Villach und Wien feiern Auswärtssiege, Linz gewinnt gegen Medvescak im Shootout

Der EHC Black Wings Linz gewinnt das Heimspiel gegen Medvescak Zagreb mit 4:3 im Penaltyschießen. Der VSV feiert einen 4:3 Sieg in Dornbirn und die Vienna Capitals gewinnen in Innsbruck mit 3:2.

Die Linzer erwischten wie schon im letzten Heimspiel gegen den KAC einen perfekten Start in das Spiel. Nach nicht einmal zwei Spielminuten jubelten die Heimfans zum ersten Mal. Brian Lebler und Corey Locke fuhren im Konter auf Zagreb-Schlussmann Kevin Poulin zu. Lebler wartete lange und spielte einen Querpass auf seinen Mitspieler, der Poulin mit einem wunderschönen Haken aussteigen ließ und zum 1:0 einschob. Zagreb konnte sich in der Anfangsphase kaum befreien und wurde nur ab und zu über Entlastungsangriffe gefährlich. In der 12. Spielminute legten die Linzer nach. Die Hausherren sorgten in Überzahl für viel Verkehr vor dem Kasten von Poulin. Rick Schofield nahm sich ein Herz und erhöhte mit einem Handgelenkschuss auf 2:0. Nach dem zweiten Treffer hatten die Black Wings die stärkste Phase des ersten Drittels. Völlig entgegen dem Spielverlauf erzielten jedoch die Gäste den Anschlusstreffer. Tomas Netik fuhr mit Schwung ins gegnerische Drittel und brachte die Scheibe scharf vor das Tor. Der Puck wurde unmittelbar vor Michael Ouzas abgefälscht und rutschte durch die Schoner des Schlussmannes ins Tor. Die Kroaten wachten nach dem Treffer schön langsam auf und kamen immer besser ins Spiel. Nur kurz nach dem 2:1 traf Samson Mahbod nach einer riskanten Einlage von Sebastien Piche und Shane O’Brien die Stange.
Im Mitteldrittel bekamen die Fans über weite Strecken sehr zerfahrenes Eishockey mit vielen Fehlern auf beiden Seiten zu sehen. Die Linzer konzentrierten sich meist auf ihre Defensivarbeit. Vor allem in Unterzahl standen die Black Wings sehr routiniert und ließen kaum Chancen zu. Der fehlende Einsatz in der Offensive wurde aber trotzdem bestraft. In der 32. Spielminute erzielte Zagreb das 2:2. Ouzas ließ einen Schuss von Sondre Olden prallen,Tyler Morley stand goldrichtig und bezwang den am Boden liegenden Goalie mit einem Schuss unter die Latte. Nur zwei Minuten später gingen die Bären zum ersten Mal in diesem Spiel in Führung. Der Torschütze zum Ausgleich bewies Übersicht und bediente den völlig freistehenden Netik mit einem schönen Pass. Der tschechische Stürmer musste nur mehr einschieben und traf mit seinem zweiten Treffer im Spiel.
Auch im Schlussabschnitt brauchte das Spiel lange, um Fahrt aufzunehmen. Einige Strafen auf beiden Seiten und viele Unterbrechungen zerstörten den Spielfluss. Erst in der Schlussphase erhöhten die Hausherren das Tempo und zeigten wieder ihr gewohntes Kombinationsspiel. Vor allem in Überzahl kamen die Black Wings zu zahlreichen Großchancen. Eine dieser Chancen nutzte Andreas Kristler mit seinem ersten Saisontor für die Linzer. Der Stürmer bekam den Puck von Schofield serviert und traf aus spitzem Winkel zum 3:3-Ausgleich.
In der Overtime überschlugen sich die Ereignisse. Die Fans bekamen durch einige Strafen eine spannende Verlängerung mit zahlreichen hochkarätigen Chancen zu sehen. Beide Mannschaften scheiterten aber im letzten Moment immer an einem verteidigenden Gegenspieler oder an den beiden starken Torhütern.
Im Penalty-Shootout trafen Locke und Piche, während auf der anderen Seite Netik und Mahbod vergaben.

Voller Selbstvertrauen starteten die Dornbirn Bulldogs in die Partie und prompt gelang ihnen ein Auftakt nach Maß: Brodie Reid verwertete einen Rebound, Lukas Herzog im Villacher Kasten konnte zuvor einen D’Alvise-Schuss nur nach vorne Abprallen lassen (2.). In weiterer Folge vergaben Reid nach Doppelpass mit Scott Timmins oder auch Kevin Macierzynski hochkarätige Chancen. Und diese Fahrlässigkeit wurde bestraft. Jordan Hickmott (8.) erzielte in der achten Minute per Blueliner den Ausgleich und Ryan Glenn (14.) – der Verteidiger bezwang Rasmus Rinne im DEC-Tor mit einem flachen Schuss vom linken Bullypunkt – und drehte damit noch im ersten Abschnitt die Partie zu Gunsten der Gäste. Im Mitteldrittel agierten die beiden Teams mehr oder weniger auf Augenhöhe, doch vor allem der 24-jährige Torhüter Lukas Herzog konnte sich mehrere Male auszeichnen: Herzog vereitelte einige Chancen und blieb auch bei Alleingängen von Macierzynski und Pance sicher. Auf der Gegenseite musste sich Rasmus Rinne ein weiteres Mal geschlagen geben. Patrick Platzer fälschte einen Stebih-Schuss unhaltbar in die Maschen ab. Nachdem mit dem Spielstand von 1:3 ein letztes Mal die Seiten gewechselt wurden, machte Matt Fraser (41.) die Partie wieder spannend. Sein Treffer aus dem Slot brachte die Bulldogs zurück. VSV-Defender Markus Schlacher (48.) stach dann jedoch genau in der Drangphase der Hausherren mit einem wuchtigen Schuss zu und stellte den Score auf 2:4. Mit einem Gewaltschuss sorgte Michael Caruso (52.) für eine spannende Schlussphase im Dornbirner Messestadion. Die Kärntner retteten sich jedoch über die Zeit und bescherten Markus Peintner ausgerechnet im Ländle seinen ersten Sieg als Head Coach.

Den besseren Start erwischten die Hausherren. Bereits nach 30 Sekunden hatte Fabio Schramm die erste dicke Möglichkeit. Auch danach verlangten die Tiroler dem vermeintlichen Favoriten aus Wien in den ersten 20 Minuten alles ab. Andrew Yogan mit Pech und John Lammers im Powerplay ließen die besten Möglichkeiten liegen. Auf der Gegenseite wurde es ebenfalls zweimal brenzlig. Tessier und Pollastrone scheiterten am gut aufgelegten Patrik Nechvatal. Und so blieb es nach dem ersten Abschnitt beim 0:0.
Im zweiten Drittel sollte die Partie dann zu kippen beginnen. In der 24. Minute machte sich die erhöhte Schlagzahl der Gäste zum ersten Mal bemerkbar, Schneider stellte mit einem satten Schuss auf 1:0 für die Capitals. Die Haie versuchten in der Folge zwar weiter offensiv aktiv zu sein, Lamoureux im Tor und eine konzentrierte Wiener Abwehr ließ aber nur selten zwingende Chancen zu. Lediglich in einer Überzahlsituation konnten die Tiroler Druck erzeugen, ein Erfolgserlebnis blieb aber aus. In der 37. Minute sorgte abermals Schneider für den nächsten Nackenschlag. Nach einem schönen Alleingang ließ er Nechvatal im Tor der Innsbrucker keine Chance. Mit dem bitteren 0:2 aus Sicht der Hausherren ging es dann in die zweite Pause.
Im dritten Abschnitt versuchten die Haie dann ebenfalls noch einmal einen Gang zuzulegen und wurden in der 46. Minute belohnt. Nach einem Zuckerpass von Mitch Wahl über das ganze Feld, schob Ondrej Sedivy trocken zum 1:2 ein. Die Freude währte aber nicht lange, denn Lakos war nur zwei Minuten später mit einem Blueliner erfolgreich – 1:3. Doch die Haie gaben nicht auf. In einer Überzahl verkürzten die Hausherren abermals. Und wieder war Mitch Wahl mit einer Traumvorarbeit maßgeblich beteiligt. Andrew Yogan ließ sich die Chance dann nicht nehmen und stellte in der 52. Minute auf 2:3. Jetzt war die Partie wieder richtig heiß. Fünf Minuten vor dem Ende verpasste Hunter Bishop nur haarscharf. Die letzten Minuten waren dann an Dramatik kaum mehr zu überbieten. Beflügelt durch zwei weitere Überzahlspiele drückten die Innsbrucker auf den Ausgleich doch Yogan, Lammers und Guimond verpassten und so nahmen die Caps drei Punkte aus Innsbruck mit.