USA holt sich U20 Titel in Montreal

IIHF World Juniors Championship 2017 Gold Medal Game USA - CAN Team USA, Luke Kunin #9, Jack Roslovic #28 Centre Bell, Montreal ©Puckfans.at/Andreas Robanser
IIHF World Juniors Championship 2017
Gold Medal Game
USA – CAN
Team USA, Luke Kunin #9, Jack Roslovic #28
Centre Bell, Montreal
©Puckfans.at/Andreas Robanser

Das Team USA gewinnt in einen mehr als spannenden Finale bei der U20 Weltmeisterschaft trotz zweimaligen zwei Tore Rückstand mit 5:4 im Shootout und zerstört somit den Traum vom Heimtitel der Kanadier.

Es waren die Verteidiger, die die Startphase dieses Finales dominierten. Mit Turnier-MVP Thomas Chabot und Jeremy Lauzon trafen gleich zwei kanadische Verteidiger in den ersten zehn Minute. Die kanadischen Abwehrspieler machten aber nicht nur in der Offensive eine gute Falle. Sie schützten ihren Torhüter Carter Hart so gut, dass dieser zu Beginn des Spiels viel Selbstvertrauen tanken konnte.
Auf Seiten der USA wusste man derweil mit einem unbändigen Willen zu überzeugen. So kam man nach einem schwachen Startdrittel zurück und konnte im zweiten Drittel dank Treffer von McAvoy und Fox ein 0:2 aufholen. Wer nun glaubte das Momentum würde kippen, hatte sich jedoch getäuscht. Gleich zu Beginn des dritten Drittels gingen die Kanadier erneut mit zwei Toren in Führung. Während Jeremy Roy die Scheibe in der 42. Minute sehenswert unter die Latte knallte, profitierte Matthieu Joseph in der 45. Minute von einem unglaublichen Fehler Braccos.

IIHF World Juniors Championship 2017 Gold Medal Game USA - CAN Tyler Parsons #1, Mathieu Joseph #11 Centre Bell, Montreal ©Puckfans.at/Andreas Robanser
IIHF World Juniors Championship 2017
Gold Medal Game
USA – CAN
Tyler Parsons #1, Mathieu Joseph #11
Centre Bell, Montreal
©Puckfans.at/Andreas Robanser

Trotz dieser Unzulänglichkeit ließen sich die US-Boys aber erneut nicht unterkriegen. Kieffer Bellows verkürzte nur 29 Sekunden nach dem Treffer von Joseph auf 4:3. Nochmals 93 Sekunden später war es Colin White, der einen Schuss von Adam Fox zum 4:4 ins Tor lenkte.
Abermals musste das Spiel von vorne beginnen. Wieder hatten die Kanadier die Führung auf dem Stock zu haben. Dubois fand Barzal mit einem genialen Querpass. Statt zu schießen, passt dieser jedoch zurück zu Dubois. Zwar stand Dubois nun vor dem leere Tor, weil er jedoch nicht mit dem Pass rechnete, schlug er in bester Position über die Scheibe. Da auch nach dieser Szene kein Team mehr traf, kam es zur Overtime. In dieser waren die Kanadier lange das bessere Team. So dominierten sie die US-Amerikaner mit 17:7 Schüssen. Die grösste Chance bot sich den Ahornblättern derweil in der 67. Minute, als die USA eine Wechselstrafe kassierte. Die US-Boys hatten in Tyler Parsons jedoch einmal mehr einen sensationellen Rückhalt.
Da kein weiteres Team mehr traf, musste diese Weltmeisterschaft in einem Shootout entschieden werden. Dass ein Penaltyschießen nicht unbedingt die Stärke der Nordamerikaner ist, wurde in diesem Shootout einmal mehr klar. Einzig Troy Terry, der schon im Halbfinale gegen die Russen drei Mal getroffen hatte, fand auch heute eine Lücke zwischen den Beinen von Carter Hart. Er entschied damit das Spiel und diese Weltmeisterschaft.
Für die Kanadier war die Party im erstmals ausverkauften Bell Centre somit abrupt zu Ende.

IIHF World Juniors Championship 2017 Gold Medal Game USA - CAN Caleb Jones #4 Centre Bell, Montreal ©Puckfans.at/Andreas Robanser
IIHF World Juniors Championship 2017
Gold Medal Game
USA – CAN
Caleb Jones #4
Centre Bell, Montreal
©Puckfans.at/Andreas Robanser

Einmal mehr durfte man sich dabei Fragen, ob man eine Weltmeisterschaft wirklich in einem Penaltyschießen entscheiden muss. „Ich kann mir keine bittere Niederlage vorstellen, als diese“, meinte ein enttäuschter Jeremy Lauzon.Irgendwie musste das Spiel entschieden werden, hätten wir im Penaltyschießen gewonnen, hätte ich es bestimmt eine gute Sache gefunden“, drückte sich derweil Noah Juulsen etwas diplomatischer aus. Ganz anders war die Gefühlslage derweil auf Seiten der US-Boys. Sie beenden das Turnier ohne Niederlage. Die knappen Siege in den Playoffs hatten ihr Selbstvertrauen offensichtlich zusätzlich gestärkt. „Wir sind in den letzten vier Wochen zu einer verschworenen Truppe zusammengewachsen, die nichts erschüttern kann. Da wir bereits im Halbfinale einen Rückstand aufholen mussten, wussten wir genau, dass wir auch dieses Spiel noch gewinnen können “, meinte ein überglücklicher Colin White.