Wenn eine Karriere in die falsche Richtung läuft

Nikolai Lemtyugov #86, Medvescak Zagreb ©Puckfans.at/Andreas Robanser
Nikolai Lemtyugov #86, Medvescak Zagreb
©Puckfans.at/Andreas Robanser
Der Russe Nikolai Lemtyugov hat in den letzten Monaten viel erlebt das auf das er gerne verzichtet hätte. Nach einer schweren Verletzung kämpft er nun mit den Finanzproblemen bei Medvescak Zagreb.

Der 32-jährige russische Flügelstürmer hatte bis zum Sommer 2018 eine sehr gute Eishockey Karriere aufzuweisen. So spielte er für mehrere Team, darunter Top Teams wie Ak bars Kazan oder Metallurg Magnitogorsk oder zuletzt bei Avangard Omsk über neun Jahre in der KHL.

Nikolai Lemtyugov #13, Avangard Omsk ©Puckfans.at/Andreas Robanser
Nikolai Lemtyugov #13, Avangard Omsk
©Puckfans.at/Andreas Robanser

Im Sommer 2017 verlängerte Nikolai Lemtyugov auch seinen Vertrag bei Avangard für zwei weitere Jahre. Mit Saisonstart trug er sogar das A auf seinem Avangard Dress.

Am 10.Oktober 2017 im Spiel gegen Barys Astana die große Zesur in seiner Karriere. Bei einem normalen Check an der Bande mit Astana Spieler Alexander Lipin zog er sich einen Nierenriss zu und noch am gleichen Tag wurde er Notoperiert. „Es ging nicht darum ob ich weiter Eishockeyspielen kann es ging bei mir wirklich um Leben und Tod.“
Nach der erfolgreichen Operation und der Genesung ging es für Lemtyugov um seine Reputation. „Ich fuhr nach Deutschland und ich war in Moskau und dann hatte ich die Papiere das ich weiter spielen könne. Avangard Omsk löste nachdem er die Saison 17/18 bei Omsk noch beenden konnte aber den laufenden Vertrag mit ihm auf. „Alle haben geglaubt ich habe ein Problem mit meiner Gesundheit aber viele Ärzte haben mir bestätigt das ich weiter spielen kann.“

Nikolai Lemtyugov #86, Medvescak Zagreb ©Puckfans.at/Andreas Robanser
Nikolai Lemtyugov #86, Medvescak Zagreb
©Puckfans.at/Andreas Robanser

So unterzeichnete Nikolai Lemtyugov Mitte Oktober dieses Jahres einen Vertrag beim EBEL Klub Medvescak Zagreb. Auf die die Unterschiede angesprochen meinte er nur kurz: „Der größte Unterschied ist das hier alles mit dem Bus gefahren wird.“
Eishockey mäßig meint er das es in der EBEL drei oder vier Teams gibt die annähernd KHL Niveau erreichen. „Zagreb spielt aber nur gerade, das gefällt mir persönlich weniger, ich liebe es mehr zu kombinieren und mit Pässen zu spielen.“
Doch auch die finanziellen Dinge in Zagreb laufen nicht so wie es ihm bei der Vertragsunterzeichnung gesagt wurde. So haben einige Spieler über Monate kein Geld erhalten und auch er wartet auf die Zahlungen. „Wir haben nicht einmal mehr wirklich genug Ausrüstung wie Schläger“, meint der 32-jährige Russe sichtlich enttäuscht und verzweifelt.

Nikolai Lemtyugov #13, Avangard Omsk ©Puckfans.at/Andreas Robanser
Nikolai Lemtyugov #13 , Avangard Omsk
©Puckfans.at/Andreas Robanser

Angesprochen auf seine weitere Eishockey Zukunft hat Nikolai Lemtyugov keine wirklichen Vorstellungen: Wieder zurück in die KHL? „Es wäre schön, ich weiß aber nicht ob es überhaupt in dieser Situation möglich ist.“
Nun wartet weiter eine ungewisse Zukunft auf den Russen, wie geht es mit dem finanziell schwer angeschlagenen Klub in Zagreb weiter, wo bekommt er die nächste Möglichkeit sein Können und seine wieder voll hergestellte Gesundheit unter Beweis zu stellen. Fragen die sich der 32-Jährige im Sommer 2017 wohl noch nicht gestellt hat. So kann man zum Abschluss Nikolai Lemtyugov nur alles Gute für seine weitere Karriere wünschen und hoffen dass er den Sprung zurück in die KHL wieder schaffen wird.