
Zum ersten Mal überhaupt kam der renommierte Hlinka Gretzky Cup nach Brno. Zum Auftakt in der Gruppe A traf Titelverteidiger Kanada auf Finnland.
Der Turnierfavorit erzeugte von Beginn an enormen Druck auf die Finnen. Mit dem ersten Schuss überhaupt traf Beckham Edwards in die nahe obere Ecke zur frühen Führung nach 58 Sekunden. Die Finnen brauchten etwas, um den Tritt ins Spiel zu finden. Oliver Suvanto fiel auf, zuerst mit einer Großchance vor Gavin Betts, dann mit einem Puckverlust an der eigenen blauen Linie, der zu einem kanadischen Konter, aber nicht zu einem Tor, führte.

In der zehnten Minute vollendete Verteidiger Keaton Verhoeff einen Abschluss von Tynan Lawrence, der den freiliegenden Puck am Schnellsten im Tor unterbrachte. Dieser Gegentreffer war ein Weckruf für die Finnen, nach Ablauf eines Powerplays verkürzte im Slot Oscar Hemming, der von Landon Dupont zu wenig konsequent gedeckt wurde. Kurz darauf traf Hemming den Pfosten. Dies hätte bereits der erste Ausgleich sein können.
Vor der ersten Pause drückte Kanada auf das 3:1, doch dies nutzten die Finnen, um die kleinen Fehler der Ahornblätter zu bestrafen. Es brauchte zwei starke Paraden von Gavin Betts, ehe Jiko Laitinen das Score in der 20. Minute ausgleichen konnte. Es lief noch nicht nach dem Gusto der Kanadier.

Auch im Mittelabschnitt erwischten die Finnen beinahe einen Kaltstart. Die Kanadier powerten, Verhoeff scheiterte zweimal doch der Puck landete trotzdem im Netz. Die Szene wurde nochmals überprüft und das zuvor gegebene Tor aberkannt. Der Grund war ein Schlag von Verhoeff in den Arm des finnischen Goalies während der Schussabgabe.
In der 24. Minute ereignete sich eine unschöne Szene, bei der alle den Atem anhielten. Jean-Christoph Lemieux landete nach einem harten Zweikampf auf dem Eis und musste sich in die Kabine begeben. Für ihn war das Spiel vorzeitig zu Ende.
Das Spiel flachte für längere Zeit etwas ab, dafür nahmen die Strafen auf beiden Seiten zu. Und doch blieben die Kanadier tonangebend. William Gammals setzte sich vermehrt in Szene, unter anderem gegen den Abschluss von Alessandro Di Iorio gelang ihm einen Big Save in der 35. Minute. Diese Glanztat brachte nur kurz etwas Schwung in die finnische Offensive, sie liefen sogar Gefahr, von den Kanadiern überlaufen zu werden.
Weil sich die Kanadier aber immer wieder mit Strafen das Leben schwer machten, blieb es auch nach fast 40 Minuten ausgeglichen, ehe Ryan Lin sieben Sekunden vor der zweiten Pause den Querpass von Adam Valentini verwertete.Kanada traf in der 45. Minute die Stange. Von den Finnen kam bis zur 48. Minute wenig. Doch dann hatte Suomi eine Konterchance, der Abschluss war aber zu wenig konsequent und prompt wurde diese Szene zum schnellen Konter über Dimian Zhilkin, der sich gleich gegen zwei finnische Verteidiger und Goalie durchsetzen und alt aussehen lassen konnte. 4:2.

Die Messe war eigentlich bereits gelesen, doch Vilho Vanhatalo hatte etwas dagegen und brachte Finnland 3:45 Minuten vor Schluss mit einem Onetimer noch auf 4:3 heran. Eine Minute vor dem Ende hätte Luka Arkko noch ausgleichen können. Das Tor war offen. Doch es war Ethan Belchetz, der 4,5 Sekunden mit dem 5:3 den Deckel draufsetzte.
Stimmen zum Spiel:
Dimian Zhilkin (Canada): „Finnland hat gut verteidigt. Wir wollen aus unserem Team noch mehr herausholen und natürlich gut spielen. Das nehmen wir uns vor und das ist auch mein Ziel.“