dem Ablauf der Strafe um einiges mutiger als im ersten Drittel. Dies schien sich in der 29.Minute bezahlt zu machen als ein platzierter Tolvanen Handgelenkschuss im CSKA Tor einschlug. Der Videobeweis zeigte kurz zuvor aber eine ganz knappe Abseitsentscheidung und so wurde der Treffer etwas glücklich für CSKA aberkannt. Diese Entscheidung nahm Jokerit ein wenig den Schwung und so gab es ein sehr ausgeglichenes Spiel wobei CSKA von Minute zu Minute gefährlicher wurde.
In den dritten 20 Minuten machte die Armee Mannschaft wieder ordentlich Dampf wobei Andrei Kuzmenko in der 42.Minute eine erste ganz große Chance auf die Führung vorfand. Jokerit nun kaum Tormöglichkeiten, bei CSKA war es hingegen Ivan Telegin der in der 48.Minute gefährlich vor das Tor kam und Maxim Shalunov scheiterte eine Minute später an Helsinki Tormann Karri Ramö. In dieser Phase schien es als ob CSKA in Überzahl agieren würde doch es gelang nicht die Vorteile auf die Anzeigentafel zu bringen. Vier Minuten vor dem Ende dann gleich durch O’Neill und Tolvanen zwei ganz dicke Chancen für die Gäste aus Finnland. Zwei Sekunden vor dem Ende musste Ramo nochmals in höchster Not retten und so ging dieses Spiel trotz klarer CSKA Überlegenheit in die Verlängerung.
CSKA Moskau dominierte auch die Anfangsphase der Overtime doch die erste ganz große Möglichkeit hatte Jokerit durch Marko Anttila in der 67.Minute der im direkten Duell aber am Moskauer Golie scheiterte. Zwei Minuten später war es der beste Jokerit Spieler des Abends Eeli Tolvanen der es mit einen Schuss versuchte. Nun hatten die Finnen wohl die beste Phase im gesamten Spiel und CSKA hatte mehr als viel Glück dieses Spiel nicht verloren geben zu müssen, sprang der Puck doch einmal von der Stange zurück zu einem Moskauer Verteidiger. Nach 75 Minuten war es dann Alexander Popov der ein ideales Zuspiel knapp am Jokerit Tor vorbei schoss. 72 Sekunden vor der dem Ende der ersten 20 Overtime Minuten schoss Lauridsen den Puck über die Spielfeldbegrenzung. Damit kam CSKA etwas glücklich zu einem Powerplay. Kirill Kaprizov hatte darauf eine riesige Chance.
Eine Sekunde vor der Sirene entwischte aber Mika Niemi doch den „Penalty Shot“ konnte er nicht an Sorokin vorbei bringen und damit mussten weitere 20 Minuten Overtime her.
Dort vergab CSKA in den verbleibenden Powerplay Sekunden zwei gute Möglichkeiten.
In der 84.Minute musste mit Maxim Shalunov erst der zweite CSKA Spieler auf die Strafbank. Mehr als eine Möglichkeit durch Wirtanen schaute dabei aber nicht heraus. Nun merkte man den Teams langsam die Müdigkeit an und so schlichen sich kleinere Fehler und damit auch weitere Strafen ein. So erwischte es in der 89.Minute mit Ikonen wieder einen Jokerit Spieler. CSKA absolvierte vielleicht ihr bestes Überzahlspiel in dieser Begegnung der Game Winner war aber wieder nicht dabei. Die ganz großen Chancen blieben nun aus und es ging zum fünften Mal in die Kabinen. Dort wiederholten sich die letzten beiden OT Abschnitte. CSKA begann stark doch die Gäste wurden mit Verlauf stärker. Die Fehler nahmen zu und das Tempo weiter ab. Da es nach 120.Minuten noch immer keinen Treffer gab war es bereits das zweitlängste KHL Spiel der Geschichte. Nun fehlten noch 6 Minuten und 14 Sekunden auf einen neuen Liga Rekord. CSKA versuchte dies aber zu verhindern doch Ramö war einfach nicht zu bezwingen. In der 127 Minute wurde dann auch KHL Geschichte geschrieben als man den alten KHL Rekord vom 21.März 2014 einstellte. Damals gewann Lev Prag das Duell gegen Donbass nach 126 Minuten und 14 Sekunden. In der 128.Minute brachte Geoff Platt gleich zwei Mal den Puck vor das Tor und Roman Lyubimov nutzte dies um den Puck über die Linie zu befördern. Goalie Ramo hatte zu dieser Zeit aber bereits den Helm verloren. Nun gab es Videobeweis und das Spiel wurde fortgesetzt. Auch eine der seltenen Strafen gegen Jokerit brachte in der Folge keinen Treffer und in der 136.Minute war es wieder einmal Tolvanen der mit einem Solo scheiterte. In der war es dann so weit, Jokerit Spieler Mika Niemi kam frei zum Schuss und dieser beendete nach 142 Minuten und 9 Sekunden das längste KHL Spiel der Geschichte und erzwingt zugleich ein Spiel 6.
SKA hatte in St.Petersburg heute ebenfalls die Möglichkeit die Conference Semifinalserie gegen Lokomotiv Yaroslavl zu beenden. SKA war im ersten Abschnitt auch Ton angebend und Ilya Kovalchuk brachte dabei sein Team mit seinem bereits fünften Playoff Treffer in der 14.Minute in Führung.
Lokomotiv schoss sich mit einem Ivan Lekomtsev Schuss zum 1:1 nach genau 100 Sekunden im Mitteldrittel zurück in das Spiel. SKA blieb aber weiter das bessere Team wobei Ilya Kovalchuk weiter im Mittelpunkt blieb nach zwei weiteren guten Möglichkeiten gab er nach genau 29 Spielminuten den Pass zu Vadim Shipachyov der St.Petersburg mit einen satten Schuss wieder in Führung brachte.
Die klaren Vorteile des Titelverteidigers sorgten in der 43.Minute durch den Treffer von Ilya Kablukov auch zur Vorentscheidung in diesem Spiel. Lokomotiv gelang es einfach nicht wieder heran zu kommen. Eine der besten Chancen hatte dabei Petri Kontiola dessen Schuss aber zu Zentral ausfiel und so für SKA Tormann Mikko Koskinen nicht all zu schwer zu stoppen war. Damit steht der Gagarin Cup Champion zumindest wieder einmal im Conference Finale.