Der KAC lag gegen die Vienna Capitals bereits mit 3:0 und 4:1 voran. Ein unglaubliches Schlussdrittel der Wiener führte in die Overtime und dort sorgte Jerry Pollastrone für den 5:4 Overtime Sieg der Wiener. Diese führen in der Finalserie nun mit 2:0.
Nach einem vom Ergebnis her relativ klaren Auftaktspiel im Finale am Freitag in Wien, kam es heute zum zweiten Spiel der Serie in Klagenfurt.
In den ersten Minuten hatte man den Eindruck, dass die Wiener den Schwung aus dem ersten Spiel mitnehmen konnten und kamen bereits in Minute 2 durch Nödl zu einer guten Chance. Gleich zu Beginn waren es Ganahl und McKiernan, die einige Nettigkeiten auszutauschen hatten, der Wiener bleibt Punktsieger in dem Duell.
In Minute vier sind es McKiernan und Hurtubise, die aneinander geraten, McKiernan hält den Stock, Hurtubise revanchiert sich it einem Check gegen den Hals, beide bekommen vom Referee zwei Minuten Zeit, über die korrekte Sopielweise nachzudenken. Es geht zunächst vier gegen vier weiter, in Minute 5 folgt Holzapfel seinem Mitspieler in die Kühlbox, nachdem er Schumnig behindert hat. Somit heben Hausherren eine knappe Minute 4:3 Überzahl, die Lundmark in Minute 5 zum 1:0 (PP) für die Rotjacken nutzen kann. Lamoureux im Tor der Wiener bekommt die Scheibe unglücklich durch die Pads, das schien nicht unhaltbar.
In Minute 9 ist es erneut ein Wiener, der eine Strafe nimmt, Bowman muss nach einem Vergehen gegen Koch für 2 Minuten zusehen. Auch das zweite Powerplay nutzen die Rotjacken, Koch erhöht in Minute 12 auf 2:0 (PP). Der KAC ist im Moment überlegen, die Wiener finden kein Rezept, die Führung geht in Ordnung.
In der 13. Minute nehmen die Wiener die nächste Strafe, diesmal ist es Brocklehurst, der den Weg zur Kühlbox antreten darf. Der KAC erzielt in diesem Powerplay den nächsten Treffer durch Neal, der allerdings im Stil eines Fussballers den Puck mit dem Schuh ins Tor befördert. Nach kurzem Videobeweis ist klar – kein Tor, die Refs haben das auch sofort angezeigt. Somit geht das Powerplay weiter, erneut is es Neal in Minute 15, der die Scheibe zum 3:0 (PP) versenkt, diesmal gibt es nichts zu diskutieren, der Treffer zählt.
Bis zur ersten Pause passiert nichts nennenswertes mehr, die heimischen Fans verabschieden ihr Team verdienter Weise mit Standing Ovations in die Kabine, die Caps wirken konsterniert und ratlos. So wird das nichts heute.
Die Wiener kommen zu Beginn des zweiten Abschnittes etwas aggressiver aus der Kabine, trotzdem ist es in Minute 22 der KAC der die erste Strafe nimmt. Das Powerplay der Capitals bringt nichts ein, kurz nach dem Ende muss Fraser vom Eis wegen einer angeblichen Schwalbe. Auch hier verläuft das Powerplay diesmal ohne zählbares Ergebnis. es sind bald 30 Minuten um, immer noch nicht finden die Wiener zu ihrem Spiel und sind von der Leistung der vorangegangenen Play Off Partien meilenweit entfernt.
Nach und nach finden die Capitals nun doch ein wenig besser ins Spiel, liefern einige passable Aktionen im Angriff ab. In der 30. Minute ist es Riley Holzapfel, der den Puck das erste mal an die Stange hämmert. die Wiener kommen dem Tor näher. In Minute 34 schiebt Brocklehurst aus kurzer Distanz den Puck über die Linie. Kann der Anschlusstreffer die Wiener nochmal ins Spiel bringen? Phil Lakos erklärt im Interview ganz entspannt, dass die Wiener das Ding schon noch machen, wenn sie weiter gut und konsequent spielen. Wenige Sekunden vor dem Ende des zweiten Abschnittes hat Holzapfel erneut eine Chance auf den Anschlusstreffer, scheitert aber am Keeper Madlener. Aufgegeben haben die Caps die Partie also noch lange nicht, gegen Ende des zweiten Drittels schaffen sie es, die Partie an sich zu ziehen. Das lässt ein spannendes und intensives drittes Drittel erwarten.
Gleich nach Beginn des letzten Abschnittes, behindern einander Holzapfel und Fraser vor dem eigenen Tor, Brucker nutzt diese Unachtsamkeit und schiebt erneut an Lamoureux ein zum 4:1. Serge Aubin, dem Headcoach der Capitals reicht es und er wechselt den Keeper für die letzten 19 Minuten, es war heute nicht der Tag des glücklosen Jean-Philippe Lamoureux, sonst eigentlich ein absoluter Rückhalt seines Teams. Hoffentlich aus Sicht der Wiener kann Kickert seine Sache besser machen.
Praktisch aus dem Nichts gelingt in Minute 43 McKiernan ein schöner Treffer ins lange Eck, nur noch 4:2, noch nicht alles verloren für Wien? Nun nimmt die Partie richtig Fahrt auf, das ist Playoff Hockey, wir es sich der Zuseher wünschen kann. Es geht Coast to Coast mit sehenswerten technischen Einlagen auf beiden Seiten, endlich ist es ein ausgeglichenes und offenes Spiel, wobei die Wiener noch zwei Tore brauchen, um zumindest die Overtime zu erreichen. Seit dem Wechsel des Keepers haben die Wiener mehr vom Spiel und erarbeiten Chance um Chance, es ist aber einstweilen nichts mehr zählbares dabei. Langsam wird die Zeit für die Wiener knapp, es sind noch 5 Minuten zu spielen, immer noch fehlen zwei Treffer für die Verlängerung.
Patrick Peter hat bei einem Bandencheck Glück, dass die Referees diesen nicht richtig gesehen haben, wäre eigentlich eine Strafe gewesen. Drei Minuten vor dem Ende nimmt der Wiener Coach eine Auszeit, Kickert geht vom Eis. Eine riesen Chance für Holzpfel gleich nach dem Face off bringt kein Tor, es ist Jamie Fraser mit einem Blueliner, der die Wiener 2,40 Minuten vor dem Ende auf einen Treffer heranbringt. 2 Minuten vor dem Ende verlässt Kickert erneut das Eis, diese zwei Minuten werden für den KAC sehr sehr lange.
Wahnsinn, das gibt es nicht, Ausgleich!!!!! Aus einem Gestocher vor dem Tor erzielt Tessier 1:42 vor dem Ende aus spitzem Winkel den Ausgleich zum 4:4. Die Wiener erzwingen in einem bereits verloren geglaubten Spiel das „vierte Drittel“. Die Wiener Fans jubeln, während der KAC Anhang ein wenig nachdenklich geworden ist.
Weiter geht es, nun der KAC ein wenig in Zugzwang, in Minute 3 kann sich David Kickert auszeichnen. Wie öfter in den letzten Partien gesehen, unterläuft den Wienern erneut ein Wechselfehler, somit wieder eine Überzahl für die Hausherren. Den Caps wird eine Strafe vorenthalten als Hundertpfund Ferland umreißt, die Refs sehen das jedoch nicht, weiter geht es, noch 9 Minuten in der ersten Verlängerung zu spielen. Der KAC sucht die Entscheidung, es sind jedoch keine zwingenden Aktionen, die die Wiener in Verlegenheit bringen könnten.
Minute 71:44 TOR, das Spiel ist aus! Der Sieger ist allerdings aus Sicht der Hausherren leider der falsche. Es ist erneut Jerry Pollastrone, der das Ding irgendwie an David Madlener vorbei bringt und das Spiel zugunsten der Wiener entscheidet.
Es steht in der Serie 2:0, man darf gespannt sein, wie der KAC das Ding am Dienstag in Wien angehen wird, jedenfalls gilt: verlieren verboten, will man den Caps Express noch stoppen.
Text: Oliver Danihel