Russland feiert 6:0 Shutout Sieg über die Slowakei

Das russische Team zeigte auch gegen die Slowakei kein Mitleid und feierte nach 60 Minuten einen verdienten 6:0 Erfolg.

Im zweiten Spiel des Tages in Köln treffen die favorisierten Russen heute auf die Slowakei, die bisher weit hinter den Erwartungen geblieben ist und mit nur vier Punkten auf Platz 7 liegt. Die Russen hingegen sind voll auf Kurs, führen die Gruppe an und werden in Kürze einige NHL Stars ins Team einbauen können, Yevgeni Kuznetsov von den Washington Capitals ist schon am Weg nach Köln, sein Teamkollege Alex Ovechkin steht leider wegen einer Verletzung nicht zur Verfügung, er hat den medizinischen Test nicht bestanden. Eine weitere betrübliche Nachricht des russischen Teams war, dass Sergei Mozyakin von Metallurg bereits abreisen musste, er wurde ja in der Partie gegen Deutschland von Gregor hager heftig gegen den Kopf gecheckt. Der wurde dafür ja auch zwei Partien gesperrt.

Die Partie beginnt, Russland mit richtig Tempo aus der Kabine, die Slowaken sind nicht richtig in der Partie und schon steht es 1:0 für den Favoriten (02). Evgeniy Dadonov ist der Torschütze. In Minute sieben tauchen die Slowaken erstmals vor dem Tor von Andrei Vasilevskiy auf, setzen nach, obwohl er die Scheibe bereits hat, es brennt das erste Mal, die Russen gehen sehr energisch dazwischen, die ersten Boxduelle finden statt. Die Lage beruhigt sch, noch kommen die Refs ohne Strafen aus, es geht weiter, Russland bleibt am Drücker, kontrolliert die Partie. Die Sbornaja zieht ein Spiel auf, das an ein Powerplay erinnert, ist es aber nicht. Die Slowaken werden im eigenen Abschnitt schwindlig gespielt, haben kaum Gelegenheit zum Wechseln. Ab und an gelingt ein Konter, vom Ausgleich ist die Slowakei im Moment aber weit entfernt. Es sind 10 Minuten gespielt, Russland ist drückend überlegen. In Minute 12 nehmen die Slowaken eine Strafe, die Überzahlstatistik der Russen lässt für die nächsten zwei Minuten nichts gutes für die Slowakei erahnen. Das Powerplay ist eine halbe Minute alt, Evgeniy Dadonov bekommt den Puck von hinter dem Tor in den Slot, kann völlig frei vor dem Tor stehend abschließen, es kommt, wie es kommen musste, die Scheibe ist drin, 2:0 (13). Die Refs kontrollieren das kurz noch mittels Video, ist es, weil es so schnell gegangen ist oder weil es so schön war? Gegen diesen Gegner kann man bereits jetzt fast von einer Vorentscheidung sprechen. Aus derzeitiger Sicht sind die Russen das mit Abstand stärkste Team des Turniers, in dieser Form, so sie hält, werden sie nur schwer zu stoppen sein. In der letzten Spielminute zieht Andrei Mironov, der gerade keine Anspielstation findet, aus Verlegenheit von der blauen Linie durch, Goalie Julius Hudacek sieht die Scheibe sehr spät, der passt perfekt, der nächste Treffer für die Russen, 3:0 (20). Die Slowaken brauchen wohl die nun folgende Pause um sich neu zu sortieren.

Los geht es mit dem zweiten Abschnitt, die Frage wird sein, ob die Slowaken einen Weg gefunden haben, die russischen Stürmer unter Kontrolle zu bekommen, die in der Angriffszone bisher mehr oder weniger nach Gutdünken agieren konnten. Die Mannschaften sind zurück auf dem Eis und werden von den Refs erneut in die Kabinen beordert, die Eisqualität ist nicht zufriedenstellend, da muss der Eismeister nochmals arbeiten. Das ist mehr als peinlich für den Veranstalter, das passiert bereits zum zweiten Mal in diesem Turnier. Nach einer weiteren Eisaufbereitung und Endkontrolle durch die Refs kann es nun endlich weitergehen. Bereits nach wenigen Augenblicken kommen die Slowaken durch Dravecky zu einer guten Möglichkeit, Goalie Vasilevskiy kann klären. Fast im Gegenzug erzielt Kucherov den nächsten Treffer für Russland, der dürfte aber nicht zählen, es war eine klare Bewegung mit dem Schuh zu erkennen, die Refs ziehen sich zur Beratung und Videostudium zurück. Das Tor zählt, eine klare Fehlentscheidung, trotzdem es steht 4:0 (23). Torschütze im Stile eines CR7 ist Nikita Kucherov von den Tampa Bay Lightning. Für die Slowaken geht es mittlerweile wohl nur noch um Schadensbegrenzung. Zwischenzeitlich kann sich der russische Goalie immer wieder mit einigen Saves auszeichnen, er ist ein guter Rückhalt für sein Team, wirkt aber nicht immer zu hundert Prozent sattelfest. Dafür umso mehr die Offensive, Ivan Telegin macht das 5:0 (33). Ein toller Treffer, die Scheibe springt von der Bande zurück, Telegin schiebt die Scheibe zwischen Goalie Hudacek und der Stange irgendwie ins Tor, so etwas sieht man auch nicht alle Tage. Die Sbornaja beginnt jetzt zu zaubern, die Slowaken müssen aufpassen, dass es nicht ganz bitter wird. Drei Minuten vor dem Drittelende kann das Slovan Duo Michal Sersen und Pavol Skalicky Goalie Vasilevskiy nochmal mit dem Bauerntrick prüfen, der ist in der Vorwärtsbewegung, kann die Scheibe aber irgendwie noch fixieren, fast der erste Treffer für die Slowakei. Das Drittel ist aus, bis jetzt eine klare Sache für die Russen.

Auf gehts in den letzten Abschnitt, schaffen die Slowaken wenigstens den Ehrentreffer? Sie versuchen zumindest ihre Haut teuer zu verkaufen, kommen wieder zu einigen Chance und prüfen Vasilevskiy erneut, der ist aber hellwach und auf dem Posten. Die Russen versuchen, das Spiel zu beruhigen und ihre Kräfte zu schonen, die Entscheidung ist längst gefallen. Es geht darum das Ergebnis zu verwalten und möglichst keine Risiken mehr einzugehen, es geht noch zwölf Minuten. Die Stimmung bei den russischen Fans ist großartig, sie feiern, als hätten sie schon den Titel geholt. Diesem Team zuzusehen ist allerdings auch die reine Freude, selbst der Verlust von Mozyakin konnte kompensiert werden, was für die Klasse dieses Kaders spricht. Nun ist das halbe Dutzend voll, Vladislav Gavrikov ist der Schütze, 6:0 (56). Team Russia spielt nur noch für das Publikum, dieses dankt es mit Sprechchören, die Stimmung auf den Rängen ist toll, zumindest die der russischen Fans.

Klarer Fall für den Favoriten, der sich keine Blöße gegeben hat, das gilt sowohl für die Offensive als auch für die Defensive, das war in der Vergangenheit nicht immer so. Zum Glück war der Treffer von Kucherov nicht spielentscheidend, das wäre für die Slowaken wirklich bitter gewesen, so ist die Angelegenheit klar, die Slowakei war trotz aller Bemühungen völlig chancenlos gegen eine sensationell aufspielende russische Mannschaft. Ein absoluter Favorit auf den Titel, Shutout von Goalie Vasilievskiy.
In der Pause hatte Stefan Löcher, der Geschäftsführer der Lanxess Arena in Köln die Gelegenheit, die Sache mit dem Eis zu erklären: Laut seiner Aussage, machen drei Paremeter die Qualität des Eises aus: Die Temperatur, diese ist mit minus acht Grad Celsius optimal, die Geschwindigkeit der Zamboni, was mit der Höhe der abgefrästen Oberfläche zusammenhängt und die Qualität der Flüssigkeit, die nach dem Fräsen aufgebracht wird. Diese dürfte verunreinigt gewesen sein, weshalb der Prozess des Frierens nicht funktioniert haben dürfte. Dies als kleiner Exkurs für die Interessierten Leser.

Bericht: Oliver Danihel